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Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer

Titel: Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer
Autoren: Thomas A. Barron
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wieder!«
    »Aber Basil«, gab der Zauberer zu bedenken, »es wird nicht für immer sein. Nur   … ein paar Jahrhunderte lang.«
    »Jahrhunderte?«, brüllte der Drache. »Du willst |281| nicht nur, dass ich meine Größe aufgebe, sondern auch noch jahrhundertelang so lebe?«
    »Nur ein paar«, sagte Merlin kleinlaut.
    »Nein! Ohne Wenn und Aber, nein.«
    »Willst du es noch nicht einmal bedenken?«
    »Nein.« Der Drache schüttelte so nachdrücklich den Kopf, dass Merlin auf die Knie geworfen wurde. »Absolut nicht!«
    Langsam stand der Zauberer wieder auf und stützte sich ans Drachenohr. »Avalons ganzes Schicksal wird in der Schwebe sein.«
    »Nein.«
    »Mein Erbe wird zu den Sternen getragen werden müssen, genau wie du mich getragen hast.«
    »Nein.«
    »Du wirst Rhita Gawr wieder im Kampf gegenüberstehen. Es wird, das sage ich voraus, die größte Schlacht in Avalons Geschichte sein. Und sie wird nicht auf dem Land gekämpft werden, sondern in der Luft. Diese Schlacht wird die Sterne erschüttern.«
    Basilgarrad antwortete nicht. Er streckte nur seine Flügel so weit wie möglich aus, flog tiefer und kreiste über den Astreichen. Wind blies ihm übers Gesicht und pfiff durch seine Zahnlücke. Endlich zog er die Ecken seines Riesenmundes zu einem schrecklichen Grinsen hoch.
    »Kampf?«, fragte er. »Ich gegen Rhita Gawr?«
    »Stimmt.« Merlin nickte eifrig.
    |282| »Avalons ganzes Schicksal wird in der Schwebe sein?«
    »Stimmt auch.«
    »Die Erfolgsaussichten?«
    »Sehr gering, fürchte ich.«
    »Und die Todesgefahr?«
    »Sehr groß, fürchte ich.«
    »Dann«, erklärte Basilgarrad mit donnerndem Gebrüll, »werde ich es tun.«
    »Wirklich?« Vor Erleichterung hüpfte Merlin fast auf den Drachenschuppen.
    »Ja.« Basilgarrad nickte mit dem enormen Kopf. »Denn wenn ich gewinne, wird Avalon weiter blühen und gedeihen. Und wenn ich verliere   … wäre das ein Tod, der eines Drachen wahrhaft würdig ist.«
    Merlin fuhr durch das weiche Haar am Rand des Drachenohrs. »Mein Freund«, erklärte er, »du bist noch größer als dein großer Körper.«
    Basilgarrad brüllte zustimmend. Und sein Brüllen hallte von den Wurzelreichen bis zu den Sternen hinauf.

|283| Epilog
    Je älter ich werde, umso mehr genieße ich einen neuen Tag, einen neuen Freund und, am besten von allem, ein neues Abenteuer.
    Ü ber drei Jahrhunderte später, im Jahr 1002 von Avalon, saß ein winziger Salamander im Riss eines felsigen Simses. Eine Brise blies über ihn, sie zauste seine löffelförmigen Ohren und fledermausähnlichen Flügel. In seinen kleinen Augen leuchtete ein seltsames grünes Feuer. Er konnte nämlich endlich die junge Person sehen, auf die er all diese Jahre gewartet hatte – jetzt kam sie über den grasigen Pfad auf ihn zu.
    Als sie sich näherte, blitzten die Augen des kleinen Geschöpfs. Vor Aufregung über das, was kommen würde. Und auch weil es so sicher wusste, wohin es nach diesem Abenteuer gehen wollte: zu einem höhlenartigen Bau in den Klippen mit Blick auf die Regenbogenmeere. Dort würde es einen gewissen Wasserdrachen finden, dessen strahlend blaue Augen es |284| gut kannte. Diese Drachenfrau wartete dort auf ihn, zusammen mit einem kecken jungen Drachen mit türkisfarbenen Schuppen.
    Langsam entfaltete der Salamander seine Flügel – als wäre er nicht winzig und ulkig anzuschauen, sondern ein ruhmreicher, mächtiger Drache. Dann verkündete er mit dünner Stimme, aber in entschiedenem Ton:
    »Also gut. Zeit zu fliegen.«
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