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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod
Autoren: Patrick Robinson
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Macht sein und Ihre Kabinettsminister nur so herumscheuchen. Die Franzosen müssen dann nur Ihren Namen hören, und es werden sich ihnen die Zehennägel in den Stiefeln aufstellen.«
    »Franzosen meiner Schicht tragen keine Stiefel, sondern auf Hochglanz polierte Gucci. Und wer solche Schuhe trägt, dem stellen sich die Zehennägel nicht auf.«
    Senator Rossow lachte. »Soll ich immer noch nach einem Cottage in Maine Ausschau halten?«
    »Unbedingt. In Frankreich wird das ganze Land den Sommer über dichtgemacht – noch mehr als in Amerika. Ich habe die Küste von Maine schon immer geliebt, etwas Schöneres kann ich mir nicht vorstellen. Wie auch immer, ein Grundstück an der Küste wäre eine ausgezeichnete Investition.«
    »Den Banker werden Sie nie los, Jules, was?«
    »Nein. Aber der Dollar ist gegenüber dem Euro im Moment schwach, heute Morgen stand er bei 1,54.«
    Beide lachten. »Na, wäre schön, Sie jedes Jahr für einige Wochen hier zu haben. Sie bringen Ihr Boot mit?«
    »Klar. Vielleicht lasse ich es sogar drüben.«
    »Nur damit Sie es nicht vergessen, der Sommer in Maine ist kurz. Ende August ist alles vorbei. Im Oktober schneit es manchmal, und richtig warm wird es meistens erst ab Mitte Juni.«
    »Da habe ich nichts dagegen. Ich freu mich schon darauf, die vielen Inseln, die Kiefern, die bis ans Ufer stehen, die tiefen Gewässer und der homard ! Formidable. «
    »Ach, Jules, eines wollte ich noch erwähnen. Werden Sie, wie Foche es vorhatte, den Einkauf sämtlicher Rüstungsgüter im Ausland streichen?«
    »Nein. Das widerspricht meinen sämtlichen Prinzipien hinsichtlich internationaler Handelsbeziehungen. Nichts ist heutzutage hirnrissiger als jede Form des Isolationismus. Ich glaube an den internationalen Handel, und um Ihnen die Wahrheit zu sagen, einige von Foches Ideen waren ein wenig altmodisch. Ich vermute, Sie spielen auf diese kleine Werft an, über die wir schon einmal gesprochen haben.«
    »Ja, ich wollte über die Remsons reden«, erwiderte der US-Senator. »Ich habe Ihnen erklärt, wie wichtig das für sie ist – dieser Fregattenauftrag der französischen Marine. Es ist auch für mich verdammt wichtig. Sie wissen vielleicht, dass meine Mehrheit in diesem Staat auf wackeligen Beinen steht.«
    »Stanford, mein Freund, an dem Fregattenauftrag wird nicht gerüttelt – aus einer Vielzahl von Gründen. Ich weiß meine Beziehungen zu den USA zu schätzen, umso mehr, wenn ich erst Präsident bin. Und ich möchte darauf hinarbeiten, dass sich unsere Rüstungsindustrien gegenseitig … ähm … befruchten, dass wir von Ihnen kaufen und Sie von uns. Kriegsschiffe und Raketen. Ich möchte das sogar ausweiten, nicht einschränken. Stanford, ich werde die Marine anweisen, drei der Schiffe zu ordern, dann hat Mr. Remson für zehn Jahre zu tun, und Sie können sich von den Arbeitern auf den Schultern durch die Stadt tragen und als der große Retter der Werft feiern lassen.«
    »Da hätte ich nichts dagegen, Jules. Ihre Einstellung gefällt mir.«
    »Hören Sie zu, Stanford. Ich muss jetzt auflegen. Aber machen Sie sich um die Fregatten keine Sorgen. Betrachten Sie das Geschäft als abgeschlossen. Und sagen Sie Mr. Remson, ich werde ihm mal einen Besuch abstatten, um mir mein neues Schiff anzusehen, sobald Sie für mich ein Haus dort gefunden haben.«
    »Bye, Jules, und bonne chance .«

    Die Passagiermaschine der Air France hob bei leicht südöstlichem Wind ab, drehte hart nach rechts und folgte dem linken Ufer der Gironde-Mündung, hoch über den besten Weinbaugebieten der Welt. Sie passierte die kleine Hafenstadt Pauillac, die umgeben ist von den legendären Appellationen Haut-Médoc, Margaux und Saint-Julien. Insgesamt liegen 18 Cru-Klassifizierungen um Pauillac, darunter die weltberühmten Lafite-Rothschild, Mouton und Château Latour.
    Mack Bedford bekam davon nichts mit. Er starrte nach Westen, hinaus in den Atlantik, und spürte die leichten Turbulenzen, als sich das Flugzeug dem Meer näherte. Nur wenige Augenblicke noch, und er würde die französische Küste hinter sich lassen und damit die 10 000 Polizisten und Sicherheitskräfte, die gegenwärtig nach ihm suchten.
    Im Nachhinein, überlegte er, war es ein meisterhafter Schachzug gewesen, unverzüglich so weit nach Süden zu fahren. Die Polizei hatte mittlerweile die Möglichkeit ausgeschlossen, dass jemand es zum Südufer der Loire geschafft haben könnte. Alle Rundfunknachrichten, alle Zeitungen berichteten, dass sich die Suche auf den
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