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Mission Ares

Mission Ares

Titel: Mission Ares
Autoren: Stephen Baxter
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und
    engagierten Fürsprecher, dessen Rolle Jack Kennedy im
    Roman übernahm –, war die Weltraumbehörde bald
    gezwungen, ihre ehrgeizigen Vorschläge zu den Akten zu
    legen. Im Manuskript des Berichts, den die NASA im April 1969 für die Arbeitsgruppe Weltraums abfaßte, klang das dann so: ›Wir empfehlen, daß die USA sich auf eine bemannte Mars-Expedition zu einem frühen Termin vorbereiten.‹ In der veröffentlichten Version war der Satz dann dergestalt
    verwässert worden: ›Bemannte Expeditionen zum Mars
    könnten 1981 beginnen‹ (Hervorhebung von mir).
    Mit Agnew gab es sogar im Weißen Haus einen Befürworter
    der Mars-Mission – auch wenn er ausgebuht wurde, als er das Projekt der Öffentlichkeit präsentierte. Der Berater des Weißen Hauses, John Ehrlichman, sagte später, daß es ihm nicht gelungen sei, Agnew davon abzubringen, eine Landung im Jahr 1981 auf die Liste der Empfehlungen der Arbeitsgruppe
    Weltraums zu setzen, obwohl damals schon feststand, daß die Mars-Mission mit den Budget-Prioritäten der Regierung Nixon kollidierte. Agnew bestand dennoch darauf, die Angelegenheit mit Nixon zu diskutieren. Es ist nicht überliefert, was Nixon zu Agnew sagte, doch nach einer Viertelstunde rief Agnew Ehrlichman an und erklärte ihm, daß die Mars-Mission von der Liste der ›Empfehlungen‹ in eine andere Kategorie überführt würde, die unter ›Technisch machbar‹ firmierte.
    Die Vorschläge des Berichts der ›Arbeitsgruppe Weltraum‹, der dem Präsidenten im September 1969 vorgelegt wurde,
    entsprechen weitgehend den jeweiligen Inhalten des Romans.
    Die ›Arbeitsgruppe Weltraum‹ schlug eine Reihe von
    Elementen vor: eine Raumfähre, Raumstation-Module, einen Weltraumschlepper, nukleare Raumfähren und ein Mars-Exkursions-Modul (MEM). Die Vielzweck-Module konnten
    für eine Reihe von Missionsprofilen konfiguriert werden; nur das MEM wäre marsspezifisch gewesen.
    Die früheste Mars-Mission wäre am 12. November 1981 von
    der Erde gestartet. Bestanden hätte sie aus zwei Schiffen mit Nuklearantrieb, die jeweils eine Besatzung von sechs Mann gehabt hätten. Die Expedition hätte am 14. August 1983
    zurückkehren sollen, wobei die Astronauten von Raumfähren zur Erde zurückgebracht worden wären.
    Eine Reihe von Finanzierungsvorschlägen wurde vorgelegt, die von einem ›Sprint‹ zum Mars im Jahr 1982 bis zu einer Minimallösung reichten, wonach alle bemannten Flüge nach Apollo gestrichen werden sollten. Drei zentrale Optionen wurden präsentiert: Option I umfaßte eine Marslandung 1984
    mit einem Kostenmaximum von neun Milliarden Dollar pro
    Jahr. Option II umfaßte eine Marslandung 1986 mit einem
    Kostenmaximum von acht Milliarden Dollar pro Jahr, und
    Option III nannte keinen festen Termin bei fünf Milliarden Dollar pro Jahr.
    Die Vorschläge der Arbeitsgruppe sahen die Möglichkeit
    einer kontinuierlichen Revision der Programme vor, während Entscheidungen über ehrgeizigere Programme – wie der Mars
    – verschoben werden konnten.
    In Anbetracht der massiven Lobbyarbeit der Luft-und
    Raumfahrtindustrie wurde erwartet, daß wenigstens ein paar Elemente dieser Vision überlebten. Doch die Öffentlichkeit und die Politik reagierten unverzüglich – und die Reaktion war negativ.
    Während die NASA noch auf Nixons offizielle Antwort auf
    den Vorschlag der ›Arbeitsgruppe Weltraum‹ wartete, geriet die Weltraumbehörde bei der Aufstellung der Etats für das Haushaltsjahr 1971 erneut in Bedrängnis.
    Der von weiteren Kürzungen bedrohte Paine bemühte sich,
    Prioritäten zu setzen. Eine Skylab-Station und das Apollo-Sojus-Test-Projekt (ASTP) waren die einzigen Überlebenden des Apollo-Anwendungs-Programms. Apollo 20 fiel weg, um
    eine Saturn V für Skylab freizumachen. Die verbleibenden Apollo-Missionen, 13 bis 16, sollten so gestreckt werden, daß zwei Missionen im Anschluß nach Skylab folgten. Für ein
    Mondprogramm nach Apollo gab es keine Perspektive. Viking wurde auf 1975 verschoben.
    Im Januar legte Nixon Paine die Ergebnisse einer
    Meinungsumfrage vor, wonach 56 % aller Amerikaner der
    Ansicht wären, die Kosten für Apollo seien zu hoch. Nixon brachte sein Bedauern wegen der Kürzungen zum Ausdruck,
    doch für ein teures Raumfahrtprogramm fehlten einfach die Mittel. Paine verlangte jedoch vom Präsidenten, sich
    nachhaltiger für die Belange der NASA einzusetzen, was zu schweren Verstimmungen zwischen beiden führte. Mitarbeiter des Weißen Hauses gelangten daher zu folgendem
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