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Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg

Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg

Titel: Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg
Autoren: Dirk Bauermann
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hätte sagen können. »Der Typ ist völlig wahnsinnig«, raunte ich meiner Frau zu, als ich mich unter die Bettdecke kuschelte. »Absolut bekloppt.«
    Piep, piep. Dann klingelte das Handy. Und wenig später, kurz vor drei Uhr nachts, läutete es an der Haustür.
    Noch bevor ich die Tür öffnete, war klar, wer da stand. Dirk. »Ich habe ein Idee, wie wir es machen«, sagte er und schob sich ins Haus. »Pass auf, Wolfgang. Ich bin absolut sicher, dass wir mit Casey Jacobsen Meister werden. Der Typ ist genial. Der bringt uns weiter. Du wirst Meister. Ich werde Meister. Wir werden Meister. Bamberg wird Meister«, sagte Dirk.
    »Das hast du alles schon mal gesagt. Aber was ist jetzt dein Plan?«
    »Ich zahle von meinem Gehalt etwas dazu. Du zahlst etwas aus eigener Tasche. Und schon funktioniert die Sache.« Wir verständigten uns darauf, dass jeder von uns 10 000 Euro aus privater Kasse für den Spielerkauf zuschießen sollte, und machten noch in der Nacht eigenmächtig den Deal fix. Eine kluge Entscheidung. Denn Jacobsen war wirklich ein Gewinner. Und ein Sympathieträger der Stadt. Der Aufsichtsrat verzieh uns unseren Alleingang. Und Dirk hatte wieder einmal bekommen, was er wollte.
    Eigentlich müsste man jedem, der mit Dirk arbeitet, raten, das Handy nachts auszustellen, die Klingel abzuklemmen oder ihm am besten gar nicht zu verraten, wo man wohnt. Aber wahrscheinlich würde er es irgendwie herausfinden und auch so lange mit Steinchen an die Scheibe werfen, bis man ihn reinlässt. Doch genau diese Leidenschaft ist es, die Dirk so einzigartig macht. Er will immer gewinnen. Er ist nie bereit, Kompromisse einzugehen. Und er will immer das Beste. Mein Handy klingelte auch schon mal um sechs Uhr morgens nach Meisterschaftsfeiern. »Bist du schon wach? Können wir uns um halb neun treffen?« Nie lag er verkatert oder lustlos im Bett. Dirk ist immer aktiv.
    Sein Wahnsinn macht ihn gut. Sein Wahnsinn ist ansteckend. Ich liebe seinen Wahnsinn. Manchmal ist es wirklich erstaunlich, woher er diese Energie hat. Wenn man ihn nicht kennt, könnte man denken, dass er nie schläft. Vielleicht muss er auch deshalb immer weit außerhalb wohnen, um in den wenigen Stunden der Ruhe wirklich abschalten zu können. Während seiner Zeit bei uns hat er in Geisfeld, im oberfränkischen Landkreis Bamberg, gewohnt. Knapp 900 Einwohner, eine Brauerei und als Sehenswürdigkeiten die Überreste der Wendlinuseiche – auch Tausendjährige Eiche genannt – und der Blutbrunnen. Dort hatte Dirk alleine direkt am Waldrand ein Haus, in dem drei Familien hätten wohnen können, mit 1500 Quadratmeter großem Garten bezogen. Der Besitzer hatte ihm das Haus nur unter der Auflage vermietet, den Garten gut in Schuss zu halten. Weil Dirk dazu natürlich weder Zeit noch Lust hatte, mähte mein Schwiegervater den Rasen, pflanzte Blumen und jätete Unkraut.
    Dirk, bleib so wahnsinnig, wie du bist. Ich habe dich dafür bewundert. Es war eine tolle Zeit.

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    Ganz abgeneigt schien die Bundeskanzlerin nicht gewesen zu sein. Sie dachte kurz nach, schloss für einen Moment die Augen und sagte dann: »Nein, tut mir leid. Ich muss doch unseren Euro retten.« Außerdem käme doch schon Christian Wulff, unser Bundespräsident. Ein Korb von Angela Merkel. Allerdings ein akzeptabler. Ich hatte ihr bei unserem Besuch im Kanzleramt Ende August 2011 gesagt, dass sie zu unserem Testspiel gegen Mazedonien im Vorfeld der Europameisterschaft in Litauen kommen müsse. »Sie sind der klassische Basketballfan. Es braucht etwas, bis Sie Ihr Herz dafür entdecken, aber dann sind Sie Feuer und Flamme. Sie müssen uns einfach zuschauen. Anschließend sind Sie infiziert.«
    Aber Merkel kämpfte lieber um den Euro, dafür kam Christian Wulff sogar nach dem Spiel in unsere Kabine. Es war das erste Mal überhaupt, dass ein Bundespräsident so nah am Basketball dran war. Wulff zeigte uns den Spielerpass seiner Frau Bettina, die früher beim TSG Großburgwedel Basketball gespielt hatte. Wenige Tage zuvor hatte er Dirk Nowitzki das Silberne Lorbeerblatt als »Vorbild und grandioser Botschafter für Deutschland« überreicht.
    Die Politik interessiert sich heute mehr denn je für Basketball – Dirk sei Dank. Mit dem Gewinn der NBA-Meisterschaft hat er in Deutschland eine neue Euphorie ausgelöst. In der Sport Bild wurde seine Wurfhand in Originalgröße abgedruckt. »Die wahre Hand Gottes«, stand in dicken
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