Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miss Braitwhistle kommt in Fahrt

Miss Braitwhistle kommt in Fahrt

Titel: Miss Braitwhistle kommt in Fahrt
Autoren: S Ludwig
Vom Netzwerk:
uns werden starken.«
    »Starken?«, hat Pauline gefragt. »Ich muss nicht gestarkt werden, ich bin schon stark genug.«
    »Bist du blöd! Miss Braitwhistle kann doch kein Ä sprechen, sie meint stärken und stärken heißt essen!«, hat Aki gesagt.
    Und Max hat sich umgesehen und gesagt: »Aber ich seh hier gar keine Imbissbude.«
    »Biss in Bude? Was ist das, please?«, hat Miss Braitwhistle gefragt.
    »Das heißt Imbissbude und da gibt’s Pommes und Limo und Würstchen und solche Sachen«, hat Max erklärt.
    Miss Braitwhistle hat auf einen Hügel gezeigt, hinter dem man ein Dach erkennen konnte.
    »Vielleicht es gibt da Wurstchen.«
    Annalisa hat angefangen zu heulen. »Aber das ist ja kilometerweit weg!«
    »Da steht ein Auto!«, hat Aki gerufen und ist zu einem kleinen Wagen gegangen, der sah aber gar nicht aus wie ein Auto, sondern mehr wie eine Mischung aus Gokart und Hollywoodschaukel.
    »Wenn ihr nicht wollt laufen, dann wir eben fahren«, hat Miss Braitwhistle gemeint und sich hinter das Steuer gesetzt.
    »Da passen wir doch gar nicht alle rein!«, hat Annalisa gejammert.
    »Ihr euch nur musst machen klein«, hat Miss Braitwhistle geantwortet. »Hurry up!«
    Hinten war eine Art Ladefläche, auf der lagen Taschen, in denen Golfschläger steckten. Die haben wir runtergeworfen und dann haben wir uns dahin gesetzt. Komischerweise passten wir alle auf das kleine Wägelchen. Hugo, der nicht nur der Oberschleimer, sondern auch der Oberstreber ist, saß vorn neben Miss Braitwhistle.
    »Everybody on board?«, hat Miss Braitwhistle gefragt und den Motor gestartet. Der Motor brummte, es klang wie ein Staubsauger, nur dass ich noch nie mit einem Staubsauger gefahren war.
    »Ein Elektroauto, wie blöd«, hat Aki zu mir gesagt. »Damit kann man nicht richtig schnell fahren, nur schleichen wie ’ne Schnecke.«
    Aber das war auch besser so, denn als Miss Braitwhistle auf das Gaspedal trat, machte der Wagen einen Satz nach vorn, und als Erste fiel Henni runter und mit ihr Polly, an der sie sich festgehalten hatte, und Polly riss Molly mit.
    Irgendwie fuhren wir dann doch endlich los.
    »Off we go!«, rief Miss Braitwhistle vergnügt und dann ging es off, aber wie. Wir sind nämlich einen Abhang runtergerollt und Miss Braitwhistle hat die Bremse nicht gefunden. Durch den Fahrtwind ist ihr Clemens’ Schal ins Gesicht geweht und sie hat auch nichts mehr gesehen.
    »Rechts! Miss Braitwhistle, Sie müssen nach rechts!«, hat Aki von hinten geschrien. Aber die Engländer fahren ja sowieso immer links, jedenfalls hat Miss Braitwhistle nicht verstanden, was Aki meinte, und fuhr in die falsche Richtung … und mitten rein in ein großes, tiefes Loch.

5. KAPITEL
Ein feiner Herr spielt falsch
    Wir sind ausgestiegen, oder besser, aus dem Auto gefallen, aber wir fielen weich, denn das Loch war voll Sand.
    »Herrschaftszeiten, was ist das denn?«, schrie ein Mann und schwenkte wütend einen Golfschläger. »Sie vermasseln mir ja meinen Schlag!«
    Der Mann sah ziemlich ulkig aus.
    Er trug eine karierte Hose, die nur bis zum Knie ging, eine Weste und darunter ein Hemd mit
    Schlips und Kragen. Auf dem Kopf hatte er eine Mütze, die war auch kariert.
    Der Mann hat uns böse angeschaut, und wir dachten schon, gleich haut er einem von uns den Golfschläger auf den Kopf.
    Aber Miss Braitwhistle ist zu ihm hin und hat gesagt: »Sie haben ein Problem?«
    »Natürlich hab ich ein Problem, wenn Sie alle Mann hoch in den Bunker rauschen, wo ich doch gerade versuche, meinen Ball hier rauszubekommen.«
    »Bunker?«, hat Hugo ängstlich gefragt. »Fliegen hier etwa Bomben durch die Luft?«
    Annalisa hat sich heulend unter dem Golfmobil verkrochen. Aki und ich haben uns umgeschaut, aber wir haben keine Bomben gesehen.
    »Das heißt bloß Bunker«, hat der Mann gesagt. »Und jetzt verschwindet, damit ich meinen Schlag machen kann.«
    Aber wir konnten nicht verschwinden, denn wir haben das Auto nicht aus dem Sandloch bekommen.
    Inzwischen hat der Mann versucht, mit seinem Schläger einen kleinen Ball zu treffen. Sand spritzte in die Luft, sonst nichts. Er hat aus seiner Golftasche einen anderen Schläger gezogen, da flog der Ball in die Luft und blieb einen Meter weiter im Sand liegen. Auch der dritte Schläger war nicht besser, da rollte der Ball nur ein Stück den Abhang hoch und wieder runter.
    »Jetzt verliere ich wegen Ihnen mein Turnier!«, hat der Mann getobt. »Das kann doch nicht wahr sein!«
    »Darf ich mal?«, hat da Clemens gesagt.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher