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Microsoft Word - Atlan 032 - Der galaktische Lockvogel.opd.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 032 - Der galaktische Lockvogel.opd.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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entfernt, dann würden wir genau dort
herauskommen, wenn wir nach hundert Bezugslichtjahren Linearflug den Kalup
ausschalteten.”
“Da haben Sie recht”, gab der Epsaler zu. Er nahm die Berechnungen seines
Navitechnikers entgegen und programmierte die nächste Linearetappe.
Als die TIMARU zehn Minuten später in den Zwischenraum ging, verließ der
USO-Spezialist die Kommandozentrale. Er legte sich auf sein Bett und war kurz darauf
eingeschlafen.
Ronald Tekener schlief auf Vorrat, wie er es zu nennen pflegte. Viele seiner
Kollegen beneideten ihn um die Fähigkeit, bis zu vierzig Stunden hintereinander
durchzuschlafen und dadurch der Langeweile eines tagelangen Raumflugs zu
entgehen.
Diesmal schlief er genau einunddreißig Stunden. Dann duschte er eine halbe
Stunde lang, ließ sich vom Massagegerät durchkneten, zog sich sorgfältig an und
wählte am Versorgungsautomaten ein Menü mit siebzehn Gängen.
Als er damit fertig war, blieben noch drei Stunden bis zur Ankunft im
Sonnensystem der Perno Castle. Er fragte in der Zentrale an, ob es etwas Neues gäbe.
Grumers Stellvertreter teilte ihm mit, daß sich nichts von Bedeutung ereignet hätte. Die
TIMARU befand sich noch im Zwischenraum.
Tekener ging zu Weytchens Kabine und betätigte den Türmelder. Nach einigen
Sekunden öffnet sich das Schott. Tekener trat ein.
Der Wissenschaftler saß am Tisch und schlang eine Riesenportion Spaghetti in
sich hinein. Er nickte dem Spezialisten zu, schöpfte Tomatensoße über die Spaghetti
und streute eine dicke Schicht geriebenen Käse über alles.
“Guten Appetit!” sagte Ronald. “Lassen- Sie sich nicht stören, Professor. Ich
wollte nur nachsehen, ob Sie wach sind.”
“Hm!” machte Weytchen mit vollem Mund. Er ließ sich tatsächlich nicht stören. Tekener machte kehrt und begab sich in die Kommandozentrale. Dort löste
Captain Grumer gerade seinen Stellvertreter ab. Der Epsaler ließ den Kontursessel
seines Stellvertreters durch ein Bodenluk versinken und ersetzte ihn durch den eigens
für ihn gefertigten Sessel. Einen normalen Sessel hätte er nicht gebrauchen können. Grumer begrüßte den USO-Spezialisten und erkundigte sich, ob Tekener schon
einmal in der Nähe der Perno Castle gewesen wäre.
“Bisher noch nicht”, antwortete Tekener.
Grumer grinste.
“Dann werden Sie eine kleine Überraschung erleben, Oberstleutnant. Das heißt,
falls die Perno Castle einen ihrer HS-Ausbrüche hat.”
Ronald lächelte undefinierbar.
Er spielte mit dem stumpfgrauen ovalen Amulett, das ihm an einer
Howalgoniumkette vor der Brust hing. Die Überraschungen der Perno Castle
interessierten ihn überhaupt nicht. Was sollte schon weiter passieren? Vielleicht einige
Störungen der drahtlosen Kommunikation oder heftige Ausschläge von Meßgeräten.
Die Positroniken der TIMARU waren gegen derartige Einflüsse geschützt und konnten
nicht verrückt spielen wie die Elektronenrechner der Bluesschiffe.
Als Professor Weytchen ihn über Interkom anrief und fragte, ob er zu einem
Pokerspiel bereit wäre, verließ der Spezialist die Zentrale wieder.
Es wurde ein spannendes Spiel, und der Wissenschaftler erwies sich als
ausgezeichneter Pokerspieler. Keiner der beiden Männer achtete auf die Durchsage,
mit der der Kommandant—den Übergang in den Normalraum ankündigte. Ronald Tekener traute seinen Augen nicht, als der Wissenschaftler ihm
gegenüber plötzlich zehn Meter weit fortgerückt zu sein schien. Der USO-Spezialist saß
ganz ruhig und versuchte herauszufinden, was sich sonst noch verändert hatte. Sekunden später reduzierte sich- die Entfernung zu Weytchen wieder. Dafür
schien der Tisch zwischen den Männern nur noch zwanzig Zentimeter hoch zu sein. Weytchen wollte eine Karte auf den Tisch werfen und schlug ins Leere. Er blickte
auf; sein Mund formte sich zu einem Schrei, aber kein Laut war zu hören. Tekener bückte sich und legte seine Karten mit der Rückseite nach oben auf die
Tischplatte. Er war sicher, daß die eigenartigen Phänomene mit Hyperstrahlungen der
Perno Castle zusammenhingen.
“Ich weiß nicht, ob Sie mich hören können, Professor”, sagte er, “aber ich sehe
keinen Grund zur Beunruhigung.” Er wollte noch etwas sagen, schwieg aber, als
Professor Lorb Weytchen plötzlich verschwand. Auch sein Sessel war nicht mehr da. Ronald Tekener schüttelte den Kopf. Allmählich wurde er doch unruhig. Es war
schließlich kein Spaß mehr, wenn ein Mensch spurlos verschwand. Er stand auf—und
blinzelte verwirrt, als er sich Captain
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