Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meine Oma, Marx und Jesus Christus: Aus dem Leben eines Ostalgikers (German Edition)

Meine Oma, Marx und Jesus Christus: Aus dem Leben eines Ostalgikers (German Edition)

Titel: Meine Oma, Marx und Jesus Christus: Aus dem Leben eines Ostalgikers (German Edition)
Autoren: Uwe Steimle
Vom Netzwerk:
lügt – dabei aber glaubwürdig wirkt und ein bisschen authentisch –, der ist hier der gemachte Mann, und da kann doch etwas nicht stimmen.
    Eins noch zum Schluss: Nein, bitte, Guido – Uns Guido hat doch bald Geburtstag, und da hab’ ich mir was überlegt, was wir ihm schenken könnten:
    Wir legen alle zusammen und schenken ihm einen Fallschirm!

BRIEF GÜNTHER ZIESCHONGS AN KURT BIEDENKOPF
    Und war es nicht Angela Merkel, die jüngst sagte: »Die Staatsschuldenkrise ist das Ergebnis vergangener Jahrzehnte«? Was das heißt? Die ehemalige BRD war 1989 ökonomisch genauso am Ende wie die so genannte DDR; nur das will niemand wahrhaben. Ein Glühwein kostet heute 3,50 Euro – das sind 7 DM oder 28 Mark Ost. Für 28 Mark Ost konnte ich einen Monat meine Miete zahlen, allerdings nur im Arbeiter- und Bauernstaat. Wer lebt hier über seine Verhältnisse, Herr Biedenkopf? Günther Zieschong bekam für seinen 50. keinen Zuschuss des Landtages, zu seinem 70. schon. Verzichten hieße das Gebot der Stunde. Wie sagte schon der große deutsche Curt Querner? »Wer viel von Ehre redet, hat keine.« Wir Sachsen, lieber Kurt Biedenkopf, sind nicht nachtragend . . . aber wir vergessen auch nichts.
    Wer hat denn ein funktionierendes Schulsystem nach 89 zerschlagen? Wer gibt dreimal mehr für Rüstung aus als für Bildung? Was ist die Gründung eines Staates gegen die Plünderung eines Staates? Wer baut denn Schulen zu Kaufhallen um? Wirtschaftswachstum auf Pump wird es nicht mehr geben? Ha, ha!
    Wir brauchen keine Kunstklokinos für 300 000 Euro, sondern genügend funktionierende Toiletten in der Innenstadt. Basta! Denn wie sagte schon der große Helmut Kohl? Entscheidend ist doch, was hinten rauskommt. Lieber Kurt Biedenkopf, warum haben Sie nicht so gehandelt, als Sie noch im Amt waren? Wo Menschen zur Arbeit rennen müssen, nur damit die Rendite stimmt, da stimmt etwas Grundsätzliches nicht. In einem Land, wo die Autos in beheizten Häusern stehen und auf der Straßenseite gegenüber Menschen keine Wohnung haben, da stimmt etwas Grundsätzliches nicht. Warum reißt man denn die Pädagogische Hochschule ab? Damit niemand der nachfolgenden Generation sehen soll, dass es mal einen Staat gab, der Lehrer an Hochschulen ausgebildet hat. Wer Kulturpaläste zerschlägt, fördert Terrorismus.
    Und waren es nicht Ihre zwei Pappenheimer, Merkel und Tillich, die auf Wahlkampfveranstaltungen dem erstaunten Volk mitteilten: Nur was vorher erarbeitet wurde, kann dann auch verteilt werden. Da dachte ich so bei mir: . . . Momente mal, Günther, das hast du doch oh’ schon ma gehört. Dann fiel es mir wieder ein: Das ist die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik, »denn nur, was vorher erarbeitet wurde, kann dann auch verteilt werden.« Ja, lieber Kurt, das war ein Originalzitat von Erich Honecker, unserem König bis 89.
    Vielleicht sollte jemand mal Angela und Stanislaw sagen, sie sollen ihre Reden nicht selber schreiben; es gibt noch Überlebende der Wende . . . Wo sind eigentlich Ihre Quellen? Nein, nein, ich glaube Ihnen, dass Sie nicht bei einem Saarländer
abschreiben, dazu sind Sie viel zu klug! Lieber Kurt Biedenkopf, eine Frage noch: Warum ist der unabhängige Parteienforscher Patzelt Mitglied der CDU? Wie kann er dann unabhängig sein? Sicher haben Sie eine schlüssige Antwort, so dass ich es auch verstehe.
     
    Günther Zieschong, z. Z. arbeitslos
     
    Übrigens, die Städte müssten denen gehören, die in ihnen wohnen. Dresdner Wohnungen gehören Amis. Gehören uns Dresdnern auch Wohnungen in Amerika?

Hochverehrte Vogelfreunde!
UWE STEIMLE ALS ERICH HONECKER
    Hochverehrte Vogelfreunde, liebe Vogelbäuerin, lieber Vogelbauer, werte Menschen, liebe Gäste!
    Ich bin zutiefst dankbar, ja, glücklich, heute und hier über einige zeitbemessene Probleme unserer Vogelwelt sprechen zu dürfen. Denn wir alle wissen: Wo der Vogel ist, ist auch ein Problem. Viele Hobby-Ornithologen schreien heute lauthals: Vorwärts und schnell vergessen! Aber: Ohne die Vergangenheit gibt es keine Zukunft. Bitte, liebe Vogelfreunde, erinnern wir uns: Vor noch nicht allzu langer Zeit wurden in unserem heimatlich angestammten Brutrevier Standvögel zu Zugvögeln, jawohl, Tausende Vögel zeigten uns den Vogel. Und selbst aus Rotkehlchen wurden Mauersegler. Deshalb suchten wir Hobby-Orn … iotheo … logen nur nach den Federn der Vergangenheit, und daunendick stellten wir dabei fest: Im alten hohen Horst fanden ganz einfach zu viele Vögel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher