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Milchbart (German Edition)

Milchbart (German Edition)

Titel: Milchbart (German Edition)
Autoren: Jutta Mehler
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Risiko einzugehen.
    Eine verkorkste Ehe ist genug, dachte sie. Geh lieber auf Abstand zu diesem Kerl, zieh dich zurück. Du solltest deine Ungebundenheit wirklich mehr zu schätzen wissen.
    »Äh, ehm, tschüss«, stammelte Thekla, als sie mitbekam, dass sich Held bereits verabschiedet und ein paar Schritte in Richtung Steinergasse gemacht hatte.
    Während die drei Frauen gemeinsam zum Großparkplatz am Hagen gingen, wo die Autos geparkt waren, warf ihr Hilde immer wieder forschende Blicke zu.
    »So kenne ich dich gar nicht – so konfus«, sagte sie nach einiger Zeit.
    Thekla antwortete nicht.
    »So ein fescher Kerl«, plapperte Wally. »Und der kommt ständig zu dir in die Apotheke? Schaut er dich da auch immer so – so schmachtend an wie vorhin?«
    Thekla schwieg grimmig. Einen Moment später hörte sie Hilde scharf die Luft einziehen.
    »Du hast dich in ihn verknallt! Stimmt’s?«
    Wieder blieb Thekla eine Antwort schuldig.
    »Schockschwerenot. Du hast dich verknallt und willst es nicht wahrhaben«, beharrte Hilde.
    »Falsch«, erwiderte Thekla. »Die Diagnose ist gestellt, die Therapie ist eingeleitet.«
    Hilde lachte laut, und die Art, wie sie das tat, ließ keinen Zweifel, dass sie Thekla auslachte.
    »Ich glaube, er mag dich wirklich«, begann Wally nun wieder zu plappern. »Und du magst ihn auch sehr.« Sie kicherte. »Du bist rot geworden wie ein Teenager, als er dich so angesehen hat.«
    Thekla biss die Zähne zusammen.
    »Heinrich Held«, sagte Hilde plötzlich in einem Ton, als wäre er kein Unbekannter für sie.
    »Du kennst ihn?«, fragte Thekla alarmiert. »Aber vorhin hast du doch so getan, als müsse er dir vorgestellt werden.«
    Hilde grinste anzüglich, antwortete dann jedoch ernst: »Ich kannte ihn bis eben nicht persönlich, habe aber schon ein paarmal von ihm reden hören. Rudolf hat neulich erwähnt, dass Held vor seiner Pensionierung angeblich einen ungewöhnlichen Posten innehatte. Das Wort ›Überwachung‹ ist gefallen.«
    »Was für ein Unsinn«, entgegnete Thekla. »Wenn das der Fall wäre, würde er sich wohl kaum in einem Kaff wie Moosbach ansiedeln.«
    Wally machte Krötenglupschaugen. »Vielleicht steht den Moosbachern ein terroristischer Angriff bevor? Die Taliban, die Islamisten, die Hooligans –«
    »Die Marsmännchen wahrscheinlich«, unterbrach sie Hilde, ließ die Autoverriegelung aufschnappen, öffnete die Beifahrertür und schob Wally in den Wagen.
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