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Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Titel: Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11
Autoren: Lara Adrian
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wirken. Sie wusste, dass die Einheimischen es nicht schätzten,
wenn man vom vorgeschriebenen Wanderweg abkam und auf eigene Faust in den
Felsen herumkletterte.
    „Auf unserer
Karte sind ein paar eingezeichnet, aber ich kann mir vorstellen, dass es noch
viel mehr geben muss. Sogar welche, die noch gar nicht entdeckt wurden, oder
solche, die nicht öffentlich zugänglich sind?“
    Der junge
Mann nickte. „Oh ja. Es gibt Hunderte von Höhlen, und auch ein paar Schluchten.
Die meisten von ihnen werden immer noch kartografisch erfasst.“
    „Dylan hat
heute einen alten Steinsarg in einer Höhle gesehen“, plapperte Janet unschuldig
und nippte an ihrem Bier.
    Vasek lachte
leise in sich hinein, sein Gesicht drückte Zweifel aus.
    „Sie haben was gesehen?“
    „Ich weiß
nicht genau, was es war.“ Dylan zuckte lässig die Schultern. Sie wollte nicht
zu viel preisgeben, für den Fall, dass ihre Entdeckung wirklich bedeutend war.
„Da drinnen war es stockdunkel, ich glaube, die Hitze hat mir einen Streich
gespielt.“
    „In welcher
Höhle waren Sie denn?“, fragte der junge Mann.
    „Vielleicht
kenne ich sie.“
    „Oh, ich
weiß nicht mehr genau, wo es war. Es ist ja auch nicht wichtig.“
    „Sie sagte,
sie hätte dort eine Präsenz gespürt“, zwitscherte Janet wieder. „Hast du es
nicht so genannt? Als wäre dort eine ... dunkle Präsenz erwacht, als du in der
Höhle warst. So hast du es doch genannt, wenn ich mich recht erinnere.“
    „Es war
nichts, da bin ich mir sicher.“ Dylan warf einen gequälten Blick über den
Tisch. Janet meinte es gut, aber die ältere Frau war einfach entnervend
geschwätzig. Und der bedeutsame Blick, den sie ihr jetzt zuwarf, nützte rein
gar nichts. Als sich Vasek jetzt neben Dylan an den Tisch lehnte, zwinkerte
Janet ihr verschwörerisch zu. Die alte Kupplerin.
    „Wissen Sie,
es gibt alte Geschichten darüber, dass in diesen Bergen etwas Böses haust“,
sagte er und senkte die Stimme zu einem vertraulichen, aber auch belustigten
Ton. „Viele alte Legenden warnen vor Dämonen, die in den Wäldern leben sollen.“
    „Tatsächlich?“,
fragte sie mit gespieltem Schrecken.
    „Oh ja.
Schreckliche Ungeheuer, die wie Menschen aussehen, aber keine sind. Die
Dorfleute waren früher davon überzeugt, dass Monster unter ihnen umgingen.“
    Dylan stieß
ein verächtliches kleines Schnauben aus und hob ihr Glas. „Ich glaube nicht an
Monster.“
    „Ich
natürlich auch nicht“, sagte Vasek. „Aber mein Großvater schon. Und auch sein
Großvater früher, und der ganze Rest meiner Familie, die diese Gegend seit
Jahrhunderten bewirtschaftet. Meinem Großvater gehörte das Flurstück direkt am
Waldrand. Er sagte, dass er erst vor ein paar Monaten eine dieser Kreaturen
gesehen hat. Sie hat einen seiner Feldarbeiter angegriffen.“
    „Was Sie
nicht sagen.“ Dylan sah den Wirt an und wartete auf eine Pointe, die nicht kam.
    „Mein
Großvater sagte, es war kurz nach Sonnenuntergang. Er und Matej brachten eben
die Geräte für die Nacht in den Schuppen, als Großvater plötzlich vom Feld her
ein seltsames Geräusch hörte. Er ging nachsehen, und da lag Matej auf der Erde.
Ein anderer Mann beugte sich über ihn und presste Matej den Mund an den Hals -
er hatte ihm eine Bisswunde gerissen.“
    „Du lieber Himmel!“,
keuchte Janet. „Hat der arme Mann überlebt?“
    „Hat er.
Großvater sagte, bis er zurück in den Schuppen gerannt war, um sich dort
irgendwas zu holen, das als Waffe gegen dieses Wesen taugte, lag Matej alleine
dort. Er hatte keine Verletzungen, nur ein paar Blutspritzer auf dem Hemd, und
er konnte sich an nichts erinnern. Der Mann, der Matej angegriffen hat - oder
der Dämon vielmehr, wenn man meinem Großvater Glauben schenken kann -, wurde
seither nie wieder gesehen.“
    Janet
schnalzte mit der Zunge. „Gottchen! Das klingt ja wie direkt aus einem
Horrorfilm!“
    Nancy und
Marie wirkten gleichermaßen entsetzt, offenbar kauften alle drei Vasek die
Schauermär ohne Weiteres ab. Dylan blieb natürlich skeptisch. Aber irgendwo in
ihrem Hinterkopf fragte sie sich doch, ob ihre Story über eine leere Gruft in
einem Berg, in der menschliche Skelettreste verstreut waren, nicht durch einen
Augenzeugenbericht über eine Art vampirischen Dämonenangriff noch reißerischer
würde.
    Dass das
angebliche Opfer sich weder daran erinnerte noch irgendwelche physischen Spuren
davongetragen hatte, tat nichts zur Sache. Ihrem Chef würde das Wort eines
abergläubischen alten
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