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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf
Autoren: Allgemein
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Gutes.
    Einen Jungen, der Reißaus nahm, erwischte Serramanna noch am Zipfel seines Lendenschurzes.
    «Hör auf zu zappeln, Kleiner! Wo wohnt Abner, der Ziegelmacher?»
    «Weiß ich nicht.»
    «Reiz mich nicht!»
    Der Junge nahm die Drohung ernst und plapperte los. Er führte den Sarden sogar bis zu Abners Wohnung, wo dieser, einen Schleier über dem Kopf, in einem Winkel kauerte.
    «Komm mit», befahl Serramanna.
    «Ich weigere mich!»
    «Wovor hast du Angst, mein Freund?»
    «Ich habe nichts Böses getan.»
    «Also hast du auch nichts zu befürchten.»
    «Laß mich, ich bitte dich!»
    «Der König wünscht dich zu sehen.»
    Da Abner sich nur noch mehr duckte, sah der Sarde sich gezwungen, ihn eigenhändig hochzuheben und auf einen Eselsrücken zu verfrachten. Sicheren und gemächlichen Schrittes trottete das Tier zum Palast von Pi-Ramses.
    Abner war vor Schreck wie gelähmt.
    Er lag vor Ramses auf dem Boden und wagte nicht aufzublicken.
    «Die Nachforschungen über das Vorgefallene befriedigen mich nicht», sagte der König. «Ich will wissen, was wirklich geschehen ist, und du, Abner, weißt es.»
    «Majestät, ich bin nur ein Ziegelmacher…»
    «Moses wird beschuldigt, Sary, den Mann meiner Schwester, umgebracht zu haben.
    Wenn sich herausstellt, daß er dieses Verbrechen tatsächlich begangen hat, muß er strengstens bestraft werden. Aber warum hätte er so etwas tun sollen?»
    Abner hatte gehofft, daß niemand nachforschen würde, welche Rolle er bei der ganzen Geschichte gespielt hatte; aber das wäre nur geglückt, wenn Moses und der Pharao nicht so enge Freunde gewesen wären.
    «Moses muß verrückt geworden sein, Majestät.»
    «Hör auf, mich zum Narren zu halten, Abner.»
    «Majestät!»
    «Sary mochte dich nicht.»
    «Gerede, nichts als Geschwätz…»
    «Nein, dafür gibt es Zeugen! Steh auf!»
    Der Hebräer zitterte und zauderte. Er hielt den Kopf gesenkt, den Blick des Pharaos konnte er nicht ertragen.
    «Bist du etwa feige, Abner?»
    «Ich bin nur ein einfacher Ziegelmacher, der in Frieden leben möchte, Majestät.»
    «Kluge Köpfe halten nichts vom Zufall. Wieso bist du in diese tragischen Ereignisse verwickelt?»
    Abner hätte weiter lügen sollen, aber die Stimme des Pharaos machte all seine Versuche zunichte.
    «Moses… Moses war der Vorgesetzte der Ziegelmacher. Ich schuldete ihm Gehorsam, wie alle anderen, aber Sary fühlte sich, weil Moses bei uns in hohem Ansehen stand, in den Schatten gedrängt.»
    «Hat er dich mißhandelt?»
    Abner stammelte etwas Unverständliches.
    «Sprich deutlich!» verlangte der König.
    «Sary… Sary war kein guter Mensch, Majestät.»
    «Er war sogar verschlagen und gewalttätig, das weiß ich.»
    Diese Bestätigung durch Ramses tat Abner gut.
    «Sary hatte mir gedroht», bekannte der Hebräer. «Er hat mich gezwungen, ihm einen Teil meines Lohns abzugeben.»
    «Erpressung… Und warum hast du dich darauf eingelassen?»
    «Aus Angst, Majestät, ich hatte solche Angst! Sary hätte mich geschlagen, ausgeraubt…»
    «Und warum hast du nicht Klage erhoben?»
    «Sary stand doch mit den Wachen auf gutem Fuß, hatte zahlreiche Verbindungen.
    Niemand wagte sich ihm zu widersetzen.»
    «Niemand außer Moses!»
    «Das war sein Pech, Majestät, sein Pech…»
    «Daran bist du nicht unbeteiligt, Abner.»
    Der Hebräer wäre am liebsten in den Boden versunken, um dem Scharfsinn dieses Herrschers zu entkommen.
    «Du hast dich Moses anvertraut, nicht wahr?»
    «Moses war ein guter und tapferer Mann…»
    «Die Wahrheit, Abner!»
    «Ja, Majestät, ich habe mich ihm anvertraut.»
    «Und wie hat er reagiert?»
    «Er war bereit, mich zu verteidigen.»
    «In welcher Weise?»
    «Indem er Sary befahl, mich nicht mehr zu belästigen, vermute ich… Moses war ja nicht redselig.»
    «Die Tatsachen, Abner, nur die Tatsachen!»
    «Ich war daheim, ruhte mich aus, als Sary plötzlich auftauchte Rasend vor Wut schrie er mich an: ‹Du Hund von einem Hebräer du hast es gewagt, das Maul aufzurei
    ßen!› Er schlug mich, ich verdeckte mein Gesicht mit den Händen und versuchte, ihm zu entkommen. Da erschien Moses, prügelte sich mit Sary, und dann war Sary tot…
    Wenn Moses nicht eingegriffen hätte, wäre ich erledigt gewesen.»
    «Mit anderen Worten: Es war Notwehr! Dank deiner Aussage, Abner, könnte Moses vom Gericht freigesprochen werden und seinen Platz unter den Ägyptern wieder einnehmen.»
    «Das wußte ich nicht, ich…»
    «Warum hast du geschwiegen, Abner?»
    «Ich hatte
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