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Michael - der Beschützer

Michael - der Beschützer

Titel: Michael - der Beschützer
Autoren: JoAnn Ross
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einer örtlichen Fernsehstation.”
    “Ich kann mir gut vorstellen, dass man als Fernsehreporterin ungewollt Aufmerksamkeit auf sich zieht”, bemerkte Lorelei.
    “Auch als Sexgöttin des Kinos”, erwiderte Eric.
    “Ich nehme an, dass Michael diese Verfolger geschnappt hat?”
    “Sein Bruder sagte, er würde immer alle schnappen. Jedenfalls hat er Desiree Dupree gerettet.”
    Das war ein schöner Name, der Lorelei entfernt bekannt vorkam. “Sie war die Reporterin?”
    “Ja. Ich weiß allerdings nicht, ob sie ihren Familiennamen bei der Heirat beibehalten hat. Sie hätte es auf jeden Fall tun sollen”, meinte Eric. “Der Name wirkt auf dem Bildschirm viel besser als Desiree O’Malley.”
    Lorelei war überzeugt gewesen, dass sie wegen Michael O’Malley nicht mehr leiden konnte. Es war schon so lange her, dass sie sich getrennt hatten. Doch jetzt traf es sie wie ein Schock, dass er geheiratet hatte. Plötzlich erinnerte sie sich wieder an einzelne Szenen und war den Tränen nahe.
    Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie sich ihren Erinnerungen hingab. Als sie endlich in die Gegenwart zurückfand, betrachtete Eric sie aufmerksam.
    “Stimmt etwas nicht?” fragte er.
    “Nein”, versicherte sie. Es ist aus und vorbei, begriff sie. Endgültig.
    Eigentlich war das keine Überraschung. Sie hatte nicht erwartet, dass ein Mann wie Michael ewig auf sie warten würde. Sein Leben ging sie nichts mehr an. Es schmerzte sie auch nicht, dass er eine Frau namens Desiree und vielleicht auch mehrere Kinder hatte.
    Wahrscheinlich hatte er auch einen Hund. Kinder wünschten sich doch immer einen Hund. Sie hatte sich jedenfalls einen gewünscht, auch wenn sie ihn nie bekommen hatte.
    Es war ihr nicht weiter wichtig, was Michael O’Malley machte oder mit wem, redete sie sich ein.
    Was war sie doch für eine Lügnerin!

3. KAPITEL
    E ric hatte alles mit Shayne arrangiert. Daher nahm Lorelei an, der jüngste O’Malley-Bruder würde sie am Flughafen abholen. Als sie jedoch die Halle betrat, blickte sie Michael O’Malley direkt in die Augen.
    Sie konnte ihn gar nicht übersehen, weil er die Menge der Wartenden um einen ganzen Kopf überragte. Das Haar trug er jetzt kürzer, aber es war noch immer schwarz wie eine mondlose Nacht über dem Bayou. Und seine Augen erinnerten sie an eine tropische Lagune.
    Er war stets kräftig gewesen und hatte mit den Jahren noch gehörig zugelegt. Bestimmt war er im Personenschutz sehr erfolgreich.
    Während Lorelei seine breiten Schultern, die mächtige Brust und die muskulösen Arme betrachtete, durchströmte es sie heiß, und jähes Verlangen stieg in ihr auf. Der Mann ist verheiratet, erinnerte sie sich streng. Finger weg! Der Rückzug war ihr abgeschnitten. Sie hatte gegen Detective Gerards Rat darauf bestanden, nach New Orleans zu kommen. Das Studio würde Außenaufnahmen niemals zulassen, ohne den Star zu schützen. Also zeigte sie ein höfliches Lächeln und befahl ihrem Herzen, mit diesem albernen Klopfen aufzuhören.
    “Hallo, Michael.” An ihrem Handgelenk funkelte ein Diamantarmband, als sie ihm die Hand reichte. “Was für eine nette Überraschung. Ich habe Shayne erwartet.”
    “Ihm ist etwas dazwischengekommen”, erwiderte Michael und schüttelte ihre schmale Hand. Seine Drohungen waren Shayne dazwischengekommen. Eigentlich war sein Bruder wild darauf gewesen, ihre berühmte Klientin abzuholen.
    “Hoffentlich ist es nichts Schlimmes.”
    “Wir werden damit fertig.”
    “Eric hat mir erzählt, dass ihr Partner seid.” Sie zog die Hand zurück.
    Er führte sie zum Gepäckband. Lorelei hätte am liebsten seine Hand von ihrem Arm geschoben, wollte jedoch ihre Zusammenarbeit nicht mit einem Misston beginnen lassen.
    “Wir sind seit einigen Monaten Partner.”
    “Bestimmt seid ihr beide bewaffnet, nicht wahr?” Sie warf einen Blick auf das dunkle Sportjackett, das er über einem Polohemd trug. Vielleicht verbarg sich darunter ein Schulterhalfter, oder er hatte die Pistole wie ein Filmpolizist hinten in die Jeans geschoben. Es ärgerte sie, dass sie diese Vorstellung erregend fand.
    Michael rechnete damit, gleich eine für Hollywood typische Lektion gegen Waffen aller Art zu hören. “Waffen gehören zu unserer Arbeit und sind beim Personenschutz manchmal sehr hilfreich.”
    “Das kann ich mir denken”, versicherte Lorelei, ohne sich an seinem ironischen Ton zu stören. Sie lächelte einigen Geschäftsleuten zu, die an einer Bar in der Halle standen und versuchten, ihre
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