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Mister Traumprinz (Doppelband)

Mister Traumprinz (Doppelband)

Titel: Mister Traumprinz (Doppelband)
Autoren: Hermien Stellmacher
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mitzukommen?«
    Das ist echt das Letzte, wonach mir der Sinn steht: Zwischen zwei knutschenden Pärchen zu sitzen und den ganzen Abend angestrengt auf den Bildschirm zu glotzen – danke, nein!
    »Nee, lass mal. Mir fällt schon noch irgendwas ein«, brumme ich. »Vielleicht ruf ich dich am Mittwoch mal an, okay?«
    Mira schaut mich ernst an. »Aber wenn’s ganz schlimm ist, rufst du mich bitte auf dem Handy an, versprichst du mir das?«
    Ich nicke und hoffe, dass sie mich mit dem Thema in Ruhe lässt.Zu Hause ist alles still. Komisch, wollte meine Mutter sich heute nicht freinehmen? Nirgendwo ein Kühlschrankzettel, einfach gar nichts. Was soll’s. Es ist mir gar nicht so unrecht, meine Ruhe zu haben, aber in dem Moment, als ich den Inhalt des Kühlschranks durchsuche, höre ich, wie die Haustür aufgeht und Lisa und meine Mutter hereinkommen.
    »Zur Feier des Tages«, sagt meine Mutter fröhlich und stellt drei dampfende Pizzakartons auf den Tisch. »Ich kann euch gar nicht sagen, wie ich mich auf heute Abend freue. Marius und ich tanzen in den Mai!«
    Na toll, dann habe ich ja heute sturmfreie Bude. Fragt sich nur, wo ich den Sturm hernehmen soll.
    »Und Daniel hat seinen Führerschein geschafft!« Lisa strahlt mit meiner Mutter um die Wette. »Ich bin schon so gespannt auf sein Gesicht, wenn er heute Abend nach Hause kommt und eine große Party vorfindet.«
    »Seine Eltern wissen aber schon von diesem Plan, oder?« Meine Mutter ist plötzlich wieder ganz Mutter.
    »Na klar«, sagt Lisa und beißt beherzt in ihre Pizza. »Die sind voll eingeweiht. Die Familie geht erst zusammen essen, und wenn sie dann zurückkommen, heißt es: Überraschung!«
    »Und wie war dein Tag?« Meine Mutter sieht mich forschend an. »Hattest du Ärger in der Schule?«
    Ich schüttle den Kopf. »Nix war.« Und stopfe mir gleich wieder ein großes Stück Pizza in den Mund, damit ich nichts weiter erklären muss.
    »Wann holt dich dein neuer Freund denn ab?«, fragt Lisa meine Mutter neugierig. »Und wann stellt er sich uns mal vor?« Sie zieht eine Grimasse in meine Richtung. »Karo und ich müssten ihn eigentlich erst mal anschauen, bevor du dich weiter mit dem treffen darfst, oder, kleine Schwester?«
    »Er wird dir bestimmt gefallen«, sagt meine Mutter zu Lisa. »Er ist sehr nett und charmant und hat ganz viel Humor.«
    Im Gegensatz zu dem Ekelpaket. Nicht auszudenken, wenn sie an den geraten wäre! Was ist denn nun eigentlich mit dem? Ich muss mich richtig beherrschen, um meine Mutter nicht zu fragen.
    »Gestern war ich sogar mal kurz bei Marius in der Fahrschule und habe einige Mitarbeiter von ihm kennengelernt. Alles sehr nette Leute, aber als ich seinen Cousin kennengelernt habe … Du meine Güte, seid froh, dass ich nicht an den geraten bin!«
    »Bin ich auch!«, sage ich und denke sofort an Punkt 2 auf meiner Liste. Allerdings etwas zu spät, denn meine Mutter mustert mich, als hätte ich soeben verkündet, einer dubiosen Sekte beizutreten.
    »Kennst du diesen Cousin etwa?«, fragt sie und fixiert mich mit einem Blick, der nichts Gutes bedeutet.
    Mein Hirn läuft auf Hochtouren. »Na ja, vielleicht«, sage ich. »Das ist doch so einer mit Halbglatze, der ständig raucht und so’n miesepetrigen Blick hat, oder?«
    Mir ist wahnsinnig heiß, aber das liegt nicht an der Peperoni, die ich gerade gegessen habe. Endlich kapiere ich dieZusammenhänge! Ekelpaket ist der Cousin von Marius. Und hat denselben Nachnamen!
    »Ja, die Beschreibung ist ziemlich gut«, sagt meine Mutter. »Aber mich würde es mal interessieren, woher du den kennst?« Ihr Laserblick durchbohrt mich fast.
    »Von einem Interview, das ich mit Mira für die Schülerzeitung gemacht habe«, sage ich, unendlich erleichtert, den Sprung auf die Wahrheitsscholle geschafft zu haben. »Wir haben ihn interviewt zum Thema Führerschein mit 17 !«
    »Womit wir wieder beim Thema wären«, trällert meine Schwester. »Ich glaube, heute ist einfach ein Glückstag!«
    »Schön für dich«, brumme ich und schaue, dass ich aus der Küche verschwinde, bevor meiner Mutter noch weitere Fragen zum Thema Fahrschule Wegener einfallen.
    Hausaufgaben oder Horoskop? Oder Mailbox?
    »Naaa? Haben wir wohl noch Hoffnung, dass er geschrieben hat?« Verdammt, die Stimme in meinem Kopf meldet sich wieder. Und sie klingt richtig oberfies. Fast so, als würde Professor Snape mit Harry Potter sprechen.
    »Lass Karo jetzt einfach mal in Ruhe ihre Post checken«, steuert die andere Seite sofort gegen.
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