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Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Titel: Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)
Autoren: Hanna Alber
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tanzen. „Warte“, flüsterte Pfeifer und seine
Kollegin gehorchte.
    Pfeifer zog sein iPhone heraus und sah nach, ob
Möller geantwortet hatte. Bei Einsätzen stellte er sein Mobiltelefon immer auf
„Lautlos“ ein. Er hatte keine Lust, sich an einen Täter heranzuschleichen und
vom Klingeln seines Telefons überrascht zu werden.
    „Und?“, frage Beate ungeduldig. Sie wollte endlich
losschlagen und Jana befreien.
    „Nichts. Kein Empfang. Seltsam“, gab er zurück.
„Ich versuche es noch einmal.“
    „Mach das. Aber dann gehen wir da rüber und nehmen
den Verrückten fest, bevor er das Mädchen umbringt. Egal, ob Möller da ist oder
nicht.“ Beate war wild entschlossen, der Sache jetzt ein Ende zu setzen.
    Ihr Chef nickte zustimmend. Er sah das genauso. Sie
konnten nicht länger warten. Er gab ein Zeichen und gemeinsam schlichen sie auf
die Lichtung zu.
    „Jetzt“, flüsterte Pfeifer. „Halt! Stehen bleiben!
Keine Bewegung!“, brüllte er und rannte los. Beate lief hinterher. Die kleinen
Lichtkegel fielen zu Boden und die Gestalten hoben die Hände. Keiner der beiden
wagte es, auch nur einen Finger krumm zu machen.
    „Nicht bewegen!“, schrie jetzt auch Beate.
    „Wir sind Polizisten! Nicht schießen!“, antwortete
eine der Gestalten.
    „Was?“, riefen Beate und Pfeifer gleichzeitig. Als
sie nahe genug herangekommen waren, erkannten sie die blauen Uniformen, die in
dieser rabenschwarzen Nacht von Weitem unmöglich auszumachen gewesen waren.
    „Stop. Ganz vorsichtig den Ausweis aus der
Brusttasche holen. Keine plötzlichen Bewegungen“, wies Beate den jüngeren
Beamten an. Der rothaarige Polizist zog ganz vorsichtig seinen Ausweis hervor
und überreichte ihn Beate.
    „Schon gut, Beate. Ich habe ihn erkannt. Es ist der
Naseweis von vorhin. Mike, richtig?“ Zornig sah Pfeifer den Streifenbeamten an.
„Was machen Sie hier? Wo sind Ihre Kollegen?“
    „Äh, ich, also wir…“
    „Kommen Sie zur Sache, Mann, wir haben nicht die
ganze Nacht Zeit“, schnauzte Pfeifer.
    Mike räusperte sich und begann von vorne. „Wir
dachten, es wäre geschickter, wenn wir zwei alleine losgingen. Ich bin hier
aufgewachsen und kenne diese Wälder besser als jeder andere und da ist mir die
kleine Lichtung eingefallen. Aber der Entführer ist wohl nicht hier.“ Das
Bedauern in seiner Stimme war nicht zu überhören. Pfeifer wusste nur nicht
genau, ob er bedauerte, den Entführer nicht angetroffen zu haben, oder ob es
daran lag, dass er die Lorbeeren, Jana gerettet zu haben, nicht für sich
beanspruchen konnte.
    „Ach nee. Darauf wäre ich jetzt gar nicht gekommen.
Sie Schlaumeier haben uns eine Menge Zeit gekostet, die wir nicht haben. Wenn
das Mädchen stirbt, mache ich Sie persönlich dafür verantwortlich.“
    Mike schluckte und sah betreten zu Boden.
    „Jetzt hören Sie auf, sich selbst zu bemitleiden
und sagen Sie mir lieber, ob es noch einen anderen Platz gibt, der sich eignen
würde.“
    Der Polizeimeister überlegte kurz, dann nickte er.
„Es gibt noch eine Lichtung. Etwa einen halben Kilometer in diese Richtung“, er
zeigte Richtung Südwesten. Die ist ein bisschen größer als die hier und liegt
nicht ganz so versteckt. Deshalb dachte ich auch …“
    „Es ist mir scheißegal, was Sie dachten. Sie sollen
nicht denken. Verstanden?“
    „Karl“, mahnte Beate ihren Chef. „Lass gut sein.“
    „Da!“, rief der andere Beamten aus, der bislang
noch kein Wort gesagt hatte. Er deutete in die Nacht hinaus. Alle Blicke flogen
nach oben. Ein rötlicher Lichtschein zuckte am Himmel.
    „Feuer!“, schrie Pfeifer und rannte los. „Mike!
Funken Sie Möller an und sagen Sie ihm, er soll sofort hierherkommen!“, rief
Beate, schon im Laufen, über die Schulter zurück.
    Die beiden rannten, so schnell sie konnten. Sie
kämpften sich durchs Unterholz, stolperten über Baumwurzeln, zerrissen sich die
Kleidung an Brombeerbüschen, standen wieder auf und kämpften sich unermüdlich
weiter voran.
    Beate hatte mehrere blutende Kratzer im Gesicht.
Eine der Brombeerhecken war ihr zum Verhängnis geworden. Doch sie ignorierte
den brennenden Schmerz und folgte Pfeifer weiter in Richtung des inzwischen
größer gewordenen Lichtscheins.
    Jetzt nahmen sie auch den unverkennbaren Geruch
wahr. Es roch nach Benzin und brennendem Holz.
    Verzweifelt rannten sie noch schneller. Pfeifer
rang bereits nach Atem. Doch er weigerte sich, aufzugeben.

53
     
    Als sie schließlich keuchend bei der Lichtung
ankamen, trauten sie ihren Augen
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