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Mit 13 hat man täglich Ärger

Mit 13 hat man täglich Ärger

Titel: Mit 13 hat man täglich Ärger
Autoren: Tina Caspari
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Typen wanderten vorbei, ohne
daß jemand Notiz von ihnen genommen hätte.
    Der Eisbecher war längst
aufgegessen und Katja begann, sich zu langweilen. Margot und Liz hatten nur
Augen für Paulchen und Joe, sie hielten sich an den Händen und himmelten sich
an.
    „Also, was wollen wir denn nun
unternehmen?“ fragte Katja schließlich ungeduldig.
    „Wieso — was denn, gefällt’s
dir hier vielleicht nicht?“
    „Doch“, meinte Katja gedehnt.
    „Wir können nachher zu mir
gehen“, sagte Joe. „Meine Eltern sind nicht da. Ich hab ’n paar tolle neue
Hits.“
    „Hast du auch was zu lesen da?“
fragte Katja bissig. Es war ihr völlig klar: der Nachmittag war nicht mehr zu
retten.
    „Entschuldigt mich bitte, ich
muß mal“, murmelte sie und ging ins Café hinein. Die anderen nahmen keine Notiz
von ihr.
    Katja steuerte zwischen den
vollbesetzten Tischen auf die Tür mit der Aufschrift „Toiletten“ zu. Sie hatte
Glück: hinter der Tür befand sich ein langer Gang, von dem aus eine Hintertür
ins Freie führte. Katja kramte ihr Geld aus der Tasche und fing die Kellnerin,
die sie vorhin bedient hatte, an der Theke ab.
    „Ich möchte zahlen. Einen
Eisbecher mit Früchten und Sahne.“
    „Dreifünfundsiebzig.“
    „Hier. Und sagen Sie meinen
Freunden bitte, ich sei schon gegangen, falls sie nach mir suchen.“
    „Ist in Ordnung.“
    Katja warf noch einen Blick
durch die Fensterscheibe nach draußen. Margot hing halb auf dem Schoß von Joe
und biß ihn ins Ohrläppchen. Guten Appetit! dachte Katja grimmig. Sie beeilte
sich, durch den Hinterausgang auf die Straße zu kommen. Uff, das wäre
geschafft! Nun schnell zur U-Bahn!
    Erst als sie in der S-Bahn saß,
fühlte sie sich erleichtert. So eine Pleite! Sie hatte gleich ein komisches
Gefühl gehabt, als wolle sie etwas vor Margot und Liz warnen.
    Eine Gemeinheit, sie derart
auszunützen! Von Anfang an hatten die beiden nichts anderes vorgehabt, zwei
schöne Früchtchen! Arme Frau Haller, die war sicher überzeugt, daß die drei
Mädchen jetzt durch die Residenz schlenderten oder vom Turm der Peterskirche
die Aussicht über die Stadt genossen.
    Einen Augenblick hatte Katja
gezögert, ob sie den Stadtbummel allein machen sollte, aber für heute war ihr
die Lust vergangen. Auch die Aussicht auf einen Fünf-Kilometer-Marsch von der
S-Bahn nach Hause war nicht gerade rosig. Nur der Gedanke an ihre gelungene
Flucht verschaffte ihr Genugtuung, und sie malte sich mit Vergnügen die dummen
Gesichter der beiden Mädchen aus, wenn sie Katjas Verschwinden bemerkten. Recht
geschah es ihnen! Auf Katja als Alibi würden sie in Zukunft nicht mehr zählen
können!

Eine Einstandsparty wird
geplant
     
    Einige
Wochen später — sie saßen gerade beim Sonntagsfrühstück — sagte Papi mit einem
Hauch von Feierlichkeit: „Hört mal, Kinder, Mami und ich haben eine
Überraschung für euch!“
    „Um Himmels willen, doch kein
neues Baby!“
    „Aber Katja!“ Mami wurde rot.
    „Na, dann ziehen wir sicher
wieder um“, meinte Celia trocken.
    Diesmal war es an Papi, „um
Himmels willen!“ zu sagen.
    „Ihr kauft ein neues Auto!“
riet Fips.
    „Das wär zu schön, um wahr zu
sein“, seufzte Mami.
    Seit sie den großen Wagen
zugunsten von zwei kleinen alten VWs verkauft hatten, gab es ständig Ärger. Die
beiden Käfer traten von Anfang an in einen Wettstreit, wer die größeren Mängel
aufzuweisen hatte. Papi bekam jeweils das besser funktionierende Auto, bis es
zusammenbrach und er von irgendwoher anrief, Mami müsse kommen und ihn
abschleppen. Dann wurde wieder getauscht.
    „Nein, auch kein Auto“,
beendete Papi das Rätselraten. „Wir wollen eine Einstandsparty geben.“
    „Was is’n das?“ fragte Markus
hinter seinem Milchbecher hervor.
    „Nun, wir sind mit Einrichten
fertig — nun wollen wir das neue Haus mit einem großen Fest einweihen.“
    „Ja, und wir haben uns
gedacht“, fuhr Mami eifrig fort, „es soll nicht so ein steifes Fest nur für
Erwachsene werden. Sondern ein Fest für uns alle! Jeder von euch darf seine
besten Freunde einladen, und wir laden unsere Freunde ein. Wir werden den
Keller ausräumen und hübsch dekorieren, es soll ein richtiges Volksfest werden!
Der Nikolaustag fällt dieses Jahr auf einen Samstag — das wäre doch genau der
richtige Termin.“
    „Und der Nikolaus?“ fragte Fips
besorgt.
    „Der wird auch eingeladen“,
beruhigte ihn Celia.
    „Heute nachmittag werden wir
gemeinsam die Einladungskarten entwerfen und jeder von euch
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