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Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker
Autoren: M. E. Castle
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Leute reihenweise in Ohnmacht fallen … weil sie das Innenohr schädigt und das Gleichgewichtsorgan durcheinanderbringt.
    Bibi Bolitzki, Kommentare zu Kasper Keels Vorsingen
    Als Amanda Kasper mit der Hand den Mund zuhielt und das schreckliche Gejaule endlich aufhörte, stürmte Fisher bereits auf den Tyrannoboter zu. Er wusste nicht, wie lange Kaspers nervenlähmende Gesangseinlage die Roboter noch gefangen halten würde, aber sicher nicht länger als ein paar Sekunden.
    Fishers Hirn arbeitete auf Hochtouren und brachte ihn immer wieder zu einem Gedanken zurück: Kämpfe!
    Er wickelte sich seine treue Krawatte zum Schutz um die Handflächen und stürzte sich auf eines der riesigen Beine des Tyrannoboters. Fisher nutzte seine Kletterkünste, die er sich angeeignet hatte, als er durch die Lüftungsschächte der Wompalog-Schule kriechen musste. Er erklomm den Körper des Tyrannoboters und setzte sich rittlings auf seinen Hals.
    Amanda hatte unterdessen hydraulische Rohrleitungen entdeckt, die freigelegt worden waren, als die Falltür sich geöffnet hatte. Mit zusammengebissenen Zähnen riss sie ein Stück heraus und rannte damit zu Fishers Metallsaurier hinüber.

    »Bekommst du das Ding in den Griff?«, rief sie zu ihm hoch.
    Fisher blickte hinüber zu Dr. X, der vornübergebeugt von Drei zurück in die Produktionskabine geführt wurde. Sekunden später hatten sie die Tür erreicht und verschanzten sich dahinter. Fisher würde sich später um die beiden kümmern müssen. Denn jetzt wurden sie von dem Heer der Metallmonster umzingelt.
    »Ich arbeite daran«, rief Fisher. Er fand die Schaltkreiskonsole am Hinterkopf des Roboters und brach sie auf. Gerade als die Maschine wieder in Gang kam, riss er die Verbindung zwischen dem Hauptprozessor und dem Motorkontrollzentrum heraus. Der Tyrannoboter erstarrte wie ein Museumsexponat
    Das war schon mal ein guter Anfang. Jetzt musste Fisher bloß noch herausfinden, wie er ihn wieder zum Laufen brachte – unter seiner Kontrolle.
    »Die Maschinen sind schon an der Treppe, Fisher!« Amanda klang aufgeregt.
    Nein, wurde Fisher bewusst, nicht aufgeregt – wütend. Amanda wog die behelfsmäßige Waffe in ihren Händen. Es schien, als brenne sie darauf, sie an dem nächstbesten Ding, das ihr in die Quere kam, auszuprobieren. Fisher riskierte noch einen Blick nach unten. Bibi und Dr. Teuflisch taumelten noch immer benommen herum und schüttelten die Köpfe, vermutlich um den schrillen Nachhall von Kaspers Stimme zu vertreiben. Kasper hatte sich zu einer Kugel zusammengerollt und die Arme um die Knie geschlungen.
    »Los, Leute!«, rief Amanda. »Kommt her und helft mir!«
    Noch immer stöhnend wankten Bibi und Dr. Teuflisch zu Amanda hinüber, als die Maschinen anfingen, sich langsam wieder in Bewegung zu setzen.
    Dr. Xs mechanische Handlanger fingen an, die Stufen der Pyramide zu erklimmen. Die Führung übernahmen kleine insektenartige Roboter; hinter ihnen folgten jede Menge menschenförmige Roboter, die mit eingebauten Knüppeln, Stachelketten, Schwertern, Kettensägen, messerscharfen Rotoren und Peitschen bewaffnet waren.
    Und dieser Monsterarmee stellten sich am oberen Ende der Treppe entgegen: ein Fernsehmoderator mit perfekter Frisur und makellosen Zähnen, eine Hollywoodagentin, die zum ersten Mal seit sie sich erinnern konnte, keine Sonnenbrille aufhatte, eine preisgekrönte Ringerin aus der siebten Klasse, ein weiterer Siebtklässler, der auf dem Rücken eines Robotersauriers hockte, und ein Teeniepopstar, der sich in Embryohaltung am Boden zusammengerollt hatte und nach seiner Mama rief.
    Fisher kämpfte gegen das aufkeimende Gefühl der Hoffnungslosigkeit.
    »Jetzt, Amanda!«, rief er.
    Amanda erhob das lange, dünne Stahlrohr wie einen Baseballschläger, und mit einem beherzten Schwung schickte sie den Kopf eines schlaksigen Androiden polternd die Treppe hinunter, wo er zu Füßen seiner Kumpanen landete.

    »Guter Schlag«, sagte Fisher und machte sich wieder an die Arbeit. Schweißperlen traten ihm auf die Stirn.
    »Wir werden alle sterben«, stellte Dr. Teuflisch nüchtern fest, als die Maschinen ihren rasselnden Angriff fortsetzten.
    »Wir arbeiten gerade an einer Alternativlösung«, sagte Amanda und betrachtete die mechanische Menge, die ihnen gegenüberstand. »Alles, was wir tun müssen, ist, sie aufzuhalten, bis Fisher herausgefunden hat, wie man dieses Ding bedient.«
    »Was, wenn er es nicht schafft?«, gab Bibi zu bedenken und klopfte ihren Anzug ab –
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