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Mein Wahlkampf (German Edition)

Mein Wahlkampf (German Edition)

Titel: Mein Wahlkampf (German Edition)
Autoren: Oliver Maria Schmitt
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– und dafür völlig zu Recht den Bambi bekommen; andererseits bekommt er kaum noch Aufträge, weil sich die Regisseure nicht mit dem Problem auseinandersetzen wollen, dass der arme, alte Hitler schon wieder durchs Bild läuft.
    Also Bruno Ganz. Wenn ich erst mal Kanzler bin, werde ich ihm für seine Darstellung meiner Person auch den Oscar verschaffen. Darauf gebe ich mein Ehrenwort. Koste es, was es wolle.

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    Die Wahl
    Wie man nach dem Sieg die Elefantenrunde sprengt
Deutschland, am Sonntag der Bundestagswahl, Viertel nach acht. Auf ARD, ZDF und RTL hat die sogenannte «Elefantenrunde» begonnen, die Sondersendung «Wahl-Spezial 2013». Ulrich Deppendorf (ARD) begrüßt seine Co-Moderatorin Bettina Schausten (ZDF), die Zuschauer und dann die Gäste im Studio: die Wahlverliererin und Nicht-mehr-lang-Kanzlerin Angela Merkel, den ehemaligen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, Gregor Gysi von der Linken, Jürgen Trittin von den Grünen, das FDP-Urgestein Rainer Brüderle – und den Überraschungssieger dieser in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Bundestagswahl: mich!
 
Erst im letzten Moment erinnert sich Deppendorf, dass er ja noch einen weiteren Co-Moderator hat. Um nämlich der Politik- und Wahlverdrossenheit der Fernsehzuschauer entgegenzuwirken, haben ARD und ZDF nicht nur einen Privatsender mit ins Boot geholt, sondern auch ihren Moderatorenpool aufgefrischt: Zwischen Deppendorf und Schausten sitzt nun ein glänzend gelaunter und frisierter Dieter Bohlen (RTL).
Deppendorf: Guten Abend, meine Damen und Herren, an diesem, ja, man kann schon fast sagen: historischen Wahlabend. Vielleicht haben Sie’s gerade eben in der Tagesschau gesehen, aber ich glaube, wir müssen das, was in den letzten Wochen und vor allem heute Abend passiert ist, noch einmal kurz für unsere Zuschauer zusammenfassen. Das alles ist ohnehin kaum zu glauben: Da ist also dieser bis vor kurzem noch völlig unbekannte Kandidat Oliver Maria Schmitt in einer Art Nacht-und-Nebel-Aktion sozusagen neuer Kanzlerkandidat der SPD geworden. Weil Peer Steinbrück, als seine Umfragewerte immer weiter in den Keller rauschten, in einem sehr zweifelhaften – andere sagten: unwürdigen – Verfahren aus der Kandidatenfunktion gemobbt wurde. Danach winkten auch aussichtsreiche Kandidaten wie Hannelore Kraft, Matthias Platzeck oder Olaf Scholz ab – sie wollten sich wohl nicht verheizen lassen, Bettina Schausten …
Schausten:  … ja, Ulrich Deppendorf, da hat man gestaunt. Eine anschließende Mitgliederbefragung brachte dann Ergebnisse, mit denen niemand rechnen konnte, die aber viel aussagen über die Selbsteinschätzung der SPD und ihre Meinung über die verbliebenen Kandidaten. Es fielen nämlich alle durch. Die Begründung lieferten die SPD-Mitglieder gleich mit: Sigmar Gabriel – zu dick. Andrea Nahles – bald genauso dick. Klaus Wowereit – zu doof. Heiko Maas – zu dünn. Thorsten Schäfer-Gümbel – zu provinziell. Nils Schmid – viel zu provinziell. Peter Struck – zu verstorben. Helmut Schmidt – bald genauso verstorben. Und da die SPD somit keinen Kandidaten mehr aus den eigenen Reihen hatte, sprach sie eine Wahlempfehlung für einen Vertreter einer anderen Partei aus, der im Losverfahren ermittelt wurde, um nicht in den Verdacht zu geraten, gezielt andere Parteien zu unterstützen. Dieses Los fiel dann auf den Kandidaten der Partei «Die PARTEI», auf Oliver Maria Schmitt.
Deppendorf: Und der hat heute Abend – wenn die Hochrechnungen sich jetzt bestätigen – wohl die Mehrheit der Stimmen.
Bohlen (in die Kandidatenrunde) : Mensch, ihr sitzt da so rum hier wie die Ölgötzen. Ist das hier ’ne Beerdigung, oder ist euch die Frau weggelaufen, oder habt ihr ’ne Steuerprüfung am Hals, oder was ist los? Was ist das denn hier für ’ne lahme Mucke! Ich denk, ihr wollt weiterkommen!
Deppendorf: Mäßigen Sie sich, Herr Bohlen. Die erste Frage geht an den Überraschungssieger dieser Wahl: Herr Schmitt – wie geht es jetzt weiter?
Ich: Herr Dr. Schmitt! So viel Zeit muss sein. Ich sage ja auch nicht «Herr Dorfdepp», Herr Deppendorf.
Brüderle: Hähähehehe, chrrrrzn.
Bohlen: Was soll denn das für ’n Doktor sein? Doktor der Fickologie und Lochkunde?
Schausten: Herr Bohlen!
Brüderle: Hahahehehe, dessissja wie bei der Schavan, chrrwn, hehehe.
Deppendorf: Herr Brüderle, es ist gegen unsere Abmachung, wenn Sie jetzt sprechen. Wir haben Sie nur unter Vorbehalt eingeladen, das wissen Sie. Falls die FDP
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