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Mercy, Band 2: Erweckt

Mercy, Band 2: Erweckt

Titel: Mercy, Band 2: Erweckt
Autoren: Rebecca Lim
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Gefühlen hingibt. Eifersucht, Gewalt, Wut, Tod. Warum hältst du dich nicht heraus, wie wir es dir so oft geraten haben? Warum musst du immer handeln? Und deinem Herzen folgen, statt deinen Verstand zu gebrauchen?“
    „Dein geliebter Luc ist ein Lügner“, fährt er fort, während ich voll Verlangen und Bedauern zu ihm aufblicke. „Nichts, was er tut oder wozu er dich auffordert, ist aufrichtig gemeint. Du hast deinen sterblichen Freund umsonst hergeholt, hast ihm nur Kummer bereitet. Angst, Qual, Verstrickung, Elend, Schmerz und Korruption, das sind die Dinge, die Luc so liebt, seine Bettkameraden. Höre jetzt auf mich, nachdem du es in der Vergangenheit nie getan hast. Luc sucht dich, mehr denn je, und in deiner Macht steht es, dafür zu sorgen, dass er dich nicht findet. Alles liegt an dir. Du hast dich die ganze Zeit eingemischt. Tu nichts mehr, Mercy. Bleib nur am Leben. Etwas Besseres können wir dir nicht anbieten.“
    „Und wenn mir das nicht genügt?“, rufe ich. „Wenn ich mehr tun will als nichts? Mehr als nur zu überleben? Wie könnt ihr glauben, dass ich mich mit einem solchen Leben zufriedengeben würde? Ich will raus! Jetzt, sofort. Ich habe genug davon. Leben heißt, Entscheidungen zu treffen, falls du das vergessen hast.“
    „Es ist nicht möglich.“ Gabriels Stimme klingt bedauernd. „Würde ich dir die absolute Freiheit wiedergegeben, so wäre der Ausgang ungewiss. Das darf aber nicht sein; alles hängt daran. Mehr kann ich dir nicht dazu sagen. Je weniger du von diesen Dingen weißt, desto besser. Du warst imme r … gefährlich, unberechenbar, so wie dein Liebster von alters her. Und du bist es immer mehr geworden. Du sollst keine Gefühle haben. Du solltest nicht alle Hindernisse überwinden, die wir dir in den Weg gelegt haben. Das war nicht Teil des Plans.“
    „Ic h … ich verstehe nich t …“, röchle ich.
    Gabriels Lächeln ist wehmütig. „Das sollst du auch gar nicht. Es ist scho n … ein Wunder, dass wir überhaupt dieses Gespräch führen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals, in irgendeinem Leben, wieder deine Stimme hören würde, Mercy. Ach, aber ich höre dic h … Das bist zweifellos du, trotz der sterblichen Hülle, die dir aufgezwungen wurde. Uriel hat Recht: wider alle Logik, trotz unserer Vorsichtsmaßnahmen, unsere r …“ Gabriel zögert einen Augenblick, bevor er diesen menschlichen Begriff verwendet, „… Eventualplanung, bist du wieder da.“
    „Das bin ich eben nicht!“, fauche ich mit wuterstickter Stimme. „Ich bin wie Frankensteins Monster. Wie ein Golem, der vor den Stadttoren wacht und den Himmel anheult. Schwerfällig, hirnlos, nur halb lebendig.“
    Gabriels Stimme wird unerwartet sanft. „Nein, Mercy, viel mehr als nur ein Golem. Denk an Jennifer, Lauren, Lucy, Susannah, und vor ihnen Ezr a … und wie sehr du ihr Leben verändert hast. Du hast Mitgefühl für Justine gezeigt, mit der nie jemand Mitleid hatte, nicht einmal sie selbs t …“
    „Mir hat Lelas Leben gefallen“, murmle ich. „Es war so einfach. Warum durfte ich nicht bei ihr bleiben, in ihr alt werde n …“
    Und mit Ryan gehen , beende ich im Stillen meinen Satz.
    Gabriel erwidert schroff: „Raphael hat diesen Plan ersonnen, beklage dich bei ihm. Ich war von Anfang an dagegen. Ein solcher Abstur z – von absoluter, echter Freiheit i n … i n …“ Er schlingt seine Arme fester um mich. „Ich wäre lieber durch das Schwert umgekommen, als so etwas zu ertragen. Aber es war uns nicht möglich, dich allzu lang an einem Ort verweilen zu lassen. Wir müssen dich ständig neu verstecken. Von jeher. Wir konnten dich nicht bei Ezra, bei Becky, bei Yael, Menna, Saraswati lassen, bei keinem der Unzähligen, die wir benutzen musste n – alles gute, untadelige Leben. Da wir wissen, wie du bist, wozu du fähig bist, hätte Luc dich dennoch gefunden. Die einzige andere Möglichkeit wäre gewesen, dass du Luc herbringst und ihn uns überlässt oder ihn selbst tötest. Dazu hättest du jedes Recht gehabt, aber in deinen Augen wäre das der schändlichste Verrat.“
    Ihn töten? Luc töten? Schändlichster Verrat? Was hat Luc getan, um den Tod durch meine Hand zu verdienen? Ich liebe ihn, würde ihm nie etwas Böses wünschen. Wieder durchzuckt mich der Schmerz, tief im Inneren, sobald ich an uns denke, an unseren Ort, damals, als die Welt um uns herum versank und nur wir beide zählten. „Selbst nach allem, was Luc dir angetan hat“, fährt Gabriel fort, „warst du zu tie
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