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Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Titel: Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)
Autoren: Hanna Alber
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wir fielen direkt aufs Gras. Raus
aus dem Inferno.“
    Sowohl Pfeifer als auch Malte hatten mittelschwere
Verbrennungen davongetragen. Malte im Gesicht, auf dem Rücken und an Armen und
Beinen. Seine Genesung würde lange dauern und sehr schmerzhaft sein, aber er
würde es überleben.
    Pfeifer war etwas glimpflicher davongekommen. Er
hatte zwar seine Haare eingebüßt, sonst aber nur kleinere Verbrennungen an
Händen und Beinen abbekommen, die ganz gut abheilen würden. Gut gelaunt meinte
er, er würde von nun an einen Panamahut tragen.
    Bei Beate sah die Sache schon anders aus. Sie hatte
die Rettungsaktion mit dem Verlust ihrer Augenbrauen bezahlt und sich an Nase
und Wangen Verbrennungen zugezogen, die vermutlich Narben hinterlassen würden.
Sie beschloss jedoch, sich damit abzufinden und sich darüber zu freuen, dass
sie überlebt hatte. Genauso wie Jana, die sie schließlich gerettet hatte. Die
hatte ihr ganzes Leben noch vor sich und Beate hoffte inständig, dass sie diese
Sache einigermaßen gut verarbeiten würde.
     
    Auf einmal gab es Tumult am Waldrand. Sie hörten
jemanden schreien und dann sahen sie, wie mehrere Polizisten auf den
Krankenwagen zuliefen, um den Sanitätern zu helfen.
    „Ihr Schweine! Lasst mich los! Ich will sterben!
Ihr habt mir die Chance auf die Ewigkeit genommen. Silke, wo bist du? Jana?!“
    Pfeifer und Beate schüttelten die Köpfe. „Der
braucht dringend Hilfe“, sagte Beate dann. Pfeifer nickte zustimmend. „Ja. Da
hast du wohl recht. Da sieht man mal wieder, was Drogen aus Menschen machen
können.“
    „Da kann ich dir nicht ganz zustimmen“, widersprach
Beate. Überrascht blickte Pfeifer sie an. „Wie meinst du das?“
    „In diesem speziellen Fall waren noch andere Kräfte
am Werk. Ich würde schwer auf eine psychische Erkrankung tippen, die nie
behandelt wurde. Außerdem, denk nur mal an die Eltern, vor allem den Vater. Was
wir da herausgefunden haben, qualifiziert die beiden nicht unbedingt als
Elternpaar des Jahres. Möller hat sie übrigens endlich erreicht. Weißt du, was
Herr Knoblochs Kommentar war?“
    „Will ich das wissen?“, fragte Pfeifer zweifelnd.
    „Du wirst es dir anhören müssen“, schmunzelte Beate
und fuhr fort: „Er hat gesagt, er wünscht uns viel Spaß dabei, seinen Versager-Sohn
einzubuchten. Und es sei ihm schon klar gewesen, dass Malte irgendwann so enden
würde.“
    „Mann, ist das fürchterlich. Kein Wunder, dass der
Junge irgendwann ausgeflippt ist. Die Drogen haben da noch ihr Übriges
geleistet. Ich kann es nur noch einmal betonen: Zum Glück habe ich keine
Kinder. Da kann man so viel falsch machen und dann enden sie womöglich so.
Tragisch, wirklich tragisch.“
    Beate äußerte sich nicht mehr dazu. Sie kannte
Pfeifers abstruse Angst vor Kindern. Allerdings wusste sie nicht, woher diese
Angst rührte. Aber sie nahm sich vor, es demnächst herauszufinden. Doch
zunächst musste sie sich um Jana kümmern.

55
     
    Jana war von den Ereignissen der letzten Stunden
schwer gezeichnet. Sie saß schluchzend auf der Erde. Immer wieder rief sie:
„Warum?“ und „Ich hasse dich!“
    „Jana, es ist vorbei“, versuchte Beate die
Schülerin zu beruhigen, obwohl sie wusste, dass es kaum einen Trost geben
konnte. „Der zweite Krankenwagen muss gleich hier sein. Deine Eltern erwarten
dich bereits in der Klinik. Es wird alles gut.“
    Jana sah auf. „Glauben Sie das wirklich?“ Und in
ihren Augen konnte Beate lesen, dass das Mädchen die Antwort bereits kannte,
deshalb sagte sie nichts.
    „Ihr Gesicht. Sie sehen schrecklich aus“, heulte
Jana. „Und das nur, weil Sie mich gerettet haben.“ Jana schniefte und hustete.
„Danke“, brachte sie zwischen zwei Hustenanfällen mühsam hervor.
    „Gern geschehen“, gab Beate zurück. Mehr musste
nicht gesagt werden. Schweigend saßen sie nebeneinander im Gras und jede hing
ihren eigenen Gedanken nach. Dennoch hielt Jana die Hand der Kommissarin eisern
fest. Das schien ihr Halt zu geben und Sicherheit zu vermitteln. Beides hatte
sie mehr als nötig.
    Es dauerte nicht lange, da hörten sie, wie die
Sirenen der nächsten Rettungswagen näher kamen und erhoben sich. Langsam gingen
sie ihnen entgegen. Arm in Arm.
    Als Jana abtransportiert war, gesellte sich Pfeifer
zu Beate. „Sollen wir uns einen teilen?“, fragte er mit einem Lächeln.
    „Gerne“, gab Beate, ebenfalls lächelnd, zurück.
Nach einigen Diskussionen stimmte der Notarzt schließlich kopfschüttelnd zu und
gemeinsam wurden sie nach
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