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Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer

Titel: Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer
Autoren: Thomas A. Barron
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Schwieriges, das ist mal sicher.«
    Merlin ignorierte den Einwand und fuhr mit seinen Lobpreisungen fort. »Nicht nur das, Basil, du bist die wahre Verkörperung unserer Welt. Die Magie und Geschichte Avalons, in einem zusammengefasst.« Er nickte. »Und außerdem«, fügte er leiser hinzu, »der beste Freund, den je ein Zauberer haben konnte.«
    Basilgarrad hob einen gezackten Flügel und segelte zwischen zwei grün bedeckten Ästen hinunter. Düfte stiegen zu ihm auf und kitzelten seine empfindlichen Nasenlöcher. Einige erinnerten ihn an Aromen, die er erkannte – Walnussschalen, reife Zitronen und der moderige Geruch von frischen Rehspuren. Doch vielen war er nie zuvor begegnet – einer Mischung aus Waldpilzen und gärendem Brotteig, einer Federnart, die mit Olivenöl bedeckt sein könnte, einer Wurzel mit beißendem Geruch nach Rüben und so etwas wie der Atem eines Ogers.
    |278| Während sie tiefer schwebten, knurrte der Drache: »Was es auch sein mag, ich weiß, dass es wehtun wird.«
    »Wirklich?« Merlin legte den Arm um das riesige Ohr an seiner Seite. »Wie kommst du darauf?«
    »Weil ich dich gut kenne.«
    Der alte Magier seufzte. »Zu gut. Du hast recht, mein Freund.«
    Der Drache neigte die Flügel und segelte über einen Ast, auf dessen Oberfläche Hunderte und Aberhunderte leuchtender Seen lagen. So klar und still waren diese Gewässer, dass sie das Licht reflektierten, als hätten sie die Sterne verschluckt.
    »Also sag mir«, drängte Basilgarrad den Zauberer, bewegte sein Ohr und stieß ihn an, »was ist diese kleine Bitte?«
    »Nun   …«, Merlin seufzte tief. »Es ist nur, dass   …«
    »Ja?«
    »Ich möchte ein weiteres Opfer von dir«, sagte Merlin schließlich. »Das größte Opfer von allen.«
    »Was?« Basilgarrads Kehle vibrierte mit einem lauten Poltern. »Willst du, dass ich mich von Marnya trenne?«
    »Nein, nein. Nicht das.«
    Der Drache schüttelte den Kopf, während er tiefer schwebte, knapp an den vertikalen Graten des großen Stamms vorbei. »Das ist gut, weil ich damit nie einverstanden wäre. Nie.«
    »Ich versichere dir«, sagte der Zauberer, »du wirst |279| Marnya nicht verlassen müssen. Du kannst sogar mit ihr in eurem neuen Bau bleiben. Wenigstens bis für dich die Zeit gekommen ist, etwas   … nun, etwas anderes zu tun.«
    Basilgarrad schlug mit den Flügeln und flog über einen Berg, der aus einem besonders kräftigen Ast ragte. Auf seinem Gipfel leuchtete frischer Schnee. Der Drache schaute auf eine Herde sonderbarer Tiere mit drei Hörnern, die über einen weiten Grat galoppierten und den Elchen, die er häufig auf den hohen Bergen von Steinwurzel gesehen hatte, glichen und doch so anders waren.
    »Also sag mir«, drängte er, »was ist dieses Opfer?«
    »Es wird dir nicht gefallen.«
    »Das weiß ich schon.«
    »Nun, Basil   …«, Merlin räusperte sich, »ich möchte, dass du wieder   … klein wirst.«
    »Was?«, brüllte der Drache so laut, dass seine Stimme zwischen den Ästen des großen Baums hallte und widerhallte. »
Was
willst du von mir?«
    »Dass du wieder
klein
wirst«, antwortete der Zauberer und seine Stimme klang im Vergleich schwach und klein.
    »Nein!«, brüllte Basilgarrad. Er flog einen Looping und warf seinen Passagier fast ab. »Warum in Avalons Namen möchtest du das?«
    »Weil«, Merlin klammerte sich fest an das Drachenohr, »es die beste Tarnung wäre, wenn du wieder |280| klein würdest. Dann kannst du im Verborgenen warten.«
    »Worauf warten?« Basilgarrad schien zu schaukeln von der Gewalt dieses Schreis.
    »Auf Rhita Gawr. Er wird eines Tages zurückkommen. Davon bin ich überzeugt. Und er wird noch einmal versuchen, Avalon zu erobern.«
    Ein tiefes, wütendes Poltern kam aus der Kehle des Drachen.
    »Aber wenn er jahrelang nichts von dir hört«, fuhr der Zauberer fort, »von dem grünen Drachen, der ihn besiegt hat, dann wird er glauben, dass du tot bist. Und er wird leichtsinnig werden und annehmen, dass du seine Pläne nicht mehr bedrohst.«
    Merlin beugte sich ins Ohr des Drachen und flüsterte erregt: »Dann kannst du seinen Plan vereiteln! Verstehst du, ich habe vorausgesehen, dass ich einen wahren Erben haben werde, ein tapferes Mädchen oder einen Jungen, sie oder er wird Rhita Gawr besiegen. Aber diese junge Person wird deine Hilfe brauchen, um zu siegen.«
    »Nie«, erklärte Basilgarrad. »Ich verstecke mich vor niemandem. Ich warte nicht in einer Tarnung. Und vor allem will ich nicht klein sein. Nein, nie
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