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Millie in der Villa Kunterbunt

Millie in der Villa Kunterbunt

Titel: Millie in der Villa Kunterbunt
Autoren: Dagmar Chidolue
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ermahnt Papa sie. »Und du sei es auch. Fische beißen nur an, wenn alles ruhig ist.«
    Sie sollen gar nicht anbeißen! Sie sollen nur abbeißen! Wenigstens kurz vorbeischauen und gucken.
    Millie hält die Angel still, aber nichts passiert.
    Puh, ist das langweilig! Tante Gertrud legt sich lang auf den Steg, schließt die Augen und lässt sich von der Sonne bescheinen.
    Mama hält Trudel am Schlafittchen, damit die nicht ins Wasser plumpst. Die kleine Schwester hat die Schippkelle aus dem Boot bekommen und angelt vom Steg aus nach einer Wasserschnecke. Sie schafft es sogar und legt das weiche Wabbeltier neben sich, um es genau zu betrachten. Die hat es mit Tieren! Später wird sie bestimmt
    Pro jeck Mänädschärin für Schnecken
    Ey … Da kommt ein Fisch! Es ist zwar nur ein kleiner, ein klitzeklitzekleines Fischlein, aber immerhin. Neugierig nähert es sich dem Nudelstückchen, das da an der Teebeutel-Angelschnur hängt. Mit der Nase stupst das Fischlein an die Ködernudel.
    Zu hart?
    Nicht weich genug?
    Das Fischlein weiß wohl nicht, was es davon halten soll. Wurm oder nicht Wurm … Das ist hier die Frage.
    Irgendwie hat der kleine Fisch seinem Kumpel ein Zeichen gegeben. Der zweite Fisch – genauso winzig wie der erste – huscht herbei. Stups, stups … tja … leider sind die Nudeln nicht vorher gekocht worden, und so ziehen die beiden Fischlein enttäuscht von dannen. Sie haben wahrscheinlich keine Knabberzähne.
    Morgen wird Millie wiederkommen. Und dann wird sie ihnen gekochte Nudeln mit der Teebeutel-Angel vors Maul halten.

[zurück]
    Pettersson und Pettersson
    Aber alles kommt anders. Erstens möchten Papa und Mama zunächst mal die Gegend bei einem Spaziergang erkunden und Tante Gertrud will bei der Gelegenheit die grüne und die rote Mülltüte zum Container bringen. Das sei ein Abwasch , meint sie. Was?
    »Das ist eine Redensart!«
    Hmhm.
    Die Mülltüten sind nicht voll, weil man sie gut zubinden muss. Mit Doppelknoten! Das Mülltüten-Auto bringt den Abfall in eine Fabrik mit Leseaugen, die erkennen, was rot ist und was grün. Grün kommt auf den Komposthaufen und Rot kommt woandershin. Millie hat das in einem Info-Heft gelesen, das alle Leute, die das Ferienhaus mieten, studieren sollen. Sie hat aus dem Heft auch erfahren, dass es hier unter Umständen viele Mücken gibt und oft gar keine. Und dass schon mal ein Elch über das Verandageländer geguckt hat … sogar zwei und drei … oder kein Einziger. Wahrscheinlich wird es jetzt, wo Millie da ist, kein Einziger sein. Manno.

    Kann sie sich die Lektüre von dem Info-Heft eigentlich für ihren Lesewurmpass anrechnen lassen? Tante Gertrud?
    Bestimmt!
    Ach so … zweitens!
    Zweitens taucht bei ihrem Spaziergang durch die unberührte Natur ein Mensch auf.
    Pettersson!
    Millie erkennt ihn sofort. Mensch, das ist doch der Bilderbuch-Mann mit Findus, dem Kater! Da steht er an der Pforte eines Bretterzauns, als würde er auf den Briefträger warten.

    »Hej!«, sagt Pettersson, und natürlich schallt es gleich von allen zurück: »Hej!«, von Papa, Mama, Millie und Tante Gertrud. Nur Trudel bleibt stumm.
    Pettersson hat sich vor vielen Jahren einen Lebenstraum erfüllt und dieses Wiesengrundstück in Småland erworben. Und das bloß ein paar hundert Meter entfernt von Millies Bleibe! Mitten auf der Wiese steht sein Holzhaus, genauso eins wie in den Büchern mit ihm, die Millie mehrmals rauf und runter gelesen hat.
    Es ist rostrot … klar … wie ein schwedisches Bilderbuch-Haus mit weiß gestrichenen Fensterrahmen und Verandadachstützen vor der Tür. Natürlich ist Pettersson hier nicht in Urlaub. Er wohnt das ganze Jahr über in Schmorland.

    Und wo ist Findus? Falls dies der echte Pettersson ist, dann müsste auch der Kater irgendwo auf der Wiese herumstromern. Oder ist das gar nicht Pettersson aus dem Bilderbuch? Wenn Millie genauer hinguckt, dann gibt es kleine Unterschiede zwischen Pettersson und Pettersson. Dieser hier hat nicht so eine lange Nase wie der aus dem Buch und seine Mütze sieht eher aus wie die von Michel aus Lönneberga.
    Millie schaut sich trotzdem immer noch die Augen nach Findus aus. Ach so … Statt des Katers hat Pettersson eine Frau. Mit einer Frau kann ein Mann mehr reden als mit einem Kater. Pettersson aus dem Buch wollte auch mit jemandem reden. Er hat Glück gehabt, dass er Findus sprechen beibringen konnte, mehr jedenfalls als nur
miau, miau
.
    Pettersson lädt sie ein, sich bei ihm auf dem Grundstück
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