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Mission Unterhose

Mission Unterhose

Titel: Mission Unterhose
Autoren: Tulipan Verlag
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Wolldecke, die dort lag. Hannes warf sich auf den Bauch ins Auto hinein und zerrte mit aller Macht an Kallis Fuß.
    »Komm da raus!«, flehte er, während er sich hektisch zur Villa umblickte.
    Kalli strampelte sich los und zog die Decke über sich. »Lass mich! Ich muss mit ihm reden!«
    Hannes versuchte, ihm die Decke fortzuziehen, aber Kalli klammerte sie fest. »Geh weg!«, tönte er dumpf unter ihr hervor. »Zu gefährlich hier!«
    Hannes war bereit zu verschwinden. Aber da drängte Benny Hotton sich in seinen Kopf.
    Eine Regel gab es für Hotton, die unumstößlich war. Niemals würde er seinen Partner Phil im Stich lassen. Als das kleine Boot, auf das die Verbrecher Phil entführt hatten, vom Kai ablegte, hechtete Hotton ins eisige Wasser und klammerte sich an die Leiter an der Bordwand. Das Boot nahm Fahrt auf und die kalten Wellen des Eismeeres raubten ihm den Atem. Mit klammen Fingern zog Hotton sich an der Leiter hoch. Als er den Kopf über die Reling hob, blickte er in den Lauf einer Pistole. Blitzschnell schlug Hotton sie dem Entführer aus der Hand.
    Hannes tat, was zu tun war. Er hatte keine andere Wahl. Auf allen Vieren kroch er in den Kofferraum und schlüpfte zu Kalli unter die Decke. Einen Wimpernschlag später hörten sie BIGs Schritte auf dem Kies. Dann schlug die Kofferraumtür zu. BIG stieg in den Wagen, ließ den Motor aufheulen und raste die Straße hinab.
    Der Kofferraum lag offen hinter der Rückbank. Hannes und Kalli wagten kaum zu atmen, aus Furcht, BIG könnte sie hören. Aber er war mit anderem beschäftigt. Er fluchte auf rote Ampeln, Fußgänger und langsamere Fahrer vor ihm und fuhr wie der Teufel. Bei seinen Vollbremsungen knallten ihre Köpfe gegen die Rückbank und in den Kurven stemmten sie sich mit Händen und Füßen gegen Boden und Wände, um nicht quer durch den Kofferraum geschleudert zu werden. Es war eine Höllenfahrt. BIG fiel es nicht ein, auch nur im Geringsten vom Gas zu gehen, als sein Handy klingelte und er das Gespräch annahm.
    »Ja? Was ist?!«, bellte er ins Telefon. »Ja, klar bin ich auf dem Weg, ihr Flitzpiepen! … Wie? … Ja, Große Showbühne, wie immer. Das Ding mit den beiden anderen habt ihr geklärt, oder?«
    BIG lauschte ins Telefon. »Was heißt, die sind schon da?«, raunzte er. »Ich hab gesagt, ich will diese beiden Lufthutzen nicht dabeihaben! Ich mach die Show alleine! Das ist MEINE Bühne! Meine ganz allein! Die Leute wollen MICH sehen und nicht irgendwelche Schnieptröten! Ich komme jetzt und dann regeln wir das. Aber fix und foxi!«
    Hannes und Kalli schraken zusammen, als das Handy neben ihnen ans Fenster schlug und auf ihrer Decke landete. BIG musste es wutentbrannt nach hinten geschleudert haben. Den Rest der Fahrt hämmerte er besinnungslos auf der Hupe herum. »Aus dem Weg, ihr Handtuchhalter!«
    Die Fahrt schien ewig zu dauern. Als BIG das Auto endlich parkte und die Wagentür mit einem lauten Knall hinter sich zuschlug, krabbelten die beiden unter der Decke hervor. Hannes war benommen, aber Kalli war voller wilder Energie und rüttelte an der Kofferraumtür. Sie war von innen nicht zu öffnen. Glücklicherweise hatte BIG in seiner Raserei jedoch vergessen, den Wagen zu verriegeln. Also kletterten sie über die Rückbank und entkamen durch die hintere Beifahrertür ins Freie.
    BIGs Wagen stand auf einem weiten Platz, der zu allen Seiten von langen, hohen Hallen mit mächtigen Toren umgeben war. Die Mauern waren mit großen Schildern versehen.
    STUDIO 3-5 KLEINE BÜHNE 2
STUDIO 7 GROSSE SHOWBÜHNE
    Vor einer der Hallen stand ein Mann mit einem Megafon. »Zwerge ins Studio eins!«, tönte es. »Drehbeginn in fünf Minuten! Alle Zwerge ins Studio eins!«
    Es war große Betriebsamkeit auf dem Platz. Riesige Scheinwerfer und rätselhafte Gerüste wurden auf Rollen von hier nach dort gezogen und schwer behangene Kleiderständer von einem Gebäude zum nächsten geschoben. Einen kurzen Augenblick lang dachte Hannes an den Regenschirm, der noch im Kofferraum lag. Es war peinlich, nur in Unterhosen inmitten all der Menschen zu stehen. Aber es war zu spät, den Schirm zu holen. BIG stürmte quer über das Gelände auf die GROSSE SHOWBÜHNE zu und Kalli spurtete ihm mit dem Geschenk unterm Arm hinterher.
    »Nicht«, schrie Hannes. »Der ist … der ist BÖSE!«
    Kalli wetzte weiter. Er wollte eindeutig nicht darüber diskutieren, ob es klug war, BIG zu folgen. Hannes hastete ihm atemlos nach. Kalli rannte in sein Verderben, er musste ihn
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