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Microsoft Word - Atlan 020 - Planet der Orkane.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 020 - Planet der Orkane.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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ich zwei Schalter
betätige, haben Sie weder Wärme noch Atemluft. Sie ersticken in dreißig Minuten.” Muskalon lachte irre auf.
“Täuschen Sie sich nicht!” sagte er triumphierend. Es war grotesk und unsinnig,
aber für ihn bildete dies die letzte Chance. Sie war fast mikroskopisch klein, aber es war
eine Chance. Er sagte es laut, als habe er den Stein der Weisen gefunden. “Ich habe hier einen Schutzanzug mit acht Reservemagazinen. Damit kann ich
es acht Tage aushalten! In acht Tagen hat sich alles geändert, und die Raupe ist mit mir
schon unterwegs. Sie müssen klein beigeben.”
Mit unendlicher Geduld sagte Bront von Okaylis:
“Sie haben meine Sympathie, Muskalon, mehr als die Herrscher. Das sollten Sie
wissen. Aber was Sie vorhaben, ist sinnlos. Die Roboter werden Sie binnen zwanzig
Minuten aus der Kabine herausgezerrt haben. Sie werden Ihnen sogar den
Schutzanzug anziehen, wenn Sie sich weigern. Gehen Sie freiwillig hinaus—Sie
bringen uns alle, also Ihre Kameraden, in eine teuflische Situation.”
“Meine Situation ist weitaus schlimmer!” kreischte Muskalon. Er entglitt sich
selbst immer mehr.
Bront sagte mit einer endgültigen Betonung:
“Hören Sie zu. Muskalon. Ich sehe mich außerstande, auf Sie einzuwirken. Ich
werde jetzt mit den Herrschern sprechen und sie bitten, einige Robots zu schicken.
Noch haben Sie eine Chance. In dem Augenblick, da ich einen Schalter drehe, ist diese
unwiderruflich letzte Chance vertan.”
“Gehen Sie zum Teufel!” schrie Muskalon gegen die Sichtplatte.
Bront hob die Hand und ging. Es war wie der Gruß an einen Todgeweihten. Genau zwei Minuten später rollten in rasender Eile drei Robots aus einem der
Eingänge heraus. Sie öffneten mit ihren Greifern die kleine Schleuse und krochen
nacheinander ins Innere der Raupe. Sie wußten anscheinend genau, wo sich Muskalon
aufhielt und was sie zu tun hatten.
Alles geschah fast geräuschlos und schnell.
Während Tekener, Monty Stuep und Bront schweigend zusahen, schaltete einer
der Raupen-Roboter die Luftversorgung der Kabine von außen ab.
Schreiend begann Muskalon, den Schutzanzug anzuziehen.
Es dauerte etwa zwanzig Minuten, bis er ihn geschlossen und den Helm
aufgesetzt hatte. Sorgfältig verstaute er die Ersatzmagazine in den Taschen des
Anzugs.
Gerade, als der Kohlendioxydgehalt in der engen Kabine zu stark zu werden
begann, sprang die Anzugsversorgung an. Tekener sagte ruhig, ohne eine Spur von
Ironie:
“Sie haben ihn gezwungen, den Anzug anzulegen. Jetzt kommt der zweite Akt
des Dramas.”
Monty knurrte wütend:
“Sie werden immer sympathischer, diese Würmer.”
Kennon schwieg. Aber wer, wie Tekener, dieses Wesen zwischen Mensch und
Roboter genauer kannte, sah, welche Wut in ihm tobte. Außerdem war er gezwungen,
die Arbeit von Robotern direkt vor sich zu beobachten. Seine Neigung zu dieser Form
der Neurose wurde dadurch gefördert, und Tekener machte sich bereit, sofort
einzugreifen.
Einer der Raupenroboter drehte die Muttern auf, die den Hauptriegel hielten.
Diese Arbeit dauerte nicht länger als zwei Minuten, dann schob sich die schmale Tür in
den Schlitz zurück.
Zwei der Robots zogen den Anti, der sich heftig wehrte, aus der Kabine. Als der
dritte Robot an Tekener vorbeirollte, um ebenfalls in die Schleuse in Raupenmitte zu
fahren, sagte Tekener:
“Halt, Robot.”
Die Maschine richtete ihre Sinnesorgane auf ihn.
Tekener sagte:
“Ich habe eine Botschaft an eure Herren. Einen Moment, ich muß erst gewisse
Vorbereitungen treffen.”
Der Robot hielt an, reagierte schweigend und wartete.
Tekener drehte sich um, denn direkt hinter seinem Rücken befand sich der
Eingang in seine Kabine. Er nahm die schwere Reisetasche, öffnete sie und zog einen
dünnen Zylinder heraus, der etwahalb unterarmlang war. Er schraubte den Deckel des
Zylinders ab und ließ ihn achtlos auf das Lager fallen.
Dann nahm er eine dünne Folie, einen Spezialstift und schrieb einige Zeilen in
Akonisch auf die Folie.
Er rollte die Folie zusammen, steckte sie in den Zylinder und schraubte sorgfältig
wieder den Deckel darauf.
Der Robot konnte, da sich Tekener umdrehte, nicht sehen, wie der Terraner in
einem bestimmten Rhythmus mehrere Male hart gegen den unteren Rand des Zylinders
drückte.
“Hier”, sagte er. “Die Folie widersteht dem Ammoniak nur eine halbe Stunde. Der
Zylinder ist unwichtig.”
Der Robot fuhr einen langen Arm aus, drehte sich herum und lief auf die
Schleuse zu.
In der Steuerkabine sahen die Männer einige Sekunden
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