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Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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füllte er das Insektenblut in eine vakuumverschlossene Phiole ab, reinigte die Spritze und verstaute sie mitsamt der Phiole im Hohlraum seines Unterarmes.
“Das müßte für spätere Untersuchungen genügen”, meinte Kennon dann.
Er wollte Stuep schon sagen, daß er sich des Insekts entledigen konnte. Doch dann besann er sich anders. Er entnahm seinem geheimen Versteck im Unterarm ein Skalpell, trennte aus dem Hinterleib des Insekts eine Fleischfaser und schob sie in eine Objektklammer. Diese Objektklammer verstaute er mitsamt der Zellansammlung, die er der Wespe entnommen hatte, in eine dafür vorgesehene Öffnung im Hohlraum seines Unterarmes.
“Das ist eine kleine Zugabe für die Cytologen”, meinte er. “Vielleicht können sie durch Untersuchung der Zellen herausfinden, wie der Riesenwuchs der Wespen zustande kam. Ich vermute, daß die Bakterien und Viren die in den Chromosomen befindlichen Erbträger verändert haben, die wiederum die Zellen zu unaufhaltsamer Vermehrung veranlaßten. Aber ich möchte der Untersuchung der Cytologen nicht vorgreifen.”
“Was hast du über die von den Antis ausgesetzten Erreger in Erfahrung gebracht?” wollte Tekener wissen. Die Cordos hetzten immer noch mit halsbrecherischer Geschwindigkeit durch das Gebiet, das von den abergläubischen Rockandos als Dämonenland bezeichnet wurde. Es schien, als wolle Daynamar diesen Ort des Schreckens auf dem schnellsten Wege verlassen, denn er holte das letzte aus seinem Symbionten heraus. Dabei bestand gar kein Grund mehr für eine überstürzte Flucht. Die Wespen hatten das Feld geräumt und waren im Bereich der Laufblütler zurückgeblieben. Von den anderen mutierten Tieren drohte keine Gefahr. Manchmal brachen irgendwelche Ungeheuer aus dem Unterholz, die jedoch den Cordos nichts anhaben konnten. Kennon mußte nur zweimal von seinem Schockstrahler Gebrauch machen, als nämlich zwei tigerähnliche Raubtiere, die fast halb so groß waren wie die Cordos, den Weg versperrten. Einmal griff Kamla Romo aus der Luft ein und zerstrahlte mit seinem MikroDesintegrator eine vereinzelte Fleischfresserpflanze.
“Ich kann die Natur der Erreger einfach nicht enträseln”, antwortete Kennon auf Tekeners Frage. “Sowohl die Bakterien als auch die Viren gehören unbekannten Arten an. Sicher sind es mutierte Formen, von den Antis künstlich gezüchtet.”
Eine Weile herrschte Schweigen zwischen ihnen. Dann sprach plötzlich wieder Kennon.
“Romo hat sich eben gemeldet’, sagte er. “Er hat eine Gruppe von acht Feuerbläsern entdeckt.”
“Na, wenigstens ein Lichtblick”, meinte Monty Stuep. “Wahrscheinlich ist hier das Dämonenland zu Ende, und Cherisin hat einige seiner Leute zurückgelassen, damit sie uns den Weg zu ihm zeigen.”
“Damit hat uns der Herrscher der Feuerbläser keinen guten Dienst erwiesen”, erklärte Tekener mißmutig. “Jetzt, nachdem wir die Untersuchungen im Dämonenland abgeschlossen haben, wäre es für uns Zeit, mit den USO-Schiffen in Kontakt zu treten. Durch die Anwesenheit der Feuerbläser kann sich unsere Rückkehr jedoch verzögern.”
“Wir werden schon eine Möglichkeit finden, sie rechtzeitig abzuschütteln”, tröstete Kennon den Freund.
“Mir gibt nur eines zu denken”, sinnierte Monty Stuep. “Warum erwartet uns Cherisin nicht mit seiner gesamten Gefolgschaft?”
“Wahrscheinlich hat er Mühe, alle seine Feuerbläser wieder zusammenzutreiben, nachdem sie sich beim Angriff der Wespen in alle Winde zerstreuten”, antwortete Tekener, aber es klang nicht überzeugt.
Die Cordos verlangsamten ihre Geschwindigkeit, als die Rockandos in den Knorpelsätteln den Rhythmus der Trommelschläge entsprechend änderten. Wenige Minuten später ließen die Cordorider ihre Symbionten anhalten—dreißig Meter von den acht Feuerbläsern entfernt, die von Kamla Romo schon vor einiger Zeit gesichtet worden waren.
Daynamar kletterte über das abgerollte Ohr seines Cordos zu Boden und ging den Feuerbläsern entgegen.
“Was hat Cherisin daran gehindert, mich persönlich an diesem Ort zu erwarten?” fragte Daynamar mit dröhnender Stimme.
Als Antwort schossen die Känguruhwesen einige Flammenzungen auf ihn ab, die bis auf zwei Meter heranreichten und den Boden verbrannten. Daynamar zückte augenblicklich sein Schwert, denn er erkannte, daß diese Feuerbläser nicht Cherisins Volk angehörten. Die Flammen, die sie warfen, waren grün.
“Das sind Daynamars Feinde!” entfuhr es Monty Stuep.
    14.
    “Ergebt euch, oder wir
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