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Mister Traumprinz (Doppelband)

Mister Traumprinz (Doppelband)

Titel: Mister Traumprinz (Doppelband)
Autoren: Hermien Stellmacher
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ein Schönheitschirurg wohnt!«
    »Hier wohnt auch keiner«, antworte ich. »In so einem Kaff wie Hellenburg wüssten die nämlich gar nicht, wo sie anfangen sollten zu operieren, weißt du? Einfach zu viel blonde Inzucht!« Sehr gut, Mira, dieser Krampfschnalle zeigst du es noch allemal!
    »Hier leben, lieben und streiten sich Karoline, Lisa, Sabine und Klaus Faber« steht auf einem Tonschild bei Karo an der Haustür. Vielleicht sollte man bei den Worten streiten und Sabine und Klaus ein Sternchen machen, damit das Ganze etwas aktueller wird, aber bevor ich mir weitere Verbesserungsvorschläge ausgedacht habe, reißt Karo schon die Tür auf.
    »Endlich ein vernünftiger Mensch!«, seufze ich. »Da vorne lief mir doch glatt Ämändah-Schätzchen über den Weg. Sag bloß, die wohnt auch hier?«
    »Allerdings«, brummt meine Freundin. »Und es kann sein, dass ich sie bald umbringe! Ich habe vorhin von meinem Zimmer aus gesehen, dass sie sich voll an den Nicklas rangeschmissen hat!«
    »Und?«, frage ich vorsichtig. Karo steht ziemlich auf Nicklas, aber sie traut sich nicht, ihn anzusprechen.
    »Was schon? Als sie ihm ihr Dekolleté unter die Nase gehalten hat, fielen ihm fast die Augen aus dem Kopf!«
    Oje, das klingt nicht gut. »Vielleicht solltest du ihn dir besser aus dem Kopf schlagen«, sage ich, als wäre ich die geborene Kummerkastentante. »Wenn er so eine Tussi wie Amanda toll findet, kannst du ihn vergessen! Und außerdem siehst du viel besser aus als dieses aufgebrezelte blonde Etwas!«
    Und das stimmt. Karo hat rückenlanges rotbraunes Haar und sieht zum Anbeißen aus mit ihren großen, dunklen Augen. Und auch wenn sie es immer wieder behauptet: Sie ist überhaupt nicht dick, sondern genau richtig. Und ihr Busen kann es schon drei Mal mit dem von Amanda aufnehmen.
    Karo seufzt. »Wahrscheinlich hast du recht«, sagt sie leise. »Aber süß finde ich ihn trotzdem …«
    Ich lege meinen Arm um ihre Schulter. »Vielleicht können wir dieses Zickengesicht bald mal so richtig auflaufen lassen. Das wär doch was!«
    Karo grinst und schubst mich Richtung Küche. »Komm, ich mach dir die Spaghetti warm!«
    Und während sie in der Pfanne rührt, erzähle ich ihr von dem Sha-Drama und den Folgen.
    Genüsslich verputze ich die Nudeln und dann rennen wir gemeinsam die Treppe hinauf in ihr Zimmer.
    Seit ich Karo Fotos von meinen gesprayten Kunstwerken gezeigt habe, ist sie auch voll im Entwurfsfieber.
    »Schau mal, was sagst du dazu?« Sie hält mir ein Blatt entgegen und ich bin tief beeindruckt.
    »Genial!«, sage ich und meine es auch so. »Jetzt bräuchten wir nur noch einen Platz, wo wir die Sachen auch mal an die Wand sprayen dürften.«
    Karo, die ganz rot bei meinem Lob geworden ist, lässt sich aufs Bett plumpsen. »Ich glaube, das trau ich mich nie. Wenn die uns erwischen …«
    »Ich meine ja auch nicht irgendwo«, sage ich. »Einfach irgendwo sprayen ist Mist, aber es muss doch in diesem Kaff eine Mauer oder eine Wand geben, wo wir keinen Schaden anrichten und sich kein Mensch drüber beschwert!«
    Karo lässt sich auf den Bauch rollen und überlegt. »Doch«, sagt sie schließlich. »Es gibt da was. Und zwar hinter dem Tierheim. Da sind so alte Hallen, ich glaube, da war früher mal ’ne Spedition drin. Vielleicht könntest du da mal …«
    »Wieso nur ich? Was ist mit dir?«, frage ich. »Auf dem Papier machst du so tolle Sachen, jetzt ist der nächste Schritt fällig!«
    Karo druckst herum. »Meine Eltern bringen mich um, wenn ich erwischt werde.«
    »Was meinst du, was bei mir los wäre?«, frage ich. »Mein Vater ist Rechtsanwalt. Der lässt mich vierteilen, wenn ich bei einer illegalen Aktion erwischt werde. Ich darf das nur an Wänden, die extra für Graffiti freigegeben worden sind.« Ich grinse sie an. »Aber wir könnten uns dieses Gelände bei Gelegenheit doch mal anschauen, oder?«, füge ich so unschuldig wie nur möglich hinzu. »Schließlich kommen Jana und Yannick nächste Woche und denen müssen wir schon was bieten.«
    Karo grinst zurück. »Tja, wenn das so ist, sollten wirschon bald mal eine kleine Exkursion machen!« Sie langt auf den Boden nach dem Bravo-Heft. »Schau mal, so können wir uns noch ein bisschen chic machen für die Herbstferien.«
    Die Schminktipps erinnern uns zu sehr an Ämändah und wir beschließen, lieber einen Psychotest im Internet zu machen. Karo entscheidet sich für Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick? und wir legen gleich los:
    1. Fährst du eigentlich
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