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MERS

MERS

Titel: MERS
Autoren: D.G. Compton
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wurden zurückverfolgt und zeigten eine Verbindung
zu Unikhem. Aber dort war man vorsichtig gewesen, und die Verbindung
wurde nie bewiesen. Wie dem auch sei, wenn sie Dr. Oswald Marton so
viele Millionen zahlen wollten, weil sie ihn anscheinend so lieb
hatten, war das ihre Sache. Außerhalb der Firma selbst
wußten lediglich Natalya und ich, Magnus Asgeirson und sein
Kontakt im Aufsichtsrat, was sie für ihr Geld erhalten hatten.
Eine Nichte hatte geerbt, eine begeisterte junge Sozialarbeiterin,
die das wirklich verdiente. Sie plant die Errichtung eines Heims
für die armen Hormo-Mädchen, die auf jeden Fall
Außenseiter und die einzigen Verlierer der Erneuerung sind.
Wenn sie je nachfragte, weswegen ihr Onkel Oswald mitten in einer
Novembernacht Brandt Internationais Parthogenese-Forschungszentrum
einen Besuch abstattete, so wird der Ministerin schon etwas
einfallen, das sie ihr sagen kann.
    Brandt Internationais Delphine sind bei der Explosion umgekommen.
Das wenigstens hatte Dannos Ende bewirkt. Das Dach stürzte
über ihnen zusammen, und sie wurden erschlagen. PTG-Forschung in
einem so großen Maßstab lohnt sich nicht mehr, und Brandt
gab sie auf.
    Von Sergeant Milhaus mußte niemand etwas wissen. Sie war
nicht einmal Sergeant – in dieser Hinsicht hatte Marton die
Wahrheit gesagt. Sie war Polizistin gewesen, jedoch niemals Sergeant,
und sie war gefeuert worden. Marton hatte sie angeheuert und sie mit
einem Ausweis ausgestattet. Sie hatte keine Familie und, kaum
überraschend, keine Freunde.
    Sie war nicht unfreundlich zu Anna gewesen. Sie hatten Anna in
einer Hütte im Seengebiet festgehalten, die Marton gehörte.
Das Dach war leck gewesen, und ihnen beiden war die kurze Zeit
über, die sie dort verbracht hatten, sehr kalt gewesen. Sie
hatte Anna auf Martons Befehl hin das Haar abgeschnitten und das
Video aufgenommen, aber sie hatte gute und große Mahlzeiten
für ein heranwachsendes Mädchen gekocht, und sie war
verletzt gewesen, als Anna nicht mit ihr Backgammon hatte spielen
wollen.
    Sie war Martons einzige Helferin. Sie und, unwissend, die arme
Natalya, die er mit Unikhems Faxnummer versorgt und der er gesagt
hatte, es wäre die Nummer der Abteilung. Ich weiß nicht,
was er Milhaus versprochen hatte, aber es wäre nicht genug
gewesen. Gleich, wie sein Kuhhandel mit Unikhem ausgesehen hatte, er
wäre am Ende immens reich gewesen. Wie ich selbst reich gewesen
wäre, wenn ich das Patent zuerst angemeldet hätte. Selbst
wenn man für die Regierung arbeitet, hätte es eine…
Belohnung… gegeben.
    In dieser Geschichte habe ich nicht über Geld gesprochen. Das
ist eine ernsthafte Täuschung. Ich hatte reich sein wollen.
Anderes hatte ich mehr haben wollen, aber ich hatte auch reich sein
wollen. Mark offenbar gleichfalls. Erst nachdem uns die
Möglichkeit hierzu abhanden gekommen war, gestanden wir es
einander ein.
    Ich bin jetzt auf Mutterschaftsurlaub vom Institut, und unser Sohn
Paulus ist drei Monate alt. Er ist ein Wunder. Ein Wunderkind.
Buchstäblich – weitere sieben oder acht Monate lang wird es
kein weiteres Baby in Nordeuropa geben, das ihm gleichkommt. Das
Syndrom hatte Paris im Juni, Kopenhagen im August geräumt. Die
Franzosen proklamierten die Mittsommernacht zur nationalen Orgie.
    Seuchen sind so. Sie dörren aus. Der Schwarze Tod währte
nicht ewig. Den Grund hierfür wissen wir nicht.
    Paulus ist ein Wunder. Er weiß nicht, daß er das
einzige C 4 -Impfstoff-Baby der Welt ist, und er wird es
niemals wissen. Die Medien nahmen den Besuch seiner Eltern in der
nördlichen Türkei als Erklärung, die wohltuenden
Einflüsse von Erzurums Post-Syndrom-Klima, also fälschten
wir die Daten und ließen sie in dem Glauben. Aber das
Paradies-Hotel war gewiß kein Ort gewesen, um Babies zu machen.
Nach unserer Rückkehr von Dr. Fateya hatten wir gesehen,
daß ein großer Teil des Hotels durch einen Erdrutsch,
bedingt durch die heftigen Regenfälle, auf die Straße
gestürzt war. Wir verbrachten die Nacht in der Lounge des
Flughafens und flogen am nächsten Morgen heim.
    Niemand hier weiß, was Dr. Fateya zugestoßen ist. Er
ist nicht mehr unter der Adresse aufzufinden, unter der Mark und ich
ihn besucht hatten. Hoffentlich gibt er seine 30.000 Euros weise aus
und hat sich zusammen mit seiner dummen Bedienung in eine kleine
Villa am Schwarzen Meer zurückgezogen.
    Ich bin auf Urlaub vom Institut, und Paulus ist ein Wunder. Er
setzt sich auf, schreit und saugt, bis meine Brustwarzen sich wie
Orgelregister
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