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Meine Verfuehrung

Meine Verfuehrung

Titel: Meine Verfuehrung
Autoren: Lisa Renee Jones
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überraschte mich selbst, indem ich keinen Augenblick mit meiner Antwort zögerte. Aber unter Druck war ich immer gut, mit Professoren und selbst mit den Künstlern, die ich durch mein Studium kennengelernt hatte, ganz gleich, wie arrogant oder scharfsinnig sie waren. Und Mark ist arrogant. Oh ja. Er verströmt Arroganz, und irgendwie ist es bei ihm sexy, während es bei einem anderen selbstherrlich gewirkt hätte.
    »Ich weiß, wie wenig man Praktikanten zahlt«, antwortete ich.
    »Wie können Sie wissen, wie viel ich meinen Praktikanten zahle, wenn Sie sich nicht bewerben?«
    »Ich kenne das Gewerbe.«
    »Woher?«
    »Ich bin aufs College gegangen und habe mich damit vertraut gemacht, was Sie sicher vermutet haben, sonst hätten Sie mir diese Frage nicht gestellt.«
    Sein Mund verzog sich zu einem halben Lächeln. Oh, der Mund dieses Mannes! »Warum bewerben Sie sich nicht und finden es heraus?«
    »Das habe ich bereits.«
    »Obwohl Sie sich den Traum, bei mir zu arbeiten, nicht leisten können?«
    »Es war ein Moment der Schwäche.«
    Wir sahen einander an, und mir wurde auf eine Weise warm, wie ich es noch nie angesichts eines Mannes empfunden habe. Nicht gut bei einem potenziellen Boss, ich weiß, aber so war es. Langsam senkte er den Blick und schaute auf mein Namensschild, und er hätte geradeso gut meine Brustwarzen lecken können. Ich habe keine Ahnung, was passiert ist. Ich musste die Schenkel zusammenpressen.
    Er sah mir wieder in die Augen und sagte leise meinen Namen. Nur »Rebecca«, aber es war ganz sanft und rau gleichzeitig, und ich schmolz dahin. In seine Züge trat pure Befriedigung, als wisse er, was er gerade bewirkt hatte, und schwelge darin.
    Und das Gleiche tat ich, denn das ist es, was eine Frau von einem Mann will. Das Gefühl, dass er so mühelos Erregung in mir auslösen konnte, verwirrte meine Sinne. Ich hatte niemals etwas so Intensives erlebt, erst recht nicht an einem öffentlichen Ort.
    Der erotische, köstliche Moment endete abrupt, als eine zauberhafte Brünette in einem Bleistiftrock und einer tief ausgeschnittenen roten Seidenbluse an den Tisch kam und mir einen vernichtenden Blick zuwarf. Plötzlich war mir schmerzlich bewusst, dass mein Haar zu einem Knoten zurückgebunden war und ich einen einfachen, hellblauen Rock mit einer weißen Bluse trug, die das Restaurant zur Verfügung stellte.
    Wie hatte ich auch nur einen Moment lang denken können, dass dieser Mann mich wollte, wenn er eine Frau wie diese hatte? Aber irgendwie war es nach meiner anfänglichen Verlegenheit beinahe eine Erleichterung, dass sein Interesse an mir rein geschäftlicher Natur war. Ich kann einen Job bei Mark annehmen, ohne mir Sorgen um einen Interessenskonflikt zwischen meinen Hormonen und meiner beruflichen Leistung machen zu müssen.
    Keine Stunde nachdem Mark das Restaurant verlassen hatte, bekam ich einen Anruf wegen eines Vorstellungsgesprächs in der Galerie. Nicht bei Mark, sondern bei jemandem namens Ralph, aber wen schert das? Das Gespräch ist morgen, und ich habe den Eindruck, dass es beinahe eine Formalität wird. Ich nehme an, sie haben meine Referenzen überprüft, und ich habe bei Mark Eindruck gemacht.
    Das bedeutet wahrscheinlich, dass ich für Pennys arbeiten werde, aber ich habe beschlossen, es zu versuchen. Ich habe ein gutes Gefühl. Das erste Mal seit Wochen habe ich keine böse Vorahnung. Also muss ich wohl um die Karriere getrauert haben, von der ich dachte, dass ich sie niemals haben würde.
    Dienstag, 28. Dezember 2010
    Eingestellt!
    Ich habe den Job in der Galerie bekommen, und die Bezahlung ist besser als erwartet. Nicht berauschend, aber jeder Dollar zählt. Dieser Tag war voll mit erstaunlichen Dingen. Wie das Vorstellungsgespräch gelaufen ist, zum Beispiel. Ralph entpuppte sich als witziger und charmanter Mann mit ostasiatischen Wurzeln. Er nahm mich in den Pausenraum mit, und wir setzten uns hin und tranken Kaffee, von dem er zu leben scheint. Der Mann ist eine Plaudertasche. Er hat mich über den Personalklatsch ins Bild gesetzt. Natürlich hat er mich gewarnt, dass Mark – fürs Personal Mr Compton – hart wie Eisen sei, aber fair.
    Er brachte mich zum Lachen und sorgte dafür, dass ich mich entspannte, und er war in jeder Weise ermutigend. Wir haben gelacht, und ich hatte in meiner Wachsamkeit nachgelassen, als Mark hereinkam. Ich schwöre, es war, als stiege die Raumtemperatur um fünf Grad an. Okay,
meine
Temperatur stieg um fünf Grad an, aber als ich Ralph ansah,
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