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Mirandas Monsterwelt

Mirandas Monsterwelt

Titel: Mirandas Monsterwelt
Autoren: Jason Dark
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wetzen.
    Eine Katze oder so…
    Das jedenfalls dachte Josy und wollte auch nachschauen. Sie kam nicht mehr dazu, sich umzudrehen, denn plötzlich waren die Schatten vor ihrem Gesicht. Schatten, die sieh veränderten, die plötzlich keine mehr waren und zu Krallen wurden.
    Killerkrallen!
    Und die schlugen zu.
    Erbarmungslos hieben die Pranken in ihr Gesicht, stießen auch durch den dünnen Pullover, fetzten ihn auf. Josy spürte die Schmerzen, sie sah ihr eigenes Blut, und so etwas wie ein gewaltiger Wille nach Leben flammte in ihr hoch.
    Wer sie attackierte, wußte sie nicht. Es mußte ein Wahnsinniger oder ein Tier sein, jedenfalls war es für sie grauenhaft, und sie vernahm auch die fauchenden Laute, wobei ein Geruch in ihre Nase stieg, der an Raubtierställe und Blut erinnerte.
    Daß sie es schaffte, diesen Krallen zu entkommen, konnte sie sich selbst nicht erklären. Jedenfalls kam sie weg. Mehr stolpernd als laufend konnte sie fliehen.
    Den Weg hielt sie ein, prallte gegen den nächsten Baum, drehte sich um den Stamm herum, lief weiter, hörte hinter sich ein bösartiges Knurren und schaffte es trotz ihrer Schmerzen, den Kopf zu drehen und in die andere Richtung zu schauen.
    Sie sah die Bestie!
    Das Licht war schlecht, dennoch glaubte sie, einen Bären oder einen Wolf entdeckt zu haben, der zu einem erneuten Sprung ansetzte.
    Josy kam weg.
    Sie warf sich zur Seite, erreichte auch die Straße, auf der zum Glück kein Wagen fuhr, und begann zu rennen. Sie lief einfach los. Egal, wo sie landen würde. Nur weg von diesem Ort des Schreckens und von einer Bestie, die gnadenlos Jagd auf Menschen machte.
    Jemand schrie gellend. Daß sie es selbst war, wurde ihr kaum bewußt.
    Josy hatte nur eine fürchterliche Angst. Und die war eine Triebfeder, die immer stärker wurde und dafür sorgte, daß sich ihre Beine automatisch bewegten. Sie wunderte sich darüber, daß sie nicht stürzte. Und manchmal glaubte sie, das harte Aufklatschen irgendwelcher Pfoten hinter sich zu vernehmen.
    Vielleicht gaukelte ihr die Angst etwas vor, möglicherweise sah sie Gespenster, die von ihrer Angst produziert wurden, aber die hellen Lichtkanonen waren keine Einbildung.
    Die existierten.
    Und kamen näher!
    Sie rasten auf sie zu, sie erfaßten sie mit ihrem gelben Teppich, blendeten, bestrahlten, detonierten, jammerten und quieschten, wobei Josy nicht merkte, daß es Reifen waren, die ihre Spuren hinterließen, und dann erfolgte der brutale Schlag.
    Der Körper der Frau stellte sich für einen Moment hoch, der Rücken war durchgebogen, bevor Josy nach vorn kippte und über die Haube rutschte, bevor sie mit den Händen gegen die Frontscheibe stieß, hinter der sich ein verzerrtes Männergesicht abzeichnete.
    Sie durchbrach die Scheibe nicht, aber sie wußte auch nicht mehr, was um sie herum geschah.
    Josy lebte, ebenso wie Mitch, aber diese Nacht hatte trotz allem noch kein Ende.
    Weiteres Grauen lauerte…
    ***
    Auch ich, John Sinclair, war in dieser Nacht noch wach. Am Abend hatten mein Freund und Kollege Suko und ich noch länger im Büro gesessen, um ein wenig zu feiern.
    Keinen gelösten Fall, nein, ein Kollege hätte einen in die Kolonne geworfen, wie man so schön sagt. Ein Jubiläum ist immer ein Grund, einige Gläser zu trinken.
    Es war später geworden, ich hatte mich breitschlagen lassen und noch kurz in die Whiskyflasche geschaut. So war es gekommen, daß ich den Bentley stehenlassen mußte.
    Suko war schon gegangen. Auf ihn wartete Shao, auf mich eine leere Wohnung.
    Auch Glenda hatte sich bereits auf den Weg nach Hause gemacht, und so blieb mir nichts anderes übrig, als mir ein Taxi zu rufen, das mich heimfuhr.
    Ich atmete auf, als ich in meinem Kühlschrank noch eine kleine Flasche mit Mineralwasser fand, um einen ersten Nachdurst zu löschen.
    Nach dem Duschbad ging es mir wieder besser. Ich fand zielsicher das Schlafzimmer und ließ mich in mein Bett fallen. Den Genuß, früh in der Falle zu liegen, bekam ich überhaupt nicht richtig mit, da mir sofort die Augen zufielen.
    Morpheus umfing mich mit seinen breiten Armen.
    Ich schlief so herrlich. Zwei Stunden vor Mitternacht war ich ins Bett gekommen, eine Seltenheit. Am anderen Morgen hätte ich eigentlich frisch und fröhlich erwachen können, wenn dieser Zwischenfall nicht gewesen wäre.
    Es war kein Überfall im eigentlichen Sinne, obwohl ich plötzlich das Gefühl hatte, von mehreren Armen umfangen zu werden, die an mir zerrten und mich in die Höhe reißen wollten.
    Ich
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