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Mister Medusa

Mister Medusa

Titel: Mister Medusa
Autoren: Jason Dark
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die Wikinger.«
    »Dann wird es Zeit, dass wir die Welt von ihm erlösen«, sagte ich.
    »Du willst raus?«
    »Ja, Björn.«
    Der Kommissar wollte mir nicht glauben. Er starrte mich nur an. Er schüttelte auch den Kopf, aber er sah auch, dass er mich nicht von meinem Vorhaben abbringen konnte.
    »Dann gehe ich mit!«
    »Nein! Es ist...«
    »Ich habe noch den zweiten Spiegel. Auch wenn wir ihn nicht zu Gesicht bekommen haben, ich bin trotzdem davon überzeugt, dass er sich in der Nähe aufhält.«
    »Okay. Aber keine übereilten Entschlüsse.«
    »Sicher.«
    Hamrin und die beiden Frauen hatten sich zurückgehalten. Als ich Thore um die Axt bat, nickte er nur und drückte sie mir in die rechte Hand. Den Spiegel hob ich auch an und klemmte ihn mir unter den linken Arm. Mehr konnte ich nicht tun.
    Noch zögerte der Kommissar. Als ich an der Tür war, hatte er sich entschlossen. Er hob den zweiten Spiegel an und folgte mir mit langsamen Schritten...
    ***
    Jeder Mensch erlebt immer wieder etwas Neues. Es gibt viel Routine im Leben, auch bei mir ist das der Fall, aber in meinem Job musste ich mich immer wieder auf die neuen Situationen einstellen und auch auf andere Waffen.
    Hier half mein Kreuz nicht. Hier ging es um eine andere Magie, die aus einem fernen Land nach Europa gekommen war, und das schon vor Hunderten von Jahren.
    Es war schon für mich ein seltsames Gefühl, durch die Dunkelheit auf den See zuzugehen, dessen Wasser ebenfalls in eine dunkle Farbe getaucht war, in die der hellere Steg hineinlief.
    Er war leer. Ich hörte, wie die Wellen in die schilfige Region des Uferbereichs hineinklatschten. Über dem Wasser bewegten sich die Strigen. Ich war für sie uninteressant geworden, obwohl ich für diese Bluteulen so etwas wie eine ideale Beute war. Ebenso wie der Kommissar, der mir gefolgt war und mich am Beginn des Stegs einholte.
    Dort war ich stehen geblieben. Ich stellte den Spiegel zu Boden und kippte ihn leicht. An meinen Knien fand er Halt. Ein Nachtsichtgerät hätte mir gepasst. Das hatte ich leider nicht zur Hand, und so musste ich mich auf mein Augenlicht verlassen.
    Neben mir stand Björn. Er atmete heftig. Die Dampfwölkchen huschten an meiner rechten Halsseite vorbei.
    »Hast du schon was gesehen, John?«
    »Leider nicht.«
    »Vielleicht sind wir hier doch falsch.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht, Björn. Wir sind schon richtig. Mister Medusa hält sich hier irgendwo versteckt. Die Strigen spüren es. Sie wollen ihn locken, und wenn er nicht zu feige ist, wird er kommen.«
    Ich hatte die Antwort zum richtigen Zeitpunkt gegeben, denn über dem Wasser tat sich etwas.
    Zwei Strigen sackten plötzlich nach unten. Die beiden anderen blieben als Deckung über ihnen. Und die ersten Strigen klatschten plötzlich auf die Wasserfläche. Im Gegensatz zu uns mussten sie dort etwas entdeckt haben. Sie huschten über die kleinen Wellen hinweg. Sie hackten auch hinein, und dann passierte etwas, das uns faszinierte.
    Plötzlich tauchte eine Hand zusammen mit einem Arm aus dem Wasser auf. Sie schnellte in die Höhe, und sie griff blitzschnell zu. Die eine Strige kam nicht mehr rasch genug weg. Die Hand hielt sie fest und zog sie in das Wasser hinein.
    Es schäumte an dieser Stelle auf. Wir schauten zu, wie sich ein Schatten heftig bewegte, aber nur sehr kurz, dann war die Widerstandskraft der Strige gebrochen.
    Als dunkler Klumpen blieb sie auf dem Wasser liegen, während Mister Medusa abgetaucht war.
    Drei Satans-Eulen huschten noch durch die Luft. Sie waren unruhig geworden und flatterten mit heftigen Flügelbewegungen durch die Luft.
    Mit einem so schnellen Angriff schienen sie nicht gerechnet zu haben, aber sie ergriffen auch nicht die Flucht. Nur waren sie jetzt vorsichtiger und ließen mehr Distanz zwischen sich und dem Wasser.
    Ich hatte mich in den letzten Sekunden zu stark auf die Strigen konzentriert, aber Karlsson stand an meiner Seite. Sein rechter Arm schnellte vor. Er streckte auch seine Finger aus und meldete mit halblauter Stimme.
    »Er kommt!«
    Ich sah, was er meinte.
    Etwas bewegte sich auf das Ende des Stegs zu. Es konnte nur Mister Medusa sein, aber er ging dabei sehr vorsichtig zu Werke. Er tauchte mit seinem Oberkörper nicht auf, sondern hielt sich unter Wasser. Trotzdem war er nicht ganz verschwunden, denn die Schlangen auf seinem Kopf hatten das Wasser verlassen.
    Wie ein großes Gewürm schwammen sie auf den Wellen und schoben sich dabei immer näher an den Steg heran. Sie
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