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Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer

Titel: Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer
Autoren: Thomas A. Barron
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wenden.
    »Irgendwo dort unten, zaharter als der zärtlichste Wind   …«, sie kam näher und streichelte die Haare, die seine Ohren säumten, »…   höre ich einen Herzschlag. Ahh ja, den Herzschlag eines Wahasserdrachen.«

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Muster
    Ob sie nun Sorgen oder Freude bringen – an die Veränderungen, die du am wenigsten erwartet hast, wirst du dich später am häufigsten erinnern.
    E in Herzschlag?«, brüllte Basilgarad, seine Stimme schallte durch die Luft. »Du hörst einen Herzschlag?«
    »Ahh ja«, antwortete Aylah und fegte so durch seine Zahnlücke, dass es wie ein langer, luftiger Pfiff klang. »Warum versuchst du ihn nicht selbst zu hören?«
    Der große grüne Drache brauchte keine Ermunterung. Er wirbelte bereits in der Luft, schlug mit aller Macht die Flügel und flog zu Marnya. Sie lag in einem Gewirr aus trockenem Moorgras so still wie einer der verblassten braunen Halme.
    Basilgarrad landete, wobei er durch den Schlamm und die Tümpel des Moors rutschte. Faulig stinkender Dreck bespritzte seine Schnauze, seine Ohren und sogar seine Augen. Doch er bemerkte es kaum.
Könnte sie   …? Könnte sie wirklich am Leben sein?
    |252| Eine Klauenlänge von ihrem Körper entfernt kam er zum Halten. Schnell kroch er näher, ohne Ganta zu beachten, der nicht weit entfernt in den Binsen saß. Der junge Drache, dessen orange Schuppen dick mit Schlamm verkrustet waren, schaute ernst zu, wie Basilgarrad den Kopf senkte und ein Ohr an den Rücken des Wasserdrachen legte.
    Er horchte, auch das leiseste Lebenszeichen wollte er hören. Unter den Schuppen könnte, wenn Aylah recht hatte, Marnyas Herz noch pulsieren – genau wie sein eigenes Herz jetzt hoffnungsvoll schlug.
    Er hörte absolut nichts.
    Er streckte einen Flügel aus, legte die Spitze auf ihren Rücken und drückte fest. Ihr schlaffer Körper schaukelte und wurde in den Schlamm gepresst. Wieder senkte Basilgarrad das Ohr und horchte. Wieder hörte er nichts.
    Er versuchte es mit noch einem Stoß. Und noch einem. Und dann noch einem.
    Immer noch keine Reaktion. In den Binsen seufzte Ganta und wandte sich ab.
    Basilgarrad senkte die Schnauze, sodass seine Nase die von Marnya berührte. »Ich habe keine Magie mehr«, sagte er so leise, dass seine Stimme wie die einer schnurrenden Katze klang. »Jedes bisschen davon habe ich weggegeben, für Avalon.«
    Er blinzelte mit den großen Augen den Nebel weg, durch den er alles verschwommen sah. »Aber wenn ich irgendwelche Magie übrig hätte, selbst wenn sie |253| das Einzige wäre, das mich am Leben hielte, würde ich sie dir geben.«
    Einen langen Moment blieb er so reglos wie Marnya. Dann hob er langsam den Kopf, der sich schwerer anfühlte als je zuvor. Aylah hatte sich geirrt – und der Dummkopf, der er war, hatte sich erlaubt, ihr zu glauben!
    Er schnaubte unglücklich. Nachdem er so viele Verluste gesehen und so viel Leid ertragen hatte, müsste er inzwischen wissen, dass ein Wunsch allein die Wirklichkeit nicht verändert.
    Doch einen Moment lang hatte er geglaubt, das sei möglich. Von ganzem Herzen.
    Er warf einen letzten Blick auf Marnya, dann wandte er sich langsam ab. Da bemerkte er zum ersten Mal Ganta. Ihre Blicke trafen sich aus Augen, von denen ein Paar viel kleiner war, aber nicht weniger intensiv leuchtete als das größere an Umfang und Erfahrung.
    »Tut mir so   … leid«, sagte Ganta niedergeschlagen. Er knirschte mit den kleinen Zähnen, dann fügte er hinzu: »Wenigstens hast du den Kampf gewonnen.«
    Basilgarrad schaute auf ihn hinunter, ohne zu blinzeln. »Und die Person, für die ich ihn am meisten gewinnen wollte, verloren«, sagte er traurig.
    Ein schwaches Geräusch, zarter als das Rascheln von Spatzenflügeln, bewegte die Luft. Sofort wurde der große Drache steif von den Ohrenspitzen bis zur |254| enormen Keule seines Schwanzes. Denn er kannte dieses Geräusch.
    Das Flattern von Drachenwimpern.
    Sofort und gerade rechtzeitig wandte er sich Marnya zu und sah, wie sie die himmelblauen Augen öffnete und in seine schaute. Von diesem Blick gehalten, bewegte sich mehrere Sekunden lang keiner der beiden. Endlich holte sie stockend Luft. Unbeholfen versuchte sie die ausgestreckten Flossen zu bewegen und stöhnte vor Schmerz. Ihre rechte Flosse schien im Schlamm zu kleben, sie ließ sich nicht rühren.
    Plötzlich war Ganta sich im Klaren darüber, was geschah, und kreischte überrascht. Er wirbelte im Kreis, schlug sich selbst mit seinen Flügeln und spuckte einen orangefarbenen
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