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Mission Unterhose

Mission Unterhose

Titel: Mission Unterhose
Autoren: Tulipan Verlag
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»Ich hab Kohle verdient! Echte Kohle! Wenn ich das jetzt noch mal mach, dann haben wir die hundert Euro und …«
    »Du müsstest es noch … warte … fünfzehn Mal machen«, rechnete Hannes ihm vor. »Dann sind es fünfundsiebzig Euro, plus unsere fünfundzwanzig macht das hundert.«
    »Kein Problem, kein Problem«, sagte Kalli. »Ich mach das auch noch tausend Mal! Aber erst muss ich was essen, ich hab einen Mörderhunger! Ich lad dich ein, Digga! Die Hälfte gehört ja sowieso dir. Ohne dich wär die Show ja gar keine Show.«
    Sie gingen in die Burger-Bude nebenan und Kalli bestand darauf, den gesamten Verdienst für Hamburger und Pommes und Cola auszugeben.
    »Jetzt bin ich allerdings ’n bisschen zu schlapp, um noch groß Show zu machen«, gab er anschließend kund.
    Also zogen sie weiter ins Kaufhaus. Dort, meinte Hannes, würden sie ganz bestimmt etwas für BIG finden, das nicht ganz so teuer wäre. In der Parfümerieabteilung entdeckten sie auch tatsächlich etwas Großartiges. Es war ein Herrenduft. Er hieß KING und der Flakon sah aus wie eine Krone. Kalli fiel fast in Ohnmacht, als sie feststellten, dass die Flasche achtzig Euro kosten sollte.
    Zuletzt landeten sie in der Lebensmittelabteilung, wo Hannes ein Glas saure Gurken kaufte. Kalli war dagegen.
    »Das ist eine Beleidigung für BIG. Der denkt, wir halten ihn für ’nen alten Gurkenkönig!«
    Hannes ließ sich nicht beirren. »Sauer macht lustig«, sagte er. »Das findet BIG bestimmt witzig.«
    Zurück in der Siedlung trafen sie Herrn Moll in Frau Bibers Vorgarten. Er hantierte mit einer kleinen Filmkamera herum und nahm Frau Biber beim Blumengießen auf. Er winkte die beiden herbei und bat sie, ihn und Frau Biber auch einmal zusammen zu filmen. Kalli tat sich schwer mit der Kamera, aber Hannes verstand sofort, wie sie funktionierte, und nahm die Sache in die Hand.
    Während er die beiden filmte, schilderte Kalli ihnen das Problem, ein passendes Geschenk für BIG zu finden.
    »Ach«, meinte Frau Biber. »Es muss doch gar nicht so etwas Teures sein. Es ist doch sehr viel persönlicher, wenn ihr ihm etwas Selbstgemachtes schenkt. Ihr könntet ihm ein Bild malen.«
    Kalli machte Frau Biber deutlich, dass Bilder malen in diesem Fall leider nicht in Frage käme, weil es kein bisschen cool sei.
    »Dann dreht einen Film«, schlug Herr Moll vor. »Das ist hundertprozentig cool. Ich leih euch meine Kamera. Erzählt BIG was von euch, stellt euch ihm vor. Dann lernt er euch kennen, ob er will oder nicht.«
    Kalli und Hannes waren auf der Stelle überzeugt und zogen sogleich mit der Kamera los.
    »Wir nehmen unsere Zimmer auf, und wie wir die BIG-Show gucken, und wie wir Mission Unterhose machen, und du liest was aus Benny Hotton vor, und ich erzähl einen Witz«, schlug Kalli vor.
    »Nein«, sagte Hannes. »Anders. Du erzählst ALLE Witze. Du machst die ganze Show. Wenn BIG die sieht, will er dich auf jeden Fall treffen.«
    Kalli fand es großartig, einmal vor einer echten Kamera zu stehen. Er lieferte seine Show ab und Hannes sprach im Geiste alles mit, er kannte das Programm in- und auswendig.
    Kalli geriet nur wenige Male ins Stocken, dann zog er jedes Mal eine Handvoll Konfetti aus der Hosentasche, warf es in die Luft und brüllte »Senf an der Decke!«. Nur zum Schluss gab es einen kleinen Ausreißer. Kalli baute etwas ein, das Hannes aus dem Programm gestrichen hatte, weil er es kein bisschen komisch fand.
    »Boah, meine Eltern sind voll gemein«, erzählte Kalli betrübt. »Ich krieg alles Mögliche nicht, was alle anderen Kinder immer kriegen. Zum Beispiel krieg ich nie was verboten! Andere Kinder dürfen nichts Süßes essen. Und sie müssen um acht Uhr Abends im Bett sein. Und ich? Mann, ich musste ewig quengeln, bis ich meine Eltern endlich so weit hatte. ›Gut‹, haben sie dann gesagt, ›ab sofort keine Süßigkeiten mehr und um Punkt acht liegst du mit geputzten Zähnen im Bett!‹.«
    Kalli wedelte freudestrahlend mit den Händen. »Yeaaaah! Jetzt bin ich immer korrekt um acht Uhr im Bett. Und da ess ich natürlich nichts Süßes mehr! Ist ja verboten! Ich ess nur noch Chips und Flips im Bett! Das einzig Blöde ist, dass ich um Viertel nach acht schon wieder aufstehen muss. Da fangen nämlich die guten Schieß-Filme im Fernsehen an.«
    Hannes starrte Kalli tadelnd an.
    »Senf an der Decke!«, rief Kalli hochgestimmt und warf Konfetti in die Luft. »Stimmung! Leberwurst!«
    Herr Moll brannte den Film noch am selben Abend auf CD, beschriftete
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