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MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

Titel: MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg
Autoren: Enid Blyton
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von Einbauschränken umrahmt.
Unter dem breiten Fenster war ein doppelter Schreibtisch untergebracht und in einer Nische befand sich hinter einem Vorhang ein kleiner Duschraum. Zwei Rohrsessel und ein kleiner runder Tisch luden zur nachmittäglichen Teestunde ein. Vorhänge und Bettdecken waren aus dem gleichen bäuerlich bunten Stoff.
„Na, hier kann man’s aushalten!“ rief Susanne. „Ich komme mir vor wie in einem schicken Hotel.“
Dolly öffnete das Fenster und lehnte sich hinaus. Unter ihr befand sich der Lehrgarten, der in einen kleinen Park mit alten, herrlichen Bäumen überging.
„Was ist denn das für eine Baugrube dort hinter den Bäumen? Soll dort noch ein Haus entstehen?“
„Das wird das Schwimmbecken“, erklärte Clarissa, „bis es fertig ist, dürfen wird das Schwimmbecken drüben bei der Burg benützen.“
„Großartig! Am liebsten würde ich gleich hinüberlaufen und Wiedersehen feiern!“ Dolly liebte das oberhalb des Meeres in den Felsen eingelassene Schwimmbad, das zur Burg Möwenfels gehörte. Es wurde ständig mit frischem Meerwasser gefüllt und war so groß, daß es für sämtliche Schülerinnen der Schule zugleich Platz geboten hätte. Im Meer selbst zu baden, war hier viel zu gefährlich, da die Klippe steil abfiel und es eine Reihe tückischer Strudel und Untiefen gab.
Unten durch den Garten bewegte sich jetzt die Prozession der Ehrengäste, die von Frau Greiling durch das Gelände und die verschiedenen Häuser geführt wurde. Dolly winkte den Eltern heftig zu.
„Was werdet ihr für Kurse belegen?“ fragte Clarissa.
„Nun, bei mir liegt das Hauptgewicht natürlich auf Sprachen und Literatur. Ich werde neben englischer und französischer Literatur vor allem Italienisch und Spanisch lernen, dann natürlich Steno und Schreibmaschine und nebenher Kochen und Hauswirtschaft“, antwortete Dolly.
„Und du, Susanne?“
„Auf jeden Fall auch Steno und Schreibmaschine, Kochen und Hauswirtschaft. Und dann noch etwas Englisch und Französisch, Geschichte und Literatur – und dann will ich es mit den kunstgewerblichen Fächern versuchen: Töpfern, Weben, EmailleArbeiten und vielleicht Buchhaltung. Die Auswahl ist so groß.“
„Nun, eines sehe ich jedenfalls: daß wir alle um die Wette den Kochlöffel schwingen werden“, sagte Will vergnügt. „Darauf freue ich mich schon.“
„Du glaubst wohl, das sei die einfachste Möglichkeit, pfundweise den Zucker zu stibitzen für deine Lieblinge!“ gab Dolly zurück. „Aber daraus wird nichts. Jeder wird sofort vermuten, daß ihr beide die Übeltäter seid, wenn Brot, Zucker oder Gemüse fehlen – oder was ihr sonst euren Lieblingen noch anzubieten gedenkt.“
Es klopfte an die Tür. Gleich darauf sah Frau Rieder herein.
„Stören wir? Wir möchten doch einmal euer neues Heim von innen sehen, damit wir auch Susannes Eltern davon erzählen können. Nein, ist das entzückend!“ unterbrach sie sich. „So hübsch habe ich es mir im Traum nicht vorgestellt!“
„Nun, ich glaube, wer von euch noch dem aufgeschobenen Studium nachgetrauert haben sollte, hat spätestens beim Anblick dieses Zimmers alle Trauer vergessen, wie?“ meinte Herr Rieder schmunzelnd. „Aber jetzt wollen wir euch allein lassen, damit ihr euch hübschmachen könnt. Wir sehen uns später beim Essen.“
Das Möwennest wird eingeweiht
    „Ist das neu? Es steht dir hinreißend!“ Susanne betrachtete Dolly bewundernd, die sich in ihrem weißen Kleid vor dem Spiegel drehte, so daß der Faltenrock waagerecht durch die Luft wirbelte.
    Ja, das Kleid stand ihr wirklich ausgezeichnet, das dunkle Haar und die braungebrannten Arme hoben sich gegen das Weiß des Stoffes besonders kräftig ab. Dolly war mit ihrem Aussehen zufrieden. Aber auch Susanne sah bezaubernd aus in ihrem betont schlichten rosa Leinenkleid mit den großen, weißen Knöpfen.
    „Es ist zwar nicht gerade das Wichtigste im Leben, wie man angezogen ist“, sagte Dolly und hängte sich bei der Freundin ein, „aber es hebt das Selbstbewußtsein. Komm, holen wir Will und Clarissa aus ihrem Bau, es ist Zeit, hinüberzugehen.“
    Aus allen Wohnhäusern strebten die Mädchen dem Hauptgebäude zu, jede hatte sich bemüht, an diesem ersten Abend so hübsch wie möglich zu erscheinen. Dolly, Susanne, Will und Clarissa musterten neugierig die zukünftigen Mitschülerinnen.
    „Da ist ja Mamas Liebling!“ Dolly stieß Susanne an und wies mit dem Kopf zum Eingang eines kleinen roten Backsteingebäudes.
„Hallo, Evelyn!
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