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Mister Medusa

Mister Medusa

Titel: Mister Medusa
Autoren: Jason Dark
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sich die Szene ebenfalls anschaute. »Da gibt es nur eine Erklärung«, sagte er mit leiser Stimme. »Die Satans-Eulen suchen Mister Medusa.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Aber im Wasser?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Gibt es ein besseres Versteck? Ich denke nicht.«
    »Dann kann er dort nicht ertrinken?«
    »Anscheinend nicht.«
    »Gut, das sind die Strigen. Aber es gibt noch uns. Was sollen wir machen?«
    »Ich weiß es noch nicht.«
    Der Kommissar stieß mich an. »Sag nur nicht, dass du Mister Medusa den Strigen überlassen willst.«
    »Nein. Oder am liebsten ja. Ich bin mir da nicht sicher.« Das war ich wirklich nicht und runzelte nachdenklich die Stirn. Sollten wir rausgehen und mitmischen oder hier abwarten, bis sich die beiden verfeindeten Parteien gegenseitig aufgerieben hatten?
    Mittlerweile war ich davon überzeugt, dass wir in eine dämonischen Auseinandersetzung geraten waren und eigentlich nur die lachenden Dritten sein konnten.
    Das passte nicht zu mir. Es konnte auch schief gehen, wenn sich die Strigen mit Mister Medusa zusammentaten und dann gemeinsam gegen die menschlichen Feinde vorgingen.
    »Wir hatten die Spiegel. Wir besaßen eine Axt und auch Schusswaffen, wobei meine Beretta mit geweihten Silberkugeln geladen war. Damit konnte ich zumindest die Satans-Eulen ausschalten.
    »Warum sind die beiden Feinde?«, fragte Karlsson.
    »Darüber hatte ich auch schon nachgedacht, doch eine Antwort war mir nicht eingefallen. Ich hatte einen Verdacht. Ob er allerdings zutraf, stand in den Sternen.
    »Sie wollen ihn nicht, Björn. Sie fühlen sich durch ihn gestört. Er nimmt ihnen zu viel.«
    »Was denn?«
    »Das Blut der Menschen.«
    Björn sagte nichts. Zunächst nichts. Dann meinte er: »Jetzt begreife ich es. Dadurch, dass die Menschen versteinern, können die Strigen nicht mehr an ihr Blut heran.«
    »Das sehe ich als Möglichkeit.«
    Karlsson schüttelte den Kopf. »Fantastisch. Einfach unwahrscheinlich. Hättest du mir das vor einer Woche gesagt, ich hätte dich ausgelacht, verdammt.«
    »Es ist aber so.«
    »Eine dämonische Auseinandersetzung irgendwelcher Gestalten, die in der Realität einfach nicht Vorkommen dürfen. Die aus einem Sagenkreis stammen. Ich weiß nicht, wie alt die Legende um Mister Medusa ist, aber es gibt ihn. Es hat ihn gegeben, schon immer. Er hat in den tiefen Wäldern gehaust, und dort haben ihn die Menschen aufgespürt. Sie haben von ihm berichtet, und nur so konnten sich die Geschichten und Legenden halten, die es um ihn herum gibt. Den Kindern hat man immer Angst gemacht. Natürlich hat kein Erwachsener daran geglaubt, dass es ihn wirklich gibt. Aber er existiert, das haben wir gesehen. Er hat die Tiefen der Wälder verlassen, um zu den Menschen zu gelangen.«
    »So sehe ich das auch.«
    »Und wo ist er hergekommen?«
    Diese Frage zu beantworten war für mich so gut wie unmöglich. »Kann ich dir nicht sagen. Ich weiß nicht, ob er zu den Gorgonen gehört und ebenso uralt ist wie diese sagenumwobenen Geschöpfe...«
    »Aber du hast ihn doch gesehen, John. Du musst ihn doch beschreiben können. Hat er eine Ähnlichkeit mit den Gorgonen oder Medusen?«
    »Nein, das kannst du nicht vergleichen. Für mich war sein Aussehen mehr indianerhaft.«
    Das letzte Wort brachte den Kommissar zum Schweigen. Aber er dachte nach. Er presste dabei die Hand gegen die Stirn.
    »Da ist was gewesen, John«, flüsterte er.
    »Und was?«
    »Die Geschichte«, flüsterte er, »die Sage.. sie... sie hat auch einen Anfang. Verdammt, es ist schon so lange her, dass ich sie von meiner Großmutter gehört habe. Aber da ist etwas gewesen.« Björn war plötzlich nervös. »Du hast es erwähnt.« Er schnickte mit den Fingern, und jetzt wusste ich, dass er die Lösung gefunden hatte.
    »Ja, verdammt, das muss es sein. Indianer. Die alten Wikinger. Die haben doch Amerika entdeckt und nicht erst Columbus. Und in der Geschichte heißt es, dass das Schlangengrauen aus einem fernen Land gekommen ist. Weit hinter dem großen Wasser.« Er lachte und schlug gegen seine Stirn. »Verflucht, ich packe es nicht. Dann haben die Wikinger den Schlangenmann mitgebracht, und seinen eigentlichen Namen hat er erst später bekommen, viel später.«
    »Das kann die Lösung sein.«
    Die Frauen hatten Karlsson zugehört und nichts gesagt. Auch jetzt meldeten sie sich nicht. Sie nickten aber, und wir sahen, dass sich in ihren Gesichtern nichts bewegte.
    Thore aber stimmte uns zu. »Ja, so muss es gewesen sein. Er kam durch
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