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Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab

Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab

Titel: Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab
Autoren: Sabine Ludwig
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»Versteht ihr das?«
    Wir haben auch nicht verstanden, was Miss Braitwhistle damit meinte. Das Harmonium ist so eine Art Klavier, nur dass es noch scheußlicher klingt, vor allem, wenn Frau Klawitter darauf spielt. Es steht in der Aula und wird nur bei der Einschulungsfeier benutzt.
    »Gut, dann dürft ihr euch die Karte jetzt anschauen, aber keinen Streit, bitte!«
    Natürlich gab es Streit, denn jeder wollte die Karte zuerst angucken. Polly und Molly haben jede an einer Ecke gezerrt, sodass die Karte beinah in der Mitte durchgerissen wäre. Aki hat sie den beiden weggenommen und sie haben sich mal wieder geprügelt und mit ihren Puppen aufeinander eingeschlagen. Dabei war auf der Karte nichts Besonderes zu sehn, nur eine riesige Brücke.
    »Wohnt da Miss Braitwhistle?«, hat Henni gefragt.
    »Unter der Brücke?«, meinte Clemens. »Natürlich nicht.«
    »Die auf der Briefmarke kenn ich!«, rief Hugo.
    Kein Wunder, das war nämlich die englische Königin und die hatte uns ja besucht.
    Dann hat Max Aki die Karte weggenommen und Pauline hat Max geschubst und Max ist umgefallen und Pauline auf ihn drauf und dann lag die Karte unter Max’ Po und keiner konnte sie mehr angucken.
    »Schluss, es reicht jetzt!«, hat Herr Fischli gerufen und sehr ungemütlich ausgesehen. »Setzt euch auf eure Plätze und nehmt eure Hefte raus. Wir schreiben einen Mathetest.«
    »Davon hab ich aber gar nichts gewusst«, hat Henni gesagt.
    »Davon kannst du ausnahmsweise auch mal nichts gewusst haben«, sagte Herr Fischli, »weil es nämlich ein unangekündigter Test ist. Ich will sehen, ob ihr behalten habt, was wir vor den Ferien durchgenommen haben.«
    Aki hat mich angeschaut und ich hab Aki angeschaut. Natürlich hatten wir nichts behalten. Mein Gehirn ist wie so eine von diesen Tafeln, auf die man was schreibt und dann drückt man auf einen Knopf und alles ist weg. Der Knopf sind die Ferien.
    Aki hat sich gemeldet. »Können wir nicht an der Tafel rechnen?«
    Herr Fischli hat die Stirn gerunzelt und gesagt: »Nun, warum eigentlich nicht? Dann komm doch gleich mal nach vorn.«
    Aki hat mir zugezwinkert und seine Hand geöffnet. Ein kleines Stück Kreide lag darin. Aber keine gewöhnliche Kreide. Es war der Rest von Miss Braitwhistles Zauberkreide. Wenn man die hatte, konnte man sogar die schwierigsten Brüche rechnen, aber eben nur an der Tafel.
    Nach Aki kam ich dran und Aki hat mir schnell die Kreide in die Hand gedrückt. Ich hab mir Mühe gegeben und besonders dünn geschrieben, so dünn, dass Herr Fischli sagte: »Du musst kräftiger aufdrücken, Franz, das kann ja keiner lesen.« Aber ich konnte nicht kräftiger aufdrücken, denn dann wäre die Kreide ja noch schneller alle gewesen.
    Nach uns war Clemens dran und der brauchte natürlich keine Zauberkreide. Aber Henni hätte sie gebraucht, denn sie hat gemeint, zwei Drittel und drei Viertel wären fünf Siebtel.
    Herr Fischli hat den Kopf geschüttelt. »Henni, Henni, hast du noch nie etwas vom kleinsten gemeinsamen Nenner gehört?«
    Wir hatten auch noch nie davon gehört, aber das konnte uns egal sein, solange wir unsere Kreide hatten.
    Und Hugo rief in die Klasse: »Weiß doch jeder, dass die kleinste Zahl die Eins ist.«
    Herr Fischli hat ein ernstes Gesicht gemacht und wollte gerade wieder einen seiner Vorträge halten: »Ihr wisst, dass es jetzt um die Wurst geht und –«
    »Wurst?«, hat Max gesagt. »Wo gibt es eine Wurst?«
    Natürlich gab es keine Wurst, dafür ging jetzt die Tür auf und Frau Sauermann kam in die Klasse. »Können Sie mir sagen, wo die Zeugnisformulare sind, Herr Fischli? Die hätten nach den Ferien in meinem Fach liegen sollen.«
    »Ich kümmere mich darum, Frau Sauermann, aber lassen Sie mich jetzt unterrichten, bitte!«
    Er konnte aber nicht unterrichten, denn kaum war die Sauermann verschwunden, erschien Frau Klawitter. »Ich soll die nächsten beiden Stunden Vertretungsunterricht in der 3 b machen? Das kann nicht Ihr Ernst sein, Herr Direktor. Die haben da Sport! Ich bin Musiklehrerin!«
    »Dann machen Sie eben sowas Nettes wie Seilspringen«, hat Herr Fischli gesagt.
    »Seilspringen ist überhaupt nicht nett!« Das Doppelkinn von Frau Klawitter hat vor Wut gezittert. »Das ist eine Zumutung!«
    Ich hab Aki angeschaut und Aki hat mich angeschaut. »Stell dir die Klawitter mal beim Seilspringen vor, das kann ja ein Elefant besser«, hat Aki gesagt und wir haben leise gekichert.
    Als die Klawitter weg war, hat Herr Fischli sich die Stirn gerieben und
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