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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes
Autoren: Raymond Feist
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ans Ufer setzte, schien er etwas im Rücken der Verteidiger zu spüren. Der Elb schlug auf ihn ein, ohne ihm etwas anhaben zu können, trotzdem taumelte der Schwarze Kämpfer zurück und hob wie schutzsuchend die Hände.
    Plötzlich preschte ein Reiter an den Verteidigern vorüber: eine Gestalt in Weiß und Gold gekleidet. Auf dem Rücken eines Elbenschimmels, einem der sagenumwobenen Rosse von Elbenheim, stürmte Tomas auf den Moredhel zu. Das Elbenpferd bäumte sich auf, da sprang Tomas vom Sattel, und mit seiner blitzenden Klinge hieb er auf den Untoten ein.
    Einer züngelnden Flamme gleich kämpfte sich Tomas am Ufer entlang und wütete unter den Schwarzen Kämpfern, die den Bach überqueren wollten. Trotz ihrer zauberwirkenden Wiederbelebung waren sie hilflos gegenüber der vereinten Kraft seines Armes und der Valheru-Magie. Manchen gelang ein Hieb, den er jedoch mühelos abwehrte und mit unbeschreiblicher Gewandtheit erwiderte. Sein goldenes Schwert schlug zu, und schwarze Rüstungen zersplitterten unter seinen Hieben, als wären sie aus morschem Leder. Aber keiner der Untoten versuchte zu fliehen. Unerschrocken kamen sie heran und wurden niedergemacht.
    Von allen Gefährten Aruthas hatte nur Martin Tomas einmal im Kampf gesehen, doch damals war er nicht so beeindruckt wie jetzt gewesen. Bald war der Kampf vorüber, und Tomas stand allein am Ufer des Baches.
    Da wurde neuer Hufschlag laut. Arutha drehte sich um und sah weitere Elbenpferde herbeigaloppieren, geritten von Tathar und den anderen Zauberwirkern.
    »Seid gegrüßt, Fürst von Krondor«, rief Tathar.
    Mit einem schwachen Lächeln blickte Arutha zu ihm auf. »Dank euch allen!«
    Tomas steckte sein Schwert in die Scheide. »Ich konnte euch nicht früher beistehen, doch zumindest einschreiten, nachdem diese Moredhel es wagten, die Grenze zu unserem Wald zu überschreiten.
    Es ist meine Aufgabe, Elbenheim zu beschützen und zu erhalten.
    Jeder, der die Kühnheit hat, einzudringen, bekommt meine Klinge zu spüren.« Er wandte sich an Calin und bat: »Laß einen Scheiterhaufen errichten. Diese schwarzen Dämonen sollen nie wieder auferstehen.«
    Dann sagte er zu den Menschen: »Wenn sie eingeäschert sind, kehren wir nach Elbenheim zurück.«
    Jimmy legte sich am Ende seiner Kräfte ins hohe Gras am Ufer.
    Nach wenigen Augenblicken übermannte ihn der Schlaf.

     
    Am nächsten Abend gaben Königin Aglaranna und Prinzgemahl Tomas ein Festmahl für Arutha und seine Gefährten. Galain näherte sich Arutha und Martin. »Baru wird genesen«, erklärte er. »Unser Heiler meint, er sei der zäheste Mensch, der ihm je begegnet ist.«
    »Wann wird er wieder auf den Beinen sein?« erkundigte sich Arutha.
    »So schnell nicht«, entgegnete Galain. »Ihr werdet ihn bei uns zurücklassen müssen. Er hat sehr viel Blut verloren, und einige der Wunden sind ernst. Murad hat ihm das Rückgrat verletzt.«
    »Aber ansonsten wird er so gut wie neu sein«, rief Roald über den Tisch. Laurie murmelte: »Wenn ich zu Carline heimkomme, verspreche ich, nie wieder fortzugehen!«
    Jimmy saß neben dem Fürsten. »Für einen, der das Unmögliche geschafft hat, seht Ihr mir recht nachdenklich aus. Ich dachte, Ihr wärt jetzt glücklich.« Arutha bemühte sich um ein Lächeln. »Das kann ich erst sein, wenn Anita gesund ist.«
    »Wann reiten wir heim?«
    »Morgen früh werden die Elben uns nach Crydee begleiten. Von dort nehmen wir ein Schiff nach Krondor. Bis zum Banapisfest müßten wir zu Hause sein. Wenn Murmandamus mich mit seiner Magie nicht finden kann, dürften wir auf einem Schiff sicher sein. Oder möchtest du lieber den Weg nehmen, den wir gekommen sind?«
    »Nicht unbedingt«, antwortete der Junge. »Wer weiß, ob sich licht noch mehr Schwarze Kämpfer herumtreiben. Ich ziehe Jedenfalls Ertrinken einem nochmaligen Zusammenstoß mit ihnen vor.«
    »Es wird schön sein, Crydee wiederzusehen!« freute sich Martin.
    »Zweifellos werde ich mich um so manches persönlich kümmern müssen. Der alte Samuel hat bestimmt längst genug mit der Verwaltung, obwohl ich überzeugt bin, daß Baron Bellamy mich während meiner Abwesenheit würdig vertreten hat. Trotzdem gibt es gewiß eine Menge zu tun, ehe wir Weiterreisen.«
    »Wir? Wohin?« fragte Arutha.
    Mit unschuldiger Miene antwortete Martin: »Nach Krondor natürlich.« Aber seine Augen blickten nordwärts, und seine Gedanken ähnelten Aruthas. Dort oben war Murmandamus und eine unausweichliche Schlacht. Sie hatten zwar jetzt eine
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