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Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1
Autoren: Courtney Allison Moulton
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hingeht«, fügte Kate hinzu. »Und dazu gehört die halbe Schule, Ell.«
    Ich schnitt eine weitere Grimasse und schloss mein Fach ab. »Ich klär das.« Aber in Wahrheit würde ich gar nichts tun. Ich konnte doch schlecht zu Josie Newport gehen und ihr sagen: »Ach, übrigens, als ich dich eingeladen habe, habe ich nur dich gemeint und vielleicht noch ein oder zwei Freundinnen. Nicht alle und jeden.«
    »Vielleicht denkt sie, sie tut dir einen Gefallen?«, mutmaßte Landon. »Damit du beliebter wirst, oder so?«
    Das klang natürlich cool, aber ich hielt es für ziemlich unwahrscheinlich. Josie würde mir keinen Gefallen tun. Falls die Party nicht so toll wäre, würde sie mit ihrem Gefolge einfach woandershin ziehen. Sie würden ihre eigene Party machen. Wenn meine blöd war, würde Josie ganz einfach eine neue starten. Genug Leute dafür hätte sie.
    »Also dann. Ich muss los«, sagte ich und war froh, das Gespräch beenden und nach Hause gehen zu können, wenn’s auch nur zum Lernen war.
    »Okay, wir sehen uns in einer Stunde«, sagte Kate.
    »Adios, Ladys«, sagte Landon und verbeugte sich zum Spaß vor uns. »Könnt ihr nicht für mich mit lernen, damit ich’s nicht tun muss?«
    Kate hielt sarkastisch lächelnd die Daumen hoch und verschwand in Richtung Schülerparkplatz. Seit ihrem sechzehnten Geburtstag hatte sie den Führerschein und einen eigenen Wagen, wie die meisten anderen Teenager, die ich kannte. Den Führerschein hatte ich auch schon in der Tasche, aber noch kein Auto. Kates Daddy hatte ihr einen roten BMW zum Geburtstag geschenkt. In meinen Augen war es ein absolutes Wunder, dass sie ihn noch nicht zu Schrott gefahren hatte. Sie fuhr wie eine Blinde auf Crack.
    Ich winkte Landon zum Abschied zu, zog mein langes, dunkelrotes Haar unter dem Rucksackriemen hervor und machte mich auf den Weg zum Haupteingang, wo meine Mom auf mich wartete.
    Als ich die Rasenfläche vor der Schule überquerte, erblickte ich einen Jungen, den ich noch nie gesehen hatte. Er hatte sich an einen Baum gelehnt und trug ein braunes T-Shirt und Jeans. Sein Haar, das leicht im Wind wehte, sah schwarz aus, doch das Sonnenlicht brachte einen rötlichen Schimmer zum Vorschein. Er wirkte ein wenig zu alt, um noch auf die Highschool zu gehen, war vielleicht zwanzig oder einundzwanzig. Er sah irgendwie vertraut aus, und ich spürte eine gewisse Sympathie tief in meinem Herzen, schüttelte das Gefühl jedoch schnell wieder ab. Ich wusste ja gar nicht, wer er war. Vielleicht hatte er vor ein, zwei Jahren seinen Abschluss gemacht, und ich war ihm einige Male auf dem Flur begegnet? Meine Schule war ziemlich groß, und ich konnte unmöglich jeden kennen, der sie besucht hatte. Ich beobachtete ihn noch ein paar Sekunden lang, bis ich merkte, dass er mich ebenfalls ansah. Mein Gesicht wurde feuerrot, und ich richtete meinen Blick schnell auf die Auffahrt zur Schule, wo die Autos der Eltern warteten. Es war seltsam, dass er hier herumhing, aber vielleicht wartete er ja auf einen jüngeren Bruder.
    Der Mercedes meiner Mom war kaum von den anderen silbergrauen Mercedesmodellen, die sich vor der Schule aneinandergereiht hatten, zu unterscheiden. Ich brauchte eine Weile, bis ich meine Mutter hinter einer der Windschutzscheiben ausgemacht hatte. Sie und mein Dad sahen mir so wenig ähnlich, dass ich mich manchmal fragte, ob ich adoptiert war. Moms Haar war dunkelblond – ganz anders als mein satter Rot-Ton. Viele glaubten, ich hätte mir die Haare gefärbt, als wären sie knallrosa oder hätten irgendeine andere unnatürliche Farbe. Nein, die sind so. Außerdem hatte sie auch keine Sommersprossen. Viele Leute denken, dass alle Rothaarigen jede Menge Sommersprossen haben. Das stimmt aber nicht. Ich habe nur sechs Stück auf der Nase. Man kann sie leicht nachzählen. Es sind genau sechs.
    Ich stieg ein, und wir begannen unser typisches Nach-der-Schule-Gespräch.
    »Wie war dein Tag, Ellie Bean?«, fragte meine Mom, wie jedes Mal.
    »Hat mich nicht umgebracht«, antwortete ich wie immer.
    »Das freut mich zu hören«, lautete ihre Standardantwort.
    Ich blickte durchs Seitenfenster zu dem Baum, wo ich den Jungen gesehen hatte, aber er war fort. Auch auf dem Rasen konnte ich ihn nirgends entdecken.
    »Suchst du jemanden?«, fragte meine Mom, als sie losfuhr.
    »Nein, schon gut«, murmelte ich geistesabwesend.
    Meine Mutter beschimpfte den Fahrer vor uns, der trotz grüner Ampel nicht weiterfuhr. Ihr Ärger war schnell verflogen, und sie lächelte mir
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