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Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab

Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab

Titel: Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab
Autoren: Sabine Ludwig
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an die Tür gestellt, sie sollten entscheiden, welche Maus als Erste ins Ziel kommt.
    Ich hab auf die Nummer sieben getippt, weil sie im Käfig wie eine Verrückte herumgerannt ist. Das war aber ein Fehler, denn als Albrecht die Käfigklappe öffnete, blieb sie als Einzige drin sitzen und fing an sich zu putzen.
    »Lauf los, du Schlafmütze!«, hab ich geschrien und da hat sie sich endlich auf den Weg gemacht.
    Und dann ging die Post ab! Vorneweg Zorro und Superman, hinterher flitzten die Mäusejungen.
    Wir haben geschrien und gepfiffen und geklatscht.
    »Lauf, lahme Elf!«, rief Aki. »Sonst mach ich dir Feuer unterm Hintern.«
    »Schneller, Nummer vier!«, rief Pauline.
    »Wo ist die Eins? Wo ist meine Maus?«, hat Hugo gerufen und seine Brille geputzt. Aber auch dann hat er sie nicht gesehen, die Nummer eins war nämlich gleich unter den Stühlen verschwunden. Aber die anderen waren fast am Ziel angekommen, da ging auf einmal die Tür auf und Henni streckte ihren Kopf rein. »Ich hab gehört, hier soll was stattfinden?«
    »Tür zu! Schnell!«, hab ich geschrien. Aber es war zu spät. Die Mäuse rannten einfach weiter und an Henni vorbei in den Flur.
    Und dann waren sie weg. Wie vom Erdboden verschluckt.
    Nur Zorro und Superman waren noch da. Tobias und Clemens haben sie sich gegriffen und zurück in den Käfig gesteckt.
    »Und was sagen wir, wenn Frau Sauermann fragt, wo die anderen abgeblieben sind?«, hat Albrecht gefragt und ein ängstliches Gesicht gemacht.
    »Fressen Mäuse nicht ihre Jungen?«, meinte Clemens.
    »Aber gleich alle elf?«, hat Tobias gesagt und auch nicht sehr glücklich ausgesehen.
    »Nicht unser Problem«, sagte Aki.
    Wir haben Albrecht und Tobias das geliehene Geld zurückgegeben und sind verschwunden.
    »Geschieht der 4 b nur recht, wenn sie ordentlich Ärger bekommt«, meinte Pauline.
    Aber den Ärger sollten leider wir bekommen.
    Als wir nämlich nach den Ferien wieder in die Schule gekommen sind, lag auf jedem unserer Tische ein Zettel. Auf meinem stand:

    Kredit 5 Euro
    vereinbarter Zinssatz 30 %
    getilgt 5 Euro
    Restbetrag 1 , 50 Euro
    zahlbar innerhalb von drei Tagen, wenn nicht, dann …

    Am meisten Angst machten mir die drei Pünktchen. Den anderen auch. Insgesamt wollte die 4 b von uns 15 Euro haben, dafür, dass wir keine fünf Minuten das Geld aus ihrer dämlichen Klassenkasse in der Hand gehalten hatten.
    »Das nennt man Wucher«, hat Clemens gesagt.
    Aber das half uns auch nicht weiter. Also haben wir gezahlt. Ich hatte noch etwas von dem Geld übrig, das mir meine Tante zu Ostern geschenkt hatte. Mit dem hab ich dann Akis Schulden bezahlt, er war nämlich völlig pleite.
    »Nimmst du etwa auch Prozente?«, hat Aki mich gefragt.
    »Natürlich nicht«, hab ich gesagt. »Ich will nur, dass du mir hilfst, der 4 b eins auszuwischen.«
    »Ehrensache! Weißt du auch schon, wie?«
    »Keine Ahnung, aber mir wird schon noch was einfallen.«

2. KAPITEL Jetzt geht’s um die Wurst
    Als wir am nächsten Tag in die Schule gekommen sind, standen die aus der 4 b vor dem Schultor und jeder hatte eine dicke fette Eiswaffel in der Hand. Albrecht, der Klotz, hatte fünf Kugeln! Hoffentlich fiel ihm eine davon runter und in den Dreck.
    »Wo habt ihr denn das Eis her?«, hat Max gefragt.
    »Na, von wo wohl?«, hat Tobias gesagt. »Aus dem Cortina natürlich.«
    In den Osterferien hatte direkt gegenüber von unserer Schule eine Eisdiele aufgemacht. Die hatten da mindestens hundert Sorten! Eine leckerer als die andere.
    »Gibt’s das da umsonst?«, hat Henni gefragt.
    »Wie blöd bist du denn?«, meinte Albrecht. »Natürlich nicht.«
    Aki hat mich angeschaut und ich hab Aki angeschaut und wir haben beide das Gleiche gedacht: Die hatten das Eis von unserem Geld gekauft!
    Albrecht hat seine Zunge rausgestreckt und sie ganz langsam und genüsslich über seine fünf Eiskugeln gezogen.
    »Frau Sauermann hat uns noch Geld dazu gegeben«, hat Tobias gesagt. »Zum Trost, weil nämlich unsere Mäusejungen weg sind.«
    Und Rosa, an der mal wieder alles rosa war, natürlich auch ihr Eis, hat ein paar Tränen kullern lassen. »Die Eltern haben ihre Babys gefressen und nun sind sie mausetot.«
    »Von wegen tot. Ihr wisst doch ganz genau, dass die abgehaun sind«, hat Annalisa gesagt und Rosa böse angeguckt. Kein Wunder, bisher war nämlich Annalisa Weltmeisterin im Losheulen gewesen, aber Rosa konnte das mindestens genauso gut.
    »Willst du mal von mir probieren, Rosa?«, hat Tobias gefragt. »Ich hab
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