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MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

Titel: MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg
Autoren: Enid Blyton
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schaden, wenn wir zunächst ein wenig
Buchhaltung und Wirtschaften lernen und unsere Sprachkenntnisse
vertiefen. Als das verlockende Angebot von Burg Möwenfels ins Haus
flatterte…“
„Ich sehe schon, da ging es euch genauso wie uns“, unterbrach
Dolly sie.
„Ja. aber ich glaube, wir haben noch ein bis zwei Gründe mehr!“
sagte Will lächelnd. „Der erste: Wir dürfen die Betreuung der Pferde mitübernehmen und vielleicht sogar Reitunterricht geben. Und der zweite – nun, den werdet ihr gleich selbst sehen. Kommt, ich zeige euch euer Zimmer, es liegt gleich neben dem unseren. Es ist euch
doch recht, daß ihr ein Zweierzimmer bekommen habt?“
„Da fragst du noch? Und ob!“
Das Mühlenhaus
    Das Mühlenhaus sah fast genauso aus wie das Hauptgebäude, nur höher war es, und an der Stirnseite besaß es einen vorspringenden Giebel mit einem Kran, an dem früher die Kornsäcke heraufgezogen wurden. Jetzt hing an dem Kran ein alter, zerbeulter Kessel an einer Kette, der über und über mit blühenden Geranien gefüllt war. An den Hauswänden wuchs Spalierobst, und unter dem Dachfirst nisteten Schwalben.
    Die vier Mädchen gingen die ausgetretenen Steinstufen hinauf und betraten das Haus.
„Ich warte immer noch auf euren zweiten ,Grund’, von dem du eben sprachst“, sagte Susanne.
„Ich führe euch gerade hin“, antwortete Will und öffnete die Tür zu einem kleinen Büroraum. „Das ist unsere Hausvorsteherin und Vertreterin von Frau Greiling im Möwennest.“
Zunächst einmal sahen sie gar nichts, der Raum war dicht gefüllt mit drängenden, fragenden, durcheinanderschwatzenden Mädchen. Aber dann…
„Fräulein Peters!“ riefen Dolly und Susanne gleichzeitig.
„Dolly! Susanne!“ Fräulein Peters erhob sich und kam hinter ihrem Schreibtisch hervor. Sie schüttelte den beiden Mädchen herzlich die Hand. „Wie schön, euch wiederzusehen! Ich freue mich, daß ich ein paar ,Ehemalige’ zur Seite habe, die mir helfen werden, den Geist von Burg Möwenfels ins Möwennest zu übertragen. Will und Clarissa sind schon seit heute vormittag hier, sie kamen mit ihren Pferden und haben mir bereits kräftig geholfen. Sie können euch euer Zimmer zeigen. Macht euch später selbst mit den anderen Mädchen bekannt, packt eure Koffer aus und richtet euch ein. Wenn die Hofglocke läutet, sehen wir uns alle drüben beim Abendessen. Und macht euch hübsch, es wird feierlich heute abend, das Möwennest gibt seinen auswärtigen Gästen ein kleines Fest!“
Fräulein Peters nickte den vier Mädchen noch einmal zu und wandte sich wieder an die Neuankömmlinge.
„Jetzt verstehe ich, daß du so gern hergekommen bist, Will!“ Dolly legte der Freundin den Arm um die Schulter.
Nie würde sie die Nacht vergessen, in der sie mit Will im Regen zum Pferdestall lief, wo sich Wills geliebtes Pferd „Donner“ mit einer schweren Kolik in Lebensgefahr befand. Runde um Runde hatten sie „Donner“ über den nächtlichen Hof geführt, um ihn daran zu hindern, daß er sich hinlegte. Und Fräulein Peters war zum Tierarzt geritten, acht Kilometer bis nach Dilmendorf. Was für eine Nacht war das! Bis dahin hatte Will in Fräulein Peters eine Feindin gesehen, weil sie ihr allzuoft verboten hatte, außerhalb der erlaubten Zeit zu „Donner“ in den Stall zu gehen. Aber von dem Tage an waren sie dicke Freunde geworden.
Wills Gedanken mußten die gleiche Richtung genommen haben.
„Weißt du noch, wie unglücklich ich zuerst in Burg Möwenfels war? Ich konnte es nicht ausstehen, daß mich alle Lehrer mit meinem richtigen Namen ,Wilhelmina’ anredeten. Und keiner von ihnen wollte begreifen, daß ich ,Donner’ öfter als nur zu den offiziell erlaubten Reitstunden besuchen mußte“, sagte sie lächelnd. „Dieses erste Jahr werde ich nie vergessen. Ich fühlte mich wie ein störrischer Esel in einer Herde geduldiger Maultiere.“
„Danke für das Kompliment!“ Susanne grinste. „Und ich werde nie vergessen, wie du das erste Mal mit deinen sieben Brüdern in den Hof geritten kamst. Es war wie im Kino…“
Währenddessen waren sie in den zweiten Stock hinaufgestiegen und den langen Gang bis zum Ende hinuntergegangen. Clarissa öffnete eine Tür und machte eine tiefe Verbeugung.
„Darf ich bitten, meine Herrschaften? Hier ist euer Reich!“
„Donnerwetter, ist das toll!“ entfuhr es Dolly. Der Raum war nicht groß, aber bis in den letzten Winkel ausgenützt. Die Betten waren rechts und links wie Schiffskojen in die Wände hineingebaut und
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