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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)
Autoren: Sam Landstrom
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bezaubert vom großen Hirsch, der geduldig auf einer Hügelkuppe am Horizont stand. Sie wollte sich unter den Hecken in der Nähe verbergen, blieb jedoch stehen, als D_Light es ihr befahl. Er trat aus der Deckung, die Armbrust auf sie gerichtet. Er hatte sie im Freien erwischt.
    Auf ihrem Gesicht stand die Furcht, aber dieses Gefühl kämpfte mit Erleichterung. Eine lange Jagd wie diese ohne die Linderung durch Drogen forderte eindeutig ihren Tribut von dem Produkt, und jetzt endlich fände sie Erleichterung.
    Der Analytiker hatte Recht. Die Räder sind in Bewegung. Ich kann das MetaGame anders nicht zum Ende bringen
, dachte D_Light.
    Er war überrascht, dass er nicht sogleich den Abzug betätigte. Dazu bestand kein Grund. Nichts war von ihr zu erfahren, keine Befragung notwendig; nur ihr Tod würde das Spiel beenden.
Die OverSoul hat uns zusammengebracht. Töte das Produkt und beende das Spiel. Die OverSoul will, dass ich gewinne, weil sie mich liebt
. Die Gedanken brannten in ihm. Aber es gab auch eine andere Stimme, fern, jedoch deutlich.
Gott ist Liebe, D_Light. Du darfst Gott nicht verraten. Du darfst dich selbst nicht verraten
.
    Seine Augen begannen zu brennen. Sein ganzer Körper begann zu zittern. Er wollte schreien und fluchen, stattdessen schauderte er jedoch und rief: »Ich möchte das nicht! Ich möchte die Punkte dieses verdammten Spiels nicht! Ich möchte nicht verlieren … ich möchte dich nicht verlieren!«
    Lily fiel auf die Knie. Ihr Rumpf bebte, weil sie sich jäh erleichtern musste. Zunächst legte sie sich die Hände vors Gesicht, wie beschämt, und dann blickte sie zu D_Light auf, durch Tränen und schwere Atemzüge, lächelte traurig und sagte: »Ich habe die Flasche, das Abstoßungsmittel, versteckt. Du kannst sie haben.«
    »Tut mir leid, tut mir so leid«, jammerte D_Light jetzt weinend. Tränen rannen ihm die Wangen hinab.
    Was zum Teufel geht da vor, D_Light? Wie ist dein Status?
Der Blink war eine verzweifelte Bitte Lyras.
Bitte, bitte, bitte bring das zu Ende!
Lyras Gedankenfaden war nicht klar. D_Light hatte solche Fäden früher schon erhalten. Sie waren Anzeichen von Panik.
    Heilige Scheiße, sie sind ganz nah
, dröhnte Djoser.
Wir sitzen in einem Baum! Wir werden in einem verdammten Baum sterben! Oh, Scheiße, ich kann sie sehen!
    Rette uns, D_Light!
, bettelte Lyra.
Ich schwöre bei der Seele, dass ich dich auf immer lieben werde! Ich werde mich mit dir reproduzieren. Wir werden auf ewig zusammenleben. Ich liebe dich. Bring’s zu Ende, bitte, bring’s zu Ende!
Lyras Gedanken ergossen sich in ihn wie Wasserfluten.
    Durch tränenverschleierte Augen flehte D_Light seinen Vertrauten an,
Smorgeous, hilf mir dabei! Gibt mir etwas, damit ich nichts fühle. Es ist der Wille der OverSoul. Ich versage vor ihr
.
    Herr, ich weiß nicht, welche Chemi deine Anfrage unterstützen würde. Ich werde jedoch versuchen, deine Hemmungen mit SaniMind™ zu unterdrücken
.
    Obwohl der Effekt der Droge fast augenblicklich eintrat, betätigte D_Light immer noch nicht den Abzug; er hörte bloß auf zu zittern.
    Bevor Lyra in Fetzen zerrissen wurde, hatte sie ihren Audio- und Videokanal völlig geöffnet, um alles zu senden, was sie sah und hörte. Es endete so rasch, dass es wenig zu sehen gab – verschwommen Haar und Haut, die den Baum hinaufsprangen, wie von einer starken magnetischen Kraft gezogen. Schreckliche Zähne und Klauen, die Feuchtigkeit herausholten, als sie Fleisch zerrissen. Gurgelnde Schreie und heisere Rufe. Und dann nichts.
    Schluchzend stammelte Lily: »D … D_Light, sie kommen, ich kann sie hören. Du brauchst das Abwehrmittel.« Mit diesen Worten pingte sie ihm den Aufbewahrungsort der Flasche; sie war unter einem Stein am Flussufer versteckt. Es war nicht allzu weit von dort, wo er jetzt stand, aber die Sonderer waren nah.
    Smorgeous, gib mir Wahrscheinlichkeit zu überleben!
    Herr, unter Berücksichtigung von Entfernung und Zeit, bis der Metabolismus …
    Einfach die Wahrscheinlichkeit!
    Dreiundfünfzigprozentige Wahrscheinlichkeit zum Überleben
, antwortete Smorgeous.
    »Du musst los! Tu, was du tun musst, und geh!«, bettelte Lily.
    Dreiundfünfzig Prozent ist nicht gut genug
, dachte D_Light.
Um mein Leben rennen ist nicht gut genug – nicht dieses Mal. Tun, was ich tun muss?
    »Ja, es gibt was, das muss ich tun. Ich habe noch die Zeit, es richtig zu machen.« D_Light setzte sich hin, und Smorgeous ging entschlossen zu ihm und setzte sich seinem Herrn
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