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Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Titel: Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
Autoren: Carolina Veranen-Phillips
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war, ‘Le Mur’ (‘Die Wand’) von Jean-Paul Sartre. Dieses Buch ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, aber die erste, die namensgebende Geschichte ‘Le Mur’ war die, die mir sofort in den Sinn kam. Die Geschichte findet in einem Gefängnis während des Spanischen Bürgerkrieges 1936 - 1939 statt. Jean-Paul Sartre konzentrierte sich auf drei Gefangene, die zum Tode verurteilt waren. Einem von ihnen, Pablo Ibbieta, wurde die Freiheit versprochen, wenn er bekannt gab, wo einer seiner Komplizen, Ramon Gris, sich versteckte. Natürlich sagte er nichts. Kurz vor seiner Exekution jedoch erklärte er sich zum Spaß bereit, zu reden. Er sagte den Behörden: “Mein Freund ist unterirdisch begraben!” Einige Stunden später war er ein freier Mann. Als er die Straße runter ging, traf er jemanden, der ihm die Neuigkeiten erzählte: “Sie haben Ramon Gris endlich gefunden. Er hatte sich in einem Grab auf dem Friedhof versteckt ...” Er ging einfach weiter und brach in Gelächter aus. Pablos Metapher war von den Behörden ernst genommen worden. Der Zufall hatte ihm das Leben gerettet!
    Wie erkläre ich mir solche außergewöhnlichen Ereignisse? Das Erste ist ein echtes Erlebnis; das Zweite ist Fiktion. Wie auch immer, beide Männer wurden vom Tod berührt. Sie überlebten ein Ereignis, obwohl sie wirklich beide hätten sterben müssen. Natürlich brachte mich das zum Nachdenken. Das Leben ...! Das Leben ist erstaunlich voll von unerwarteten Erlebnissen, voller Überraschungen. An einem Tag lebst du, am nächsten bist du tot; du denkst, du wirst sterben und du tust es nicht. Sind das nur Zufälle? Oder solltest du dem mehr Bedeutung beimessen? Ich glaube nicht an Zufälle. Ich glaube, dass es, wenn du solch ein Ereignis in deinem Leben erlebst, eine höhere Energie oder das Universum ist, das dir seine Gegenwart zeigt und sagt: “Hey, ich habe ein Auge auf dich. Sei das nächste Mal aber vorsichtig!”
    In Taupo genoss ich es, am Morgen zu spazieren, die entspannte Atmosphäre der Stadt in mich aufzunehmen, ein Café zu finden, wo ich still einen Sojamilchcappuccino genießen konnte, während ich die Menschen beobachtete, die auf der Straße gingen, wie es die Franzosen gewöhnlich tun! Ich genoss es, entlang der Ufer des Lake Taupo und entlang des Waikato Rivers zu spazieren, die Huka-Fälle am Waikato River zu betrachten und die Craters of the Moon weiter außerhalb von der Stadt zu besuchen. Die Craters of the Moon erinnerten mich an das Filmsetting für einen Science-Fiction-Film. Der ganze Ort ist bedeckt mit leuchtend roter Erde, mit Rauch, der aus Millionen Ritzen und kleinen Löchern, die sich über den unebenen Boden ziehen, entweicht, was der Gegend eine sonderbare Atmosphäre verlieh!
    In den 1950ern wurde die Wairakei, ein geothermisches Kraftwerk, gebaut, das die unterirdische Hydrodynamik der Gegend veränderte. So wurde die Gegend zum Leben gebracht und neues Vergnügen zu den meisten Sinnen hinzugefügt. Zweifellos waren die rote Farbe des Bodens, der heiße Rauch, der aus der Erde kam und die Blasen, die durch die Oberfläche des schlammigen, kochenden Wassers brachen, eine tolle Show für meine Augen; der Lärm des Teiches klang in meinen Ohren wider; der immer gegenwärtige Geruch des verfaulte-Eier-Gases oder des Schwefelgases, das vom Boden kam, beschichtete meine Nase völlig. Die Aktivität dieses Ortes war nur so intensiv!
    Es fühlte sich gut an, der Natur so nahe zu sein und Zeit damit zu verbringen, den Vögeln beim Singen zuzuhören oder einfach inne zu halten, sich entfaltende Babyfarne im Busch zu beobachten oder auch nur hinzuknien, um das Wasser des Flusses zu berühren. 
    Während meines Aufenthaltes in Taupo fand ich heraus, dass Matt in einer Woche oder so zum Arbeiten aus Perth nach Auckland kommen wollte. Er fragte mich, ob ich da sein würde. Vielleicht ... Nicht sicher! Wenn ja, konnten wir uns treffen. Okay, warum nicht?
Rotorua
    12. März 2003
    Wieder im Bus ließ ich Taupo zurück und wir fuhren 80 Kilometer nördlich nach Rotorua, der ‘Schwefelstadt’, in der Bay of Plenty Region. Jemand hatte mir gesagt, dass ich ‘Rotorua riechen würde, lange bevor ich es sehen würde!’ Ich verstand die Aussage, sobald ich die Umgebung von Rotorua erreicht hatte. Der Schwefelwasserstoff, der aus der Erde kam, sorgte dafür, dass die ganze Gegend nach verfaulten Eiern roch, ein bisschen wie die Craters of the Moon. Der Geruch überraschte mich, weil ich es nicht gewohnt war!
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