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Michael - der Beschützer

Michael - der Beschützer

Titel: Michael - der Beschützer
Autoren: JoAnn Ross
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sie beide im Weg standen. Michael und Lorelei merkten es nicht einmal.
    “Und wenn wir uns nicht einigen?”
    “Dann bleiben uns zwei Möglichkeiten. Du kannst deinen Regisseur dazu bringen, mich zu feuern …”
    “Das habe ich schon versucht”, erwiderte sie leise. “Leider ist er ungewöhnlich starrsinnig.”
    “Bestimmt nicht so starrsinnig wie ich. Und das bringt mich zur zweiten Möglichkeit.”
    “Und die wäre?”
    “Wir könnten ringen. Drei Durchgänge. Wer den anderen zweimal auf die Matte legt, hat gewonnen.”
    “Das ist nicht fair. Du bist stärker als ich.”
    “Ich kann dir nicht widersprechen.”
    Michael staunte selbst, dass er sich allmählich amüsierte. Jahrelang hatte er sich eingeredet, dass Lorelei ihm nichts mehr bedeutete. Als er ihr jetzt mit der Spitze des Zeigefingers über die Nase strich, sah er ein, dass er sich geirrt hatte.
    Schweigend warteten sie auf Loreleis Gepäck. Michael betrachtete erstaunt die Gepäckscheine.
    “Stimmt was nicht?”
    “Ich habe mit mehr gerechnet.”
    “Aha, du hast einen Filmstar aus Beverly Hills mit unzähligen riesigen Koffern erwartet.”
    “Ja, so ungefähr”, gestand er.
    “Tut mir Leid, dich zu enttäuschen.”
    Als er ihr einen männlich forschenden Blick zuwarf, wünschte sie sich, anstelle ihrer üblichen Reisekleidung, bestehend aus schwarzer Jeans, langärmeliger weißer Bluse und Turnschuhen, etwas Aufreizendes angezogen zu haben.
    “Im Gegenteil”, erwiderte er leise und viel sagend. “Ich bin absolut nicht enttäuscht, Lorelei. Ich habe immer gesagt, du würdest zu einer Schönheit heranwachsen.” Er lächelte verführerisch. “Ich habe Recht behalten.”
    Im letzten Moment konnte sie verhindern, in diesen blauen Augen zu versinken. Früher hatte sie stets Michaels Anständigkeit bewundert. Wie hatte er sich in den zurückliegenden Jahren verändert!
    Der Michael O’Malley, den sie gekannt und geliebt hatte, hätte nie eine Frau so lustvoll betrachtet, wenn er daheim eine Ehefrau hatte. Lorelei schwankte zwischen Wut und Enttäuschung.
    “Was ist mit Desiree?” fragte sie. “Ist sie schön?”
    “Desiree? Woher weißt du von ihr?”
    “Die Leute reden.”
    “Offenbar hat Shayne deinem Regisseur etwas erzählt.”
    “Offenbar”, erwiderte sie eisig.
    “Ja, wenn du schon die Sprache darauf bringst … Desiree ist schön – innerlich und äußerlich”, entgegnete er.
    Wofür hielt er sie eigentlich? Glaubte er den Unsinn in den Klatschzeitschriften? Dachte er, sie würde mit einem verheirateten Mann ins Bett gehen, weil sie in ihren Filmen oft eine unmoralische Frau spielte?
    “Du bist ein Glückspilz.”
    “Roman ist der Glückspilz”, erwiderte Michael und wurde allmählich über ihren herablassenden Ton wütend.
    “Roman?”
    “Roman Falconer.”
    “Der Autor?”
    “Ja. Bevor er Autor wurde, war er Staatsanwalt.” Roman war auch einer der wenigen Politiker, die Michael respektiert hatte, auch wenn er den Mann einmal tatsächlich wegen Mordes hatte verhaften wollen.
    Endlich setzte sich das Gepäckband in Bewegung. Lorelei achtete nicht darauf, sondern strich sich durch das Haar. Michael sah die Diamanten an ihrem Handgelenk glitzern. Ob ein Liebhaber ihr das Armband geschenkt hatte?
    “Ich erinnere mich an Roman. Er war einer unserer Nachbarn.” Auch Desiree Dupree hatte kurze Zeit in ihrer Nähe gewohnt, war dann jedoch von ihrer Großmutter in ein Internat in Europa geschickt worden.
    “Ach ja, das hatte ich vergessen.” Michael hatte zwar an jedem Samstagvormittag den Rasen gemäht, war jedoch nie ins Haus eingeladen worden.
    “Ich verstehe das nicht”, sagte Lorelei.
    Ihm erging es ähnlich wie ihr. “Was verstehst du nicht?”
    “Was hat Roman Falconer mit deiner Frau zu tun?”
    “Mit meiner Frau?” fragte Michael verblüfft. “Hast du gedacht, ich wäre mit Desiree Dupree verheiratet?”
    “Stimmt das nicht?”
    “Natürlich nicht. Verdammt, Lorelei, wofür hältst du mich? Ich würde keiner Frau sagen, dass sie schön ist, wenn ich verheiratet wäre!”
    Lorelei wurde rot. In Louisiana gab es zwar keine Erdbeben wie in Kalifornien, aber sie wünschte sich trotzdem eines, damit sich die Erde öffnete und sie verschlang. Da sie nicht im Boden versank, blieb ihr nur eine Möglichkeit.
    “Ich muss mich offenbar bei dir entschuldigen.”
    Da sie ihn mit ihrem Duft schon die ganze Zeit zum Wahnsinn trieb, beschloss Michael, sie eine Weile leiden zu lassen. Nur ein wenig.
    Es machte sie
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