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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf
Autoren: Allgemein
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angekommen, war die ägyptische Armee jetzt in Kadesch längst vernichtet und Chenar auf dem Thron von Ägypten. Nach reiflicher Überlegung war es wohl besser, zu sterben, als die Tyrannei eines solchen Despoten zu ertragen.
    «Du hast Ramses nicht verraten», sagte Puducheba, «und du warst auch niemals Chenars Gefolgsmann.»
    «Diese Beurteilung überlasse ich dir.»
    «Die Schlacht bei Kadesch hat stattgefunden», verriet sie ihm. «Ramses hat die Bündnisarmee besiegt.»
    Acha war wie trunken.
    «Du machst dich lustig über mich…»
    «Ich bin nicht zu Scherzen aufgelegt.»
    «Die Bündnistruppen besiegt…», wiederholte Acha verblüfft.
    «Unser Herrscher ist am Leben und frei», fuhr Puducheba fort, «und die Festung Kadesch ist unbeschadet.»
    Die Hochstimmung des Gesandten verflog.
    «Was hast du mit mir vor?»

    «Ich hätte dich gern als Spion verbrannt, aber du bist ein Verhandlungsunterpfand.»
    Das ägyptische Heer lagerte vor der Festung, deren Mauern trotz der warmen Sommersonne grau aussahen. Seit dem Treffen zwischen Ramses und Muwatalli hatten die Soldaten des Pharaos keinen neuen Sturmangriff auf Kadesch unternommen. Hoch oben, von den Zwingmauern herab, beobachteten Uriteschup und die hethitischen Bogenschützen ihre Gegner, die friedlichen Beschäftigungen nachgingen. Pferde, Esel und Rinder wurden gepflegt, man übte sich in Gesellschaftsspielen, veranstaltete Ringkämpfe und ergötzte sich an allerlei Speisen, die die Köche der einzelnen Regimenter unter lauten Zurufen zubereiteten.
    Den höheren Offizieren hatte Ramses einen einzigen Befehl erteilt: Gehorsam zu wahren. Keiner von ihnen war über den mit Muwatalli ausgehandelten Pakt in Kenntnis gesetzt worden.
    Der neue General der Einheit Seth wagte es dennoch, den Herrscher anzusprechen:
    «Majestät, wir sind ratlos.»
    «Seid ihr nicht selig, einen großen Sieg errungen zu haben?»
    «Wir wissen sehr wohl, daß nur du, Majestät, der Sieger von Kadesch bist, aber warum greifen wir diese Festung nicht an?»
    «Weil wir keinerlei Aussicht haben, sie in Besitz zu nehmen. Mindestens die Hälfte unserer Truppen müßten wir opfern, ohne daß der Erfolg sicher wäre.»
    «Wie lange müssen wir denn noch reglos verharren und diese verdammte Festung anschauen?»
    «Ich habe eine Abmachung getroffen mit Muwatalli.»
    «Du meinst… Frieden?»
    «Bedingungen wurden gestellt. Wenn sie nicht erfüllt werden, nehmen wir den Kampf wieder auf.»
    «Und welche Frist hast du gesetzt, Majestät?»
    «Sie läuft Ende dieser Woche ab, dann werde ich wissen, ob das Wort des Herrschers von Hatti etwas gilt.»
    In der Ferne, auf der Straße, die von Norden kommt, eine Staubwolke! Mehrere hethitische Streitwagen näherten sich Kadesch. Diese Schar von Wagen war vielleicht die Vorhut von Hilfstruppen, die Muwatalli und die Seinen befreien sollten.
    Ramses beruhigte die im ägyptischen Lager aufwallende Erregung. Er bestieg seinen Wagen, im Gespann «Sieg in Theben» und «Göttin Mut ist zufrieden», und fuhr in Begleitung seines Löwen dem Hethitertrupp entgegen.
    Die hethitischen Bogenschützen hielten die Zügel fest in den Händen, ganz Hatti wußte schließlich inzwischen, wozu Ramses und Schlächter fähig waren.
    Ein Mann stieg von einem der Wagen und schritt auf den Pharao zu. Der elegante Acha mit dem geschmeidigen Gang, dem vornehmen Gesicht, dem schmalen und gepflegten Oberlippenbart vergaß plötzlich, was sich gehörte, und rannte auf Ramses zu.
    Der König und sein Freund umarmten einander herzlich.
    «War meine Botschaft nützlich, Majestät?»
    «Ja und nein. Ich habe deiner Warnung nicht genügend Rechnung getragen, aber die Magie des Schicksals hat sich für Ägypten günstig ausgewirkt. Daß ich so schnell eingeschritten bin, habe ich dir zu verdanken, doch den Sieg hat mir Amun verliehen.»
    «Ich glaubte schon, Ägypten niemals mehr wiederzusehen. Die hethitischen Gefängnisse sind düster. Ich habe mich redlich bemüht, den Gegner zu überzeugen, daß ich für Chenar arbeitete, und das dürfte mir das Leben gerettet haben. Dann überstürzten sich die Ereignisse. Bei denen dort zu sterben wäre eine unverzeihliche Geschmacksverirrung gewesen.»
    «Wir müssen jetzt über Waffenstillstand oder Fortsetzung der Kampfhandlungen entscheiden. Dafür brauche ich deinen Rat.»
    Unter seinem Zelt zeigte Ramses dann Acha das Schriftstück, das der Herrscher der Hethiter ihm hatte zukommen lassen.
    «Ich, Muwatalli, bin Dein Diener, Ramses, und ich
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