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Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1
Autoren: Courtney Allison Moulton
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legte und die Hände in den Bund meiner Jeans schob, löste ich mich von ihm und rauschte zur Tür, ohne mich noch einmal umzusehen.
    Jetzt hatte er etwas, worüber er ein Weilchen nachdenken konnte.
     

VIERUNDDREISSIG
     
    A m Metro-Flughafen von Detroit wurden wir von Lauren erwartet. Besonders schien es sie zu freuen, dass Nathaniel es heil nach Hause geschafft hatte. Auf dem Heimweg setzte sie mich und Will bei mir zu Hause ab. Will wünschte mir viel Glück, bevor er sich aufs Dach verzog, und ich ging hinein zu meinen Eltern. Meine Mom freute sich und war gespannt auf meinen Bericht über die Reise mit Kate. Natürlich tischte ich ihr die dicksten Lügen auf. Es fiel mir leichter, als ich befürchtet hatte. Hätte ich meinen Eltern die Wahrheit gesagt, hätten sie mich postwendend in die Psychiatrie eingeliefert. Es war alles zu grauenhaft und unglaublich – ich tat ihnen einen Gefallen, sie im Unklaren zu lassen. Ich betete, dass meine Eltern niemals erfuhren, wie oft ich sie in den vergangenen Monaten belogen hatte, aber tief in meinem Herzen wusste ich, dass ich schlimmere Dinge in meinem Leben zu befürchten hatte als Erziehungsmaßnahmen und Hausarrest.
    Ich rief Kate an, um ihr zu danken, dass sie mir ein Alibi verschafft hatte, worauf ich ihr natürlich immer wieder versichern musste, das nichts passiert war … zumindest nicht das, was sie vermutete. Am Montag in der Schule würde ich ihr alles nochmals haarklein bestätigen müssen.
    Ich war zu aufgedreht, um mich schlafen zu legen. Stattdessen streifte ich mir ein Sweatshirt über, kletterte aus dem Fenster und kroch übers Dach bis zu der Stelle, wo Will saß. Er hatte die Arme um die Knie geschlungen und schaute gleichmütig zum Himmel. Er warf mir einen schnellen Seitenblick zu, als ich mich neben ihm niederließ.
    »Das tust du also, wenn du allein hier oben hockst?«, fragte ich und gab ihm einen verspielten Klaps auf die Schulter. »Löcher in die Luft starren?«
    »Unter anderem«, erwiderte er. »Normalerweise denke ich nicht so viel nach und konzentriere mich ganz aufs Wachehalten. «
    Ich suchte in seinem Gesicht nach irgendwelchen Hinweisen, doch sein Blick war sanft und arglos. »Woran denkst du?«
    »An zu vieles.«
    Ein kühler Windstoß fuhr durch mein Haar. »Könntest du das genauer erklären?«
    Er holte tief Atem. »Ich weiß nicht, wie ich mit all dem umgehen soll.«
    »Wir haben gestern Nacht viel über einander erfahren. Was meinst du, sollen wir einfach sagen, wir sind quitt?«
    Um ein Haar hätte er gelächelt. »So ist es wohl.«
    »Warum hast du mir nichts von deinen Flügeln erzählt?«
    »Ich wollte dich nicht erschrecken«, gestand er.
    »Also dafür, dass du so fest an mich glaubst, traust du mir ganz schön wenig zu.«
    »Das darfst du nicht denken«, sagte er. »Ich komme dir wahrscheinlich wie ein einziger Widerspruch vor. Ich bin eben nicht perfekt.«
    »Du hast mir gesagt, du würdest mir dienen, trotzdem entscheidest du, was ich wissen darf und was nicht. Ich lass mich nicht gern bevormunden, Will.«
    »Ich will dich nicht bevormunden, Ellie. Ich will nur das Richtige tun, das, was am besten für dich ist.«
    »Woher willst du wissen, was für mich das Beste ist?«, fragte ich schnippisch. »Du bist nicht ich. Du hast kein Recht, Entscheidungen für mich zu treffen.«
    »Ellie …«
    »Warum hast du nicht von Anfang an mit offenen Karten gespielt? Ich bin ein großes Mädchen. Ich kann’s verkraften. «
    »Schon klar.« Er musste sich das Lachen verkneifen. »Ich hätte dir alles gleich am ersten Tag erzählen sollen: ›Mein Name ist Will. Du erinnerst dich nicht an mich, aber wir kennen uns seit fünfhundert Jahren. Du jagst Monster, und ich bin eins von ihnen, aber ich bin auch dein Freund. Oh, und fliegen kann ich übrigens auch.‹«
    »Schon gut«, sagte ich bedrückt. »Du hast ja Recht, aber du hättest mich ruhig ein bisschen eher einweihen können. Ich hätte es nicht so rausfinden dürfen. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Das hat mich viel mehr schockiert, als wenn du einfach die Wahrheit gesagt hättest.«
    »Du hast Recht«, sagte er. »Es tut mir leid. Ab jetzt keine Geheimnisse mehr.«
    »Schwörst du’s?«
    »Ich schwör’s.«
    Ich lächelte und stand auf. »Zeig sie mir.«
    Er schien genau zu wissen, was ich meinte. »Warum?«
    »Ich will sie sehen.«
    Er stellte sich hin. »Dein Wunsch sei mir Befehl.« Er zog sein T-Shirt aus, und seine Flügel traten hervor und breiteten sich aus. Im
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