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Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1
Autoren: Courtney Allison Moulton
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zu. »Ich bin so froh – nur noch ein paar Tage, dann muss ich dich nie mehr von der Schule abholen! «
    »Schön für dich!«
    Mom arbeitete als Webdesignerin von zu Hause aus und hatte mich immer zur Schule bringen und abholen können, sodass ich nie zur Nachmittagsbetreuung musste. Mein Dad war dagegen fast nie da. Er arbeitete in der medizinischen Forschung, und es gab viele Abende, an denen ich zu Bett ging, ohne ihn gesehen zu haben. Zuweilen bekam ich ihn eine ganze Woche lang nicht zu Gesicht. In letzter Zeit war ich deswegen nicht sonderlich traurig.
    »Du hast mir noch immer nicht gesagt, was du dir zum Geburtstag wünschst«, sagte meine Mom.
    »Einen Lambo.«
    Sie lachte. »Ja klar. Wir verkaufen einfach unser Haus, damit wir dir einen Lamborghini zum Geburtstag schenken können.«
    Mittlerweile hatten wir die Zufahrtsstraße zur Schule verlassen und befanden uns auf dem Weg nach Hause.
    »Also, was wünschst du dir wirklich ? Wir haben ja schon von einem Auto gesprochen, und dein Dad hat ja gesagt.«
    »Ich weiß nicht recht.«
    »Überlass die Entscheidung nicht mir«, warnte meine Mom. »Ich kauf dir ein Moped, mit dem du zur Schule fahren kannst.«
    »Ja, sicher!« Ich verdrehte die Augen. »Ich weiß nicht, kauft mir einfach ein schickes, sicheres Teil mit einem MP3-Adapter. Damit komm ich dann schon klar!«
     
 
    Ich erwachte von der Musik, die auf mein linkes Trommelfell eindröhnte. Ich tastete nach meinem Handy und drückte den Anruf ohne zu gucken weg. Wenige Sekunden später klingelte es erneut. Ich öffnete ein Auge, um auf die Uhr zu sehen. Es war Viertel vor sechs. Mit einem leisen Fluch zog ich das Handy vom Nachttisch und schaute auf den Namen des Anrufers. Es war Kate.
    Ich rieb mir die Stirn, um die Benommenheit zu verscheuchen, die mich nach meinem Albtraum am klaren Denken hinderte. In den vergangenen Monaten wurde ich von seltsamen Träumen gequält, die mich an den Dracula-Film mit Gary Oldman erinnerten. Gruseliges Zeug. In den ersten Wochen hatten sie mich schlecht schlafen lassen, aber nach und nach hatte ich mich daran gewöhnt, und jetzt machten sie mir nicht mehr so viel aus. Bis vor einem Monat war ich noch jede Nacht schreiend aufgewacht.
    Zu faul, mir das Telefon ans Ohr zu halten, drückte ich auf Lautsprecher und knallte es zurück auf das Nachtschränkchen. »Bist du nicht ganz dicht? Mein Wecker hat noch nicht mal geklingelt.«
    »Mein Gott, Ellie, mach den Fernseher an.« Kates Stimme war leise und entsetzt. »Mr Meyer. Auf Kanal vier.«
    Ich griff nach der Fernbedienung und zappte wie befohlen auf Kanal vier. Wie vom Blitz getroffen fuhr ich hoch.
    »Er ist tot, Ellie«, flüsterte Kate. »Sie haben ihn gefunden. Hinter Lane’s Pub.«
    Meine Augen waren auf das Chaos gerichtet, das sich live auf dem Bildschirm abspielte.
    »… das fehlende Blut am Fundort der Leiche ist für die Ermittler ein Hinweis, dass Frank Meyer möglicherweise an einem anderen Ort getötet und hier hinter Lane’s Pub abgelegt wurde, zusammen mit der mutmaßlichen Tatwaffe, einem außergewöhnlich langen Jagdmesser mit Aufbruchhaken. Über den Grund kann zu diesem Zeitpunkt nur spekuliert werden, da die Polizei nur sehr wenige Details dieser grausamen Tat bekannt gegeben hat. Für diejenigen, die jetzt erst eingeschaltet haben, hier ist Debra Michaels vom Fundort der schwer verstümmelten Leiche eines der beliebtesten Pädagogen unserer Gemeinde, Frank Meyer von der West-Bloomfield-Highschool, der heute früh …« Mir war speiübel. Der vertraute Ort hinter der Reporterin wimmelte von Polizisten, Feuerwehrleuten und Sanitätern. Ausgerechnet Mr Meyer? Er war einer der nettesten Lehrer, die ich jemals hatte. Weniger als 24 Stunden zuvor hatte ich noch mit ihm gesprochen. Wie konnte er jetzt tot sein? Ermordet ? Und schwer verstümmelt ?
    »Glaubst du, die Schule fällt aus?«, fragte Kate am anderen Ende der Leitung.
    Ich hatte ganz vergessen, dass sie am Telefon war. »Lass mich mit meiner Mom sprechen. Wir treffen uns dann bei mir.« Ich beendete das Gespräch.
    Eine Stunde später saß ich an der Theke unserer Kochinsel und starrte auf einen unberührten Teller mit Pfannkuchen. Mom machte eigentlich nur Pfannkuchen, wenn ich krank war oder einen schlechten Tag hatte oder an Feiertagen wie Weihnachten. Dies war anscheinend ein Tag, an dem Pfannkuchen gerechtfertigt waren, aber ich brachte es nicht über mich, auch nur einen Bissen davon zu essen. Von dem Geruch nach Fett und Eiern wurde
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