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Melville

Melville

Titel: Melville
Autoren: Natalie Elter
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nur
zwei Personen sein, die in unsere Gefangenschaft übergehen. Aber
durch das Fehlen von mächtigen und erfahrenen Vampiren, ist mein
Spiel sicher um einiges leichter. Es folgt für mich eine Premiere,
von der ich noch nicht ganz weiß, wie es ausgehen wird. Ich streife
den Rucksack von meinen Schultern, steige von dem Stuhl herab und
greife mir einen der Pflöcke. Sollte sich die Menge jetzt plötzlich
gegen mich wenden, bin ich verloren, aber nur so geht es. Aber
schließlich töten sie sich gegenseitig für mich, also habe ich
Vertrauen, dass mein Verhalten nicht unterbrochen werden wir. Mit dem
Pflock in der Hand gehe auf die größere der beiden Gefahren zu, den
Sheriff. Er kann einen Untoten in nur wenigen Sekunden enthaupten und
es wäre besser, ihn zuerst außer Gefecht zu setzen.
    Ich
sehe noch einmal in die Menge, vergewissere mich meiner Ausstrahlung
und stelle mich dann vor ihn. Er sieht mich an, ergeben und wehrt
sich nicht. Ich erhöhe meine körperlichen Attribute soweit es mir
möglich ist und das Blut rauscht laut in mir. Mit einem Zornesschrei
treibe ich dann das Holz durch seine Brust und er knallt laut
erstarrt zu Boden. Der Senegal zuckt kurz, macht aber keine Anstalten
einzugreifen. Im Grunde töte ich sie ja nicht, sondern immobilisiere
sie nur. Ich drehe mich wieder zu meinem Volk, einige blicken mich
nun an, wo vorher nur gesenkte Häupter waren. Aber ein zweites Mal
muss ich es tun und auf mein emotionales Band hoffen. Greife einen
weiteren Pflock, visiere sogar das Herz des Senegals an und schlage
ihn durch seine Brust. Krachend höre ich Rippen knacken und dann
fällt auch er. Ich drehe mich herum und sehe, wie einige versuchen
sich gegen die Griffe anderer wieder in eine erhöhte Position zu
bringen. Ich lächle in die Menge und sage dann mit donnernder
Stimme.
    „Legt
euch auf den Boden! Das Gesicht auf die Hände und schließt eure
Augen!“. Diesem neuerlichen Befehl ergeben, folgen alle dieser
Aufgabe, die an sich nichts Bedrohliches hat. Dann hole ich das
Telefon hervor und wähle meinen Kontakt aus.
    „Es
ist soweit. Sie liegen links vom Eingang auf dem Boden. Ganz an der
Wand die beiden Gepflöckten. Ich werde mich, sobald ich sie sehe,
zurückziehen. Ich habe noch etwas… Persönliches zu klären.“.
    „Gut,
wir sind bereit. In einer Minute treffen wir ein.“.
    „Sehr
gut. Viel Spaß.“, sage ich noch zynisch und lege dann auf. Ich
gehe durch die Menge hindurch und ängstlich weichen sie zur Seite.
Mich zu berühren wäre ein Frevel, diese Unwürdigen haben vor mir
zu erzittern, nicht mir im Weg zu liegen. Ich gehe zu meinem Ventrue,
mein Nachfolger meines damaligen Klüngels. Ich trete ihm unsanft in
die Seite und sage laut
    „Du,
steh auf und folge mir!“.
    „Ja,
Gebieter.“. Jeder hat seine eigene Wortwahl für mich.
    Ich
trete mit ihm in den Türbereich und warte auf die ersten Rufe von
draußen. Gleich sind sie hier. Ich verlasse den Saal und er folgt
mir brav. Ich gehe mit ihm die Treppen hinauf und kaum bin ich aus
dem Sichtfeld des Erdgeschosses, höre ich wie mein geliebter Sabbat
mit dröhnenden Schreien und zum Töten bereit in das Elysium
einfällt. Höre die Panik aus dem Raum voller Camarillagezücht und
die ersten Kampfgeräusche von brechenden und berstenden Leibern.
Doch mein Ventrue folgt mir brav. Er soll mein sein.
    Ich
gehe ganz nach oben, ein festes Ziel vor Augen. Das Prinzenzimmer ist
genau der richtige Ort für mich und meinen noch unwissenden
Begleiter. Ich nehme bewusst nicht den Fahrstuhl, ich will es
zelebrieren.
    Im
obersten Stockwerk angekommen erkenne ich, dass sämtliche Türen
verschlossen sind. Ich trete in den langen Gang und sehe bereits die
Doppelflügeltüren. Der Marmorboden lässt meine Schritte herrlich
nachklingen. Ich greife an die Türklinke, sie ist verschlossen. Ich
trete zur Seite und befehle
    „Öffne
die Tür!“ und er macht sich sofort daran sich gegen die Tür zu
werfen. Ich bemerke, als er feststellt, dass er zu schwach ist, dass
er seinen Blutvorrat anbricht um meinem Wunsch zu entsprechen. Sehr
gut, alles was er jetzt verliert, wird er gleich nicht mehr zur
Verfügung haben. Die Geräusche aus dem Erdgeschoss sind hier nicht
zu vernehmen, nur sein Anrennen und das Beben der Tür ist zu hören.
Nach einigen weiteren Versuchen schlägt die Tür endlich auf und das
helle Zimmer gibt sich uns preis. Ich sehe den gläsernen
Schreibtisch und die nun schwarzen Monitore an den Wänden. Er lässt
mich mit gesenktem
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