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Mission Unterhose

Mission Unterhose

Titel: Mission Unterhose
Autoren: Tulipan Verlag
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bei der Arbeit und wir machen, was wir wollen‹- Tanz, yeah, yeah, yeah!«
    Herr Moll gluckste vergnügt. »Und?«, fragte er, als Kalli vor ihnen stand. »Was habt ihr vor, ihr zwei?«
    »Wir geh’n ins Schwimmbad«, erklärte Kalli.
    »Ich geh NICHT ins Schwimmbad!«, sagte Hannes verschreckt. Er hasste das Schwimmbad. Aus vielerlei Gründen. Er mochte es nicht, wenn die nasse Badehose um seine dünnen Beine schlackerte. Er mochte es nicht, wenn die anderen Jungs darauf lauerten, ihn ins Wasser zu werfen. Er mochte auch nicht in der Schlange am Pommes-Stand anstehen, wo man geschubst wurde und der Pommes-Mann ungeduldig wurde, wenn man sich nicht zügig genug zwischen Ketchup oder Majo entscheiden konnte. Und er mochte das Gewusel im Wasser nicht, er hasste Gewusel.
    »Nicht ins Schwimmbad?«, fragte Kalli. »Egal. Dann geh’n wir eben zu mir. Ich hab alle DVDs von BIG.«
    »BIG?«, sinnierte Herr Moll. »Meinst du diesen Komiker?«
    »Genau! Und Hannes kennt den nicht. Der kennt den GAR nicht! Weil der keinen FERNSEHER hat! Der darf nicht ferngucken, das gibt’s doch gar nicht!«
    »In der Tat«, bemerkte Herr Moll bedächtig. »Das ist ungewöhnlich. Natürlich, ferngucken soll man nur in Maßen. Aber so ein Stündchen, hin und wieder, das schadet wohl nichts.«
    »Aber«, hielt Hannes nervös entgegen, »wenn meine Eltern das mitbekommen!«
    Herr Moll reichte Hannes das Benny-Hotton-Heft und die Packung Erdnusskekse über den Zaun.
    »Eltern müssen nicht immer alles wissen«, sagte er. »Und ich mache jetzt ein Mittagsschläfchen. Viel Spaß, die Herren!« Dann ging er zurück ins Haus.
    »Okay«, sagte Kalli. »Los, Digga!«
    »Ich bin nicht dick«, widersprach Hannes vorsichtig.
    Kalli knuffte Hannes’ Schulter. »Spaaa-haaß! Digga heißt nicht DICKER! Digga heißt Kumpel!«
    »Ach so«, murmelte Hannes und dachte zum tausendsten Mal in seinem Leben, dass er wahrscheinlich der uncoolste Junge der Welt war.
    »Lass uns lossteppen«, sagte Kalli und gab Hannes einen aufmunternden Stups. »Wenn wir nicht bald mal losmachen, ist Winter und wir können ’nen Schneemann bauen.«
    »Ja«, sagte Hannes lahm und folgte Kalli widerstrebend auf die Straße. ›Ich werde entführt‹, dachte er. ›Ich werde am helllichten Tag entführt und wehre mich nicht. Ich bin ein Wurm!‹
    Auf dem Weg die menschenleere Straße entlang redete Kalli ununterbrochen. »Du wirst dich totlachen!«, sagte er. Und: »Hast du Hunger? Ich kann uns ’ne Pizza in den Ofen schieben. Salami oder Schinken. Ich mag lieber Salami. Und wir können Cola trinken. Mit Eiswürfeln. Ich liebe Eiswürfel. Kennste den? Ein Pferd geht in einen Saloon und bestellt eine Cola mit 13 Eiswürfeln. Als der Barkeeper das Glas über die Bar schiebt, fällt es runter. Das Pferd bückt sich und futtert die Eiswürfel vom Boden auf. Aber es kann nur zwölf finden. Hahaha!«
    Hannes wartete auf das Ende des Witzes, aber es kam nichts mehr.
    »Nicht lustig?«, fragte Kalli.
    »Äh«, sagte Hannes, »also …«
    Er traute sich nicht, mehr zu sagen, weil er befürchtete, Kalli könnte sauer werden. Aber Kalli nickte nur.
    »Okay«, sagte er gleichmütig. »Streich ich den eben.«
    Bis Kallis Haustür hinter den beiden ins Schloss fiel, hatte Hannes nach einer Ausrede gesucht, warum er unverzüglich umkehren musste. Es war ihm jedoch keine eingefallen und nun gab es kein Zurück mehr.
    In der Küche nahm Kalli zwei Pizzen aus dem Eisfach, schob sie in den Ofen und stellte die Eieruhr auf zehn Minuten. Er füllte zwei Gläser mit Eiswürfeln, holte eine Riesenflasche Cola aus dem Kühlschrank und zwei große Tüten Chips und Erdnussflips aus dem Küchenregal.
    »Man MUSS Pizza und Chips und Flips essen und dazu Cola trinken, wenn man BIG guckt«, stellte er fest. »Oder willst du lieber Salzstangen? Salzstangen gehen auch.«
    ›Wahnsinn‹, dachte Hannes und schob all seine Befürchtungen beiseite. Kalli war ganz sicher nicht normal, aber das war Hannes jetzt egal. Er war sozusagen im Paradies gelandet und würde nicht eher gehen, bis er alles aufgegessen und so viel Cola getrunken hatte, wie er nur konnte.
    Während sie darauf warteten, dass die Pizza fertig wurde, zeigte Kalli auf das Benny-Hotton-Heft, das Hannes mit den Erdnusskeksen auf dem Küchentisch abgelegt hatte.
    »Gut?«, wollte er wissen. »Was steht da so drin?«
    »Geheimdienstsachen«, sagte Hannes. »Verfolgungsjagden und Schießereien und so.«
    »Cool«, nickte Kalli beifällig.
    »Da kann man
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