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Melli - einmal blinzeln und von vorn

Melli - einmal blinzeln und von vorn

Titel: Melli - einmal blinzeln und von vorn
Autoren: Stefanie Doerr
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mal Adrian und Pam zu Hause sind. Dann heißt es, weg mit dir, Melli, mach mal Platz für Adrian und Co.
    Als hätte Kira ihre Gedanken erraten, sagte sie: »Sag mal, Melli, meinst du nicht, es wäre besser, wenn du vorerst hier bleiben würdest? Ich meine, Pam und Adrian schauen sich morgen das neue Haus an und dann kann es ganz schnell gehen. Vielleicht lässt du einfach deine Sachen hier, bevor ihr zweimal packen müsst.« Doch Melli schüttelte den Kopf. Abschieben lassen wollte sie sich nicht.
    Â»Nee, ich geh wieder nach drüben, aber das ist lieb, Kira, wirklich«, antwortete sie und hoffte, dass Kira nicht enttäuscht sein würde. »Ich will eigentlich gar nicht umziehen. Am besten wäre es, wenn wir einfach hier bleiben könnten.«
    Â»Nein, Melli, das wäre am schlechtesten. Zu eng. Das gibt nur Stress. Adrian ist Amerikaner, der ist Platz gewohnt. Und er ist einfach riesig. Ist dir nicht aufgefallen, dass er in eurem Haus sogar den Kopf einziehen muss, wenn er durch die Tür geht? Und die enge Treppe! Ich habe keine Ahnung, wie oft er sich da angestoßen hat. Allein vorhin habe ich ihn dreimal sehr unanständig fluchen gehört. Ihr müsst einfach umziehen, so leid es mir tut und so gerne ich euch hier immer um mich herum habe. So, und jetzt mach ich uns aber endlich eine große Kanne Kaffee. Doro und ich sind schon ganz schlapp vom langen Warten und vielen Reden, nicht wahr? Oder doch lieber Tee oder was Sprudelndes? Wer weiß, wann die beiden wieder auftauchen. Vielleicht machen sie sich ja nur ein wenig frisch, aber wenn Pam ihren Schlaf nachholen möchte, na dann, gute Nacht.«
    Â»Danke, Kira, gerne eine Tasse Kaffee.« Oma Doro räumte sich einen Platz am Küchentisch frei und ließ sich nieder. »Ich hätte ja schon erwartet, dass unsere Reisenden ein wenig länger durchhalten und wenigstens ihre Mitbringsel verteilen, bevor sie in die Betten hüpfen. Weswegen sollte ich auch sonst hier sein.« Doro zwinkerte Melli und ihren Cousinen zu, die sich enttäuscht und überflüssig in Kiras Küche herumdrückten. Die Sache mit dem Koffer wurmte sie ganz schön. Da stand er unberührt, voller wahnsinnig aufregender Überraschungen in dem kleinen Häuschen und sie durften nicht ran. Mistige Mistigkeit! »Gut, dass ich den Kuchen von drüben mitgenommen habe. Das ist doch wenigstens etwas.« Umständlich grub Oma Doro in ihrem Korb und beförderte ihre Gaben hervor.
    Â»Los, die Damen. Tisch decken, dann könnt ihr euch bedienen.« Ehrlich, nach Kuchen war Melli nun wirklich nicht. Viel mehr nach Kofferinhalten und Mama-Aufmerksamkeit, aber immerhin besser als nur blöd herumzustehen und sich zu langweilen.
    Â»Na, Melli, was glaubst du. Wird bald wieder alles seine gewohnten Wege gehen?«, fragte Doro, als sie scheppernd die Tassen verteilte.
    Â»Hä?«, machte Melli und klapperte mindestens so laut mit Besteck. Sollte das eine Anspielung auf ihr Zeitenproblem sein? Jetzt? Dann wirklich lieber eine nette Kaffeerunde, beschloss sie und verkniff sich einen passenden Kommentar.
    Noch ehe ihre Oma mit ihrem Stirnrunzeln wegen dieser Unhöflichkeit fertig war, drängten Pam und Adrian in die Küche.
    Â»Da sind wir wieder«, rief Pam ausgelassen und machte Adrian Platz, der den ersehnten neuen Koffer in die Küche bugsierte. »Ihr habt doch nicht ernsthaft geglaubt, ich hole jetzt meinen Schlaf nach, wo ihr doch alle so gespannt seid, was wir mitgebracht haben.«
    Â»Besser wäre es gewesen, jede von euch hätte einen eigenen Koffer bekommen«, schnaufte Adrian. »Ich konnte Pam gerade noch überzeugen, dass man mindestens die Hälfte von den Klamotten auch über Online-Shops bestellen kann. Sonst hätten wir einen eigenen Container gebraucht.«
    Lora ließ ein langes, enttäuschtes »Och Menno« hören.
    Â»Ich hätte das natürlich arrangiert. Für euch mache ich ja alles«, fuhr er fort. »Noch besser fände ich es, wenn wir so bald wie möglich alle gemeinsam rüberfliegen würden. Dann dürft ihr eure Einkäufe nämlich selbst schleppen. Jetzt aber weg mit dem Kaffee, damit wir anfangen können.« Er ließ die Kofferschlüssel in der Hand klingeln, die ihm Pam prompt entriss, während Melli, Lora und Pia schneller als die sieben Zwerge den Tisch wieder abgeräumt hatten.
    Â»Quatsch«, wehrte sich Pam.
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