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Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab

Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab

Titel: Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab
Autoren: Sabine Ludwig
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gesagt: »Dann werde wohl ich den Sportunterricht in der 3 b übernehmen müssen. Aber was mache ich mit euch?«
    Hugo hat sich gemeldet. »Wir können doch auch allein Bruchrechnen üben, Herr Direktor.«
    »Könnt ihr das wirklich?«, hat Herr Fischli gesagt.
    »Ja!«, haben wir geschrien. Aber Herr Fischli hat nicht sehr überzeugt ausgesehen. »Es ist wirklich Pech, dass Miss Braitwhistle nicht da ist, sie fehlt an allen Ecken und Enden.«
    Da waren wir ausnahmsweise einmal seiner Meinung. Sie hätte mit uns bestimmt nicht sowas Langweiliges wie Bruchrechnen geübt. Und dass wir das auch nicht gemacht haben, ist ja wohl klar.

3. KAPITEL Die Frau mit dem Pümpel
    Herr Fischli ist ja nie besonders lustig, aber jetzt sah er von Tag zu Tag immer trauriger aus.
    »Ihr müsst mir versprechen, in nächster Zeit ganz besonders auf Ordnung und Sauberkeit zu achten«, hat er gesagt und eine Bananenschale hochgehoben, die neben dem Abfalleimer lag. »Wer weiß, wann wir einen neuen Hausmeister bekommen. Ich hab jetzt jeden Tag beim Schulamt angerufen, aber sie haben keinen für uns.«
    Wir fanden das nicht weiter schlimm, denn wir haben mit unseren Hausmeistern keine guten Erfahrungen gemacht. Zuerst gab’s Herrn Pommerenke, und der hat unsere Kastanie gefällt, und dann bekamen wir Herrn Machnick, und der hat immer nur Kniebeugen gemacht und sonst gar nichts. Eigentlich brauchten wir überhaupt keinen Hausmeister.
    Annalisa hat sich gemeldet: »Kann denn nicht Felix wieder kommen? Der ist so süß!«
    Felix ist der Bernhardiner von Herrn Fischli. Er hat ihn aus der Schweiz mitgebracht, aber dann hat Felix großes Heimweh bekommen nach den Bergen und dem Schnee und ist ganz krank geworden. Miss Braitwhistle hatte es mit unserer Hilfe geschafft, dass er wieder vergnügt wurde. Ein paar Tage lang hat er auf unsere Schule und auf uns Kinder aufgepasst. Uns hat das gut gefallen, aber es gab trotzdem Ärger, weil in irgendeinem Gesetz steht, dass Hunde nicht Hausmeister sein dürfen.
    »Ein Hund kann schließlich keine Glühbirne auswechseln«, meinte Hugo und Annalisa hat ihm die Zunge rausgestreckt.
    Aber wo er recht hatte, hatte er recht. Es hätten eine Menge Glühbirnen ausgewechselt werden müssen und nicht nur das. Die Tür von unserem Klassenschrank hing nur noch an einer Angel, weil Max sich im Schrank versteckt hat, um in aller Ruhe einen Schokoriegel zu essen, den er Pauline geklaut hatte. Und die hat dann so an der Tür gerüttelt, dass sie zwar aufging, aber nicht mehr zu.
    Außerdem lagen überall so kleine schwarze Reiskörner herum, vor allem neben den Papierkörben. Das waren aber keine Reiskörner, sondern Mäuseköttel. Wahrscheinlich suchte die Brut von Zorro und Superman nachts nach weggeworfenen Pausenbroten.
    Unsere Tafelschwämme waren so vertrocknet, dass sie einem zwischen den Fingern zerbröselten, wenn man damit die Tafel wischen wollte, und Kreide gab’s inzwischen auch keine mehr. Aki und mir war das egal, denn wir hatten ja noch ein klitzekleines Stück von Miss Braitwhistles Zauberkreide, das durfte aber außer uns keiner wissen.
    Nach unserer Aktion mit den Klopapiermumien waren auf der Jungstoilette alle Klos verstopft. Wir sind natürlich aufs Mädchenklo gegangen, das fanden die Mädchen aber gar nicht lustig. Pauline, die das größte und stärkste Mädchen in unserer Klasse ist, und Rosa aus der 4 b haben sich vor die Mädchentoilette gestellt und aufgepasst, dass da keiner von uns Jungs reinkam.
    »Aber ich muss mal!«, hat Max geschrien. »Ich muss ganz doll.« Und er hat die Knie zusammengepresst und ausgesehen, als ob er gleich platzt.
    »Hättest du mir nicht meinen Schokoriegel geklaut, würde ich vielleicht eine Ausnahme machen«, hat Pauline gesagt. »Pech gehabt.« Und Max hat gejault wie eine Katze, der man auf den Schwanz getreten ist.
    Noch nicht mal Albrecht, den fiesen Klotz, haben Pauline und Rosa aufs Klo gelassen, obwohl er gesagt hat, dass er ihnen sonst auf die Füße pinkeln würde.
    Nur Hugo durfte aufs Mädchenklo. Der hatte nämlich ein Attest vom Arzt, dass er eine schwache Blase hat. Aber Hugo ist dann doch nicht gegangen, weil ihm das mit der schwachen Blase peinlich war.
    Es war also mal wieder richtig was los an unserer Schule, und Herr Fischli sah sehr erleichtert aus, als er uns am Montagmorgen verkündete: »Heute kommt ein neuer Hausmeister, und ich bitte euch herzlich darum, dass ihr euch benehmt, sonst ist der nämlich gleich wieder weg.«
    Wir haben aber
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