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Meuterei auf hoher See

Titel: Meuterei auf hoher See
Autoren: André Marx
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wahrscheinlich eher über Bord stoßen, als die ›Deep Quest‹ zu beschädigen. Außerdem fand die Sabotage statt, bevor überhaupt jemand von Ihren Plänen wusste. Damit kommen eigentlich nur noch zwei Leute infrage: Ihre beiden Mitarbeiter Enrique und Mr Evans.«
    »Ausgeschlossen«, widersprach der Professor. »Für die beiden lege ich meine Hand ins Feuer.«
    Justus, Professor Clark und Carol saßen um die offene Bodenluke und reparierten im Schein der Taschenlampe, was zu reparieren war. Professor Clark hatte inzwischen herausgefunden, dass die falschen Batterien zu stark gewesen waren und die Leitungen durchgeschmort hatten, als er Vollgas gab. Daraufhin hatte es einen Kurzschluss gegeben und drei der vier Batterien zerstört. Nun blieb ihnen nur noch ein Viertel ihrer ursprünglichen Energie. Einige Systeme konnten nicht überbrückt werden, daher war es nicht möglich, bestimmte Bereiche des U-Bootes mit Energie zu versorgen. Über zwei Stunden saßen sie nun schon hier, legten Anschlüsse um und wechselten Kabel aus. Während der Arbeit erzählte Justus ihnen von Peters unfreiwilligem Tauchgang vor vier Tagen und den verschiedenen Theorien, die sie dazu hatten.
    »Jetzt weißt du wenigstens, dass weder Professor Clark noch ich diesen Anschlag verübt haben«, bemerkte Carol. »Aber vielleicht sollten wir die Diskussion verschieben, bis wir wieder oben sind. Von hier unten können wir nichts ausrichten.«
    »Einverstanden.«
    Professor Clark schloss das letzte Kabel an und deckte das Loch im Boden wieder mit der Metallplatte zu. Sie gingen nach vorn und Justus betätigte einen Schalter. Das Licht flammte auf.
    »Gott sei Dank!«, stöhnte Carol. »Die Taschenlampe hätte bestimmt nicht mehr lange gereicht.«
    »Ich schalte mal die Scheinwerfer an«, sagte Justus. »Ich möchte doch sehen, wo wir eigentlich gelandet sind.« Abrupt wurde die Schwärze vor dem Kuppelfenster hell erleuchtet. Rechts von ihnen erstreckte sich die flache, sandige Landschaft des Unterseeplateaus. Die Scheinwerfer beleuchteten kleine, im Wasser treibende Partikel, sonst war nichts zu sehen. Kein Tier, keine Pflanze. In dieser Tiefe gab es zwar noch Leben, doch das meiste war mikroskopisch klein. Die vor ihnen liegende Landschaft sah gespenstisch aus, aber das war es nicht, was Justus plötzlich zusammenzucken ließ.
    Links des U-Bootes gähnte der Abgrund. Eine der beiden Kufen an der Unterseite der ›Deep Quest‹ hing über die Felskante. Daher lag das Tauchboot so schief. Bei seinem Aufprall musste es sich ungünstig gedreht und in dieser Position zum Stehen gekommen sein.
    »Schwein gehabt«, stellte Justus fest. »Das war wirklich knapp.«
    »Wir können immer noch abrutschen«, meinte Carol pessimistisch.
    Der Erste Detektiv ging ans Sprechgerät: »›Deep Quest‹ an ›Wavedancer‹, bitte kommen!«
    »Hier ›Wavedancer‹.« Diesmal war Kapitän Jason am anderen Ende. »Wie sieht es bei euch aus?«
    »Wir haben einiges reparieren können, aber längst nicht alles. Das Licht, das Sonar, die Kommunikation und die Greifarme funktionieren wieder. Dafür fehlen uns nun alle anderen Messinstrumente, die Heizung und – was am schlimmsten ist – die Wasserpumpe. Wir können nicht auftauchen.«
    »Gar nichts zu machen?«
    »Wenn wir versuchen, die Wasserpumpe anzuschließen, riskieren wir, dass uns auch die letzte Batterie um die Ohren fliegt«, erklärte Justus. »Das möchten wir erst wagen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Wir basteln noch ein wenig weiter. Aber es wäre nicht übel, wenn Sie sich auch eine kleine Rettungsaktion überlegen.«
    »Mit dem Kommunikationskabel können wir euch nicht raufziehen«, antwortete der Kapitän. »Das würde sofort aus der Verankerung reißen.Wie viel Zeit bleibt uns?«
    »Wir haben noch Luft für etwa neun Stunden.«
    »In Ordnung, wir überlegen uns was. Ende!«
     
    Kapitän Jason wandte sich seiner Mannschaft zu. »Okay, Leute. Uns bleiben neun Stunden, um die ›Deep Quest‹ wieder nach oben zu holen. Ich erwarte Vorschläge.«
    Dr. Helprin waren seine abfälligen Bemerkungen vergangen, Enrique lief nervös auf und ab, während Mr Evans dumpf ins Leere starrte. Am besorgtesten waren Bob und Peter.
    »Was ist mit dem Rettungsschiff?«, fragte der Zweite Detektiv.
    »Welches Rettungsschiff?«, wollte Enrique erstaunt wissen.
    Peter erklärte ihm, dass inzwischen ein Schiff unterwegs sein müsste, um nach der ›Wavedancer‹ zu sehen, da es seit mehr als
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