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Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Titel: Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11
Autoren: Lara Adrian
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Hinterwäldlers, der vermutlich auch nicht mehr gut sah,
vollauf genügen, um die Story in Druck zu geben. Zur Hölle noch mal, sie hatten
schon Geschichten mit viel weniger Substanz gebracht.
    „Meinen Sie,
dass ich mit Ihrem Großvater reden könnte über das, was er da gesehen hat?“
    „Dylan ist
nämlich Journalistin“, fühlte sich die immer hilfsbereite Janet bemüßigt zu
erklären. „Sie lebt in New York. Waren Sie schon mal in New York, Vasek?“
    „Ich war
noch nie dort, aber eines Tages würde ich sehr gern einmal hinfahren“,
erwiderte er und sah wieder Dylan an. „Sie sind wirklich Journalistin?“
    „Nein, nicht
direkt. Eines Tages vielleicht. Momentan schreibe ich nur ... Ich schätze, es
fällt in die Sparte Geschichten, die das Leben schrieb.“ Sie lächelte
den jungen Wirt an. „Also, was meinen Sie - würde Ihr Großvater sich wohl mit
mir unterhalten?“
    „Es tut mir leid,
aber er ist tot. Letzten Monat hatte er im Schlaf einen Schlaganfall und ist
nicht mehr aufgewacht.“
    „Oh.“ Dylans
Herz krampfte sich in echtem Mitgefühl zusammen. Ihr Hunger nach einer Story
war sofort vergessen.
    „Mein
Beileid, Vasek.“
    Er nickte
knapp. „Opa hatte Glück. Wenn wir nur alle zweiundneunzig werden wie er, was?“
    „Ja“, sagte
Dylan und spürte die mitfühlenden Blicke der Freundinnen ihrer Mutter auf sich
ruhen. „Das wäre schön.“
    „Da sind
neue Gäste“, verkündete er, als eine kleine Gruppe die Kneipe betrat. „Ich muss
weitermachen. Wenn ich wiederkomme, Dylan, können Sie mir vielleicht von New
York erzählen.“
    Als er
gegangen war und bevor Janet sich begeistert darüber auslassen konnte, was für
eine wunderbare Idee es doch wäre, wenn Dylan den anbetungswürdigen jungen
Vasek zu sich in die Staaten einlud, ihn heiratete und mit ihm Babys bekam,
täuschte Dylan ein perfektes herzhaftes Gähnen vor.
    „Oh Mann,
ich glaube, ich habe heute zu viel Frischluft abbekommen - ich bin ganz k. o.
Heute Abend werde ich nicht mehr alt, ich muss noch etwas arbeiten und ein paar
Mails anschauen, bevor ich mich ins Bett haue.“
    „Ach, so
früh schon, Liebes?“
    Dylan nickte
Janet matt zu. „Leider. War ein langer Tag heute.“ Sie stand auf und zog ihre
Schultertasche von der Lehne ihres hölzernen Kneipenstuhls. Sie suchte genügend
tschechische Kronen für ihren Anteil an der Rechnung sowie ein hübsches
Trinkgeld für ihren Gastgeber und legte das Geld auf den Tisch. „Wir sehen uns
später im Hotel.“
    Während sie
die kurze Strecke von der Kneipe zu ihrem Hotel hinüberging, juckten ihr schon
die Finger nach ihrer Computertastatur.
    Sie kam in
ihr Zimmer, fuhr den Laptop hoch und versuchte dranzubleiben, während sich die
Story auf ihren Bildschirm ergoss.
    Dylan
lächelte, während sie Gestalt annahm. Jetzt war es kein reiner Bericht mehr
über einen alten Steinsarkophag in einer Höhle mit ein paar verstaubten
Skeletten drum herum. Nun hatte sie einen echten Schocker: In der Wildnis in
der Nähe einer sonst so verschlafenen europäischen Kleinstadt trieb ein
lebendiger Dämon sein Unwesen.
    Den Text
hatte sie fertig.
    Was sie
jetzt noch brauchte, waren ein paar Fotos von der Behausung des Dämons.

3
     
    In der
Bergregion war es früher Morgen, zu früh für die meisten Wandergruppen und
vereinzelten Tagesausflügler, um schon aus den Federn und unterwegs zu sein.
Trotzdem beschloss Dylan, als sie das Hotel verließ, nicht den Haupteingang zu
benutzen, und wanderte allein in den Wald. Kurz nachdem sie den Wald betreten
hatte, setzte ein leichter Regen ein. Der weiche Sommerschauer fiel aus
metallgrauen Wolken, und Dylans Wanderschuhe gaben auf den feuchten
Tannennadeln unter ihren Füßen schmatzende Geräusche von sich.
    Als sie den
Bergpfad entdeckte, den sie am Vortag mit ihren Gefährtinnen hinaufgegangen war,
beschleunigte sie ihren Schritt.
    Von der
dunkelhaarigen Dame in Weiß war heute keine Spur zu sehen, aber Dylan brauchte
die Hilfe der Erscheinung nicht, um die Höhle wiederzufinden. Geleitet von
ihrer Erinnerung und einem anschwellenden Pulsieren in ihren Adern, kletterte
sie den steilen, tückischen Abhang hinauf zu dem Felsvorsprung, an dem sich der
verborgene Höhleneingang befand.
    In dem
dunstigen Licht des bewölkten Tages kam ihr der enge Spalt heute noch dunkler
vor, der Sandstein verströmte einen erdigen, alten Geruch. Dylan ließ ihren
Rucksack über einen Arm baumeln und zog ihre kleine Taschenlampe aus einer der
Außentaschen. Sie drehte
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