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Microsoft Word - Atlan 020 - Planet der Orkane.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 020 - Planet der Orkane.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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war, begann es an den Rändern zu erstarren. Wie Kristalle, die in einer Nährlösung wuchsen, bildeten sich breite Brücken, die sich in der Mitte des Kessels zu verbinden versuchten. Der Kessel hatte, als runder Einschnitt in dem scharfen, gewundenen Keil der Schlucht, einen Durchmesser von dreißig Kilometern.
Traf ter Polyn steuerte die Raupe aus der Schlucht heraus ...
“Jetzt wird es dramatisch”, knurrte er leise und drehte einen kleinen Schlüssel. Ein Instrumentensatz wurde aktivviert, Lämpchen glühten auf, und ein großes, rundes Zifferblatt mit mehreren Zeigern erhellte sich.
Bront Okaylis strich sein schulterlanges Haar zurück.
“Segmentfahrt?” fragte er. “Ist es notwendig?”
“Ja. Sie werden es gleich sehen”, sagte Traf.
Bront und Traf befanden sich allein in der Steuerkabine. Die anderen lagen entweder schlafend in ihren Kabinen, oder sie aßen und bereiteten sich auf ihre drei Stunden vor, in denen sie die Raupe steuern würden. Fast dreimal vierundzwanzig Stunden waren seit dem Start vergangen.
“Warum?”
“Weil wir zum erstenmal in wirklich schwieriges Gelände kommen”, erwiderte Traf.
Die gesamte Konstruktion wurde ununterbrochen von dem dumpfen Brummen der energieerzeugenden Maschinen erfüllt. Dazu kamen die Geräusche der Motoren und die Vibrationen der Raupenketten. Selbstverständlich waren die einzelnen, über zwei Ebenen beweglich mit einander verbundenen einzelnen Segmente schwer isoliert, sowohl gegen den ungeheuren Gasdruck des Äußeren als auch gegen Temperaturen und Schall, aber nicht viel weniger laut als der Orkan und die Geräusche der brechenden und berstenden Ammoniakstücke waren die Innengeräusche.
Traf ter Polyn schaltete, sobald die Raupe den Rand des Sees erreichte, auf Segmentfahrt um.
Langgezogene, schleifende Geräusche ertönten.
Einige der Schläfer wachten auf, andere hatten diese Geräusche schon erwartet und rührten sich nicht.
Jetzt wühlte sich die Raupe durch riesige Mengen von löcherigem Ammoniak, durchschwamm Massen weichen, teigigen Materials und die riesigen Pfützen am Rand des Sees. Ein Feuerwerk begleitete ihren Weg: Überall dort, wo Brocken unterschiedlicher Größe auf die Schutzschirme auftrafen, flammten diese auf und ließen die Stükke bersten und verglühen.
Die Raupenketten wurden abgeschaltet und liefen leer mit, ohne angetrieben zu werden.
Kurz hinter der Sichtblende des ersten Raupensegmentes vergrößerte sich plötzlich der Umfang der Metallkonstruktion. Ein breiter, mit schräger Zähnung versehener Ring wurde ausgespreizt und krallte sich ins Ammoniak. Ein zweiter schloß sich an, und während der erste wieder zurückgezogen wurde, wölbte sich ein dritter aus. Von außen sah die Raupe jetzt wie eine Schlange aus, die sich dadurch fortbewegte, daß Muskelringe unter der schuppigen Haut von vorn ziemlich schnell nach hinten glitten.
Der Bewegungsablauf war positronisch gesteuert.
Noch bevor die erste Welle das kardanische Mittelteil erreicht hatte, waren zwei weitere Wellen erschienen und hatten sich nach hinten fortgesetzt. Auf diese Weise konnte die Raupe mit diesem exotischen Antrieb rund zwanzig Stundenkilometer Geschwindigkeit erreichen, dafür aber war kein Gelände zu steil und keine Unterlage zu problematisch. Langsam wand sich die Orkanraupe hinaus auf den ersten Steg aus erstarrendem Ammoniak.
Dröhnend arbeiteten die Bewegungsmaschinen der Ringe.
Die Zähnung griff fest, ein und schob die Raupe, die fast zu zwei Dritteln in dem morastigen, weichen Material versank, durch die Masse hindurch.
Gleichzeitig griff der Orkan an.
Er fegte mit Geschwindigkeiten zwischen dreieinhalbtausend “und viertausend Kilometern in der Stunde über den See, schmetterte das flüssige Ammoniak des Falles hinunter und bombardierte die Schirme der Raupe unaufhörlich mit harten Brocken. Die Brocken gerieten in die Fächer der Hochdruck-Preßstrahler. Trotz Einsatz dieser Anlage schaukelte die Raupe unaufhörlich, und jedesmal, wenn sich der Kopf aus dem breiten Ammoniak hob, griff der Orkan unter und riß ihn heraus.
Es war wie der Ritt auf einem langen, ständig knickenden Gummischlauch auf den Wellen eines Meeres.
“Diese verdammten Fremden ...”, begann Bront.
Traf drehte sich halb herum und fragte scharf: “Meinen Sie die vier Wesen in den Druckbehältern?”
Das scharfgeschnittene Gesicht des Akonen verzog sich zu einer Grimasse.
“Ja. Ich meine sie. Vielleicht gefällt es Ihnen nicht, Traf, aber wir sind in
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